Veröffentlicht: 12.02.2021
Samstag 3.5.2014
Wieder blauer Himmel und sehr frische Temperaturen. Ohne Jacke geht morgens nichts. Es wird aber schnell warm und wir fahren gut gelaunt ab, weil dieses Motel nun hinter uns zurück bleibt mit seinen LKW-Fahrern und den Kakerlaken.
In Dallas wollen wir etwas frühstücken gehen und am Farmers Market soll das gut sein. Allerdings sind wir um 9.00h dort und der macht erst um 10.00h auf. Außer einigen schönen Blumenständen und Obst und Gemüse kann man hier nichts kriegen.
Die Halle mit den Freßständen ist noch eine Stunde geschlossen. Also fahren wir nach Downtown, wo die Stadt völlig ausgestorben ist. Es ist Samstag und bei uns würden die Leute jetzt einkaufen gehen! Selbst Schnellrestaurants und Diner sind geschlossen.
Menschen, Autos – kaum zu sehen. Um kurz vor 10.00h parken wir am JFK-Museum und laufen von dort kurz drei Querstraßen zurück und links in den historic district. Endlich finden wir bei „Ellie’s“ einen netten Frühstücksplatz, brechend voll, aber mit Glück sitzen wir draußen in der Sonne und genießen netten Service und gutes Frühstück.
Bevor wir zum JFK-Museum gehen, streifen wir kurz beim Old Red Museum entlang und dem JFK-Denkmal. Im Old Red Museum ist die Touristeninfo und wir holen uns ein paar Prospekte.
Das JFK-Museum ist das Haus (ehemaliger Schulbuchverlag) aus dem Kennedy erschossen wurde. Direkt unterhalb ist also die Straße, auf der dies geschehen ist. Ein weißes Kreuz markiert den Punkt. Auch heute ist diese Straße ganz normal befahren und die Touristen fotografieren sich trotzdem mitten auf dem Asphalt.
Der Einlass zum Museum ist nur in kleinen Tranchen möglich, so dass wir 30 Minuten Wartezeit haben, bis wir ein Ticket kaufen können. Es ist nun schon nach 12.00h. Wir kriegen ein Audio-Set und sowohl die deutschen Erklärungen als auch die Ausstellung sind absolut spitze! Schaubilder, Dokumente und Filme spannen einen Bogen von der Vorbereitung des JFK-Besuchs über die Probleme, die seine Politik damals generiert hatte, über den Tagesablauf und die Nachbereitung des Attentats – bis in die nähere Vergangenheit. Dabei wird bewußt offen gelassen, ob Lee Harvey Oswald nun der Schütze war, oder nicht doch eine Verschwörung der Geheimdienste dahinter steckte. Wir sind begeistert und berührt und stehen nach knapp zwei Stunden wieder draußen. Fotos konnte man da drinnen nicht machen.
Auf der Elm Street, auf der mit den weißen Kreuzen die ersten Schüsse und der Todesschuß auf JFK markiert sind, sind weiterhin die Touristenmagnete hier. Es ist seltsam, sich auf so einem Punkt fotografieren lassen zu wollen, ebenso unverständlich, wie der Amerikaner, der vorhin das JFK-Memorial erklimmt, mit einer Plastiktüte und einer Bananenschale in der Hand.
Wenn ich nichts mit JFK an der Mütze habe, spare ich mir hier den Besuch. Aber so ein Verhalten ist wirklich merkwürdig.
Am Nachmittag gibt es leichtere Kost - wir besuchen die Southfork Ranch, seinerzeit Kulisse für die weltweit bekannte Serie "Dallas", die insbesondere Ende der 70er/Anfang der 80er die Dienstag Abende in Deutschland prägte. "Kein Dienstag ohne Dallas" war ein Slogan der Zeit. Das Haus ist recht klein, überraschend klein.
Wir trudeln etwas über die Anlage, beobachten über eine Hecke eine filmreife Nachmittagsgesellschaft, die so ungefähr jedes Klischee erfüllt, die wir auch mit Bobby und J.R. Ewing, Miss Ellie und den anderen verbinden.
Wir fahren aus Dallas raus und halten uns nach Süd-Osten. Wir denken, dass wir in Gun Barrel City etwas finden. Dies ist ein Ort, der an einem großen Stausee liegt, aber hier ist wirklich jedes Hotel voll. Zudem gibt es nicht so wirklich viele Motels oder Hotels und die, die es gibt, sind voll oder haben keine geeigneten Zimmer frei oder wollen $140 plus tax. Wir fahren zurück zum Highway und finden Gott sei Dank ein Quality Inn & Suites und kriegen ein riesiges Zimmer mit gigantischen Betten für 114$ inklusive Frühstück.
Es gibt noch 1 Flasche Bier für zwei, denn die Menge der Flasche ist so groß, dass das dicke für zwei reicht.
Gegen Mitternacht sind wir im Bett.