TASMANIEN - 3 Wochen solo im Camper
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Devils Unzoo, Tasman Arch und anderes

Veröffentlicht: 06.02.2018

Dienstag, 23.01.18

Um 7.30h bin ich wach, gammele aber noch mit Lesen und Träumen bis 9.30h im Bett rum. Frühstück ohne Eile in der Sonne.

Um 12.00h habe ich Postkarten und Tagebuch geschrieben, abgewaschen, verpackt und alles fahrtüchtig und mir überlegt, dass ich jetzt runter auf die Tasman Peninsula zum Devils Unzoo fahren möchte und hinterher bei Eaglehawk Neck dann zum Tasman Arch, Blowhole und Devils Kitchen will.

Unterwegs hole ich mir noch Erdbeeren und Himbeeren sowie die noch fehlenden Briefmarken.

Mit 35$ ist der Tasmanian Devils Unzoo in Taranna reichlich teuer und letztlich eigentlich auch das Geld nicht wirklich wert. Es ist ein privat geführter wild park, der eben kein Zoo sein will, sondern den Tieren mehr Fläche und mehr Auslauf und mehr natürliches Dasein ermöglichen möchte, als anderswo. Ich denke also an eine sehr ursprüngliche Art der Haltung, bin aber rasch etwas neutralisiert. Die Devils sind in genau solchen Gehegen, wie anderswo – was soll man auch anderes machen, damit sie nicht abhauen? Was mich aber völlig abnervt ist eine große Wiese mit vielen Känguruhs und Wallabies, die von den Besuchergruppen gefüttert und gestreichelt werden können. Das ist für mich nicht mehr anders, als in einem Zoo oder ähnlichem, jedenfalls ist das für mich nicht mehr normal. Ich nehme an einer Führung teil (der Preis ändert sich nicht, ob mit oder ohne) und diese führt durch einen Wald an die Little Norfolk Bay. Der „Ranger“ versucht mit Hilfe von zwei Holzlatten, die er aufeinanderschlägt, dem dort lebenden Eagle zu signalisieren, dass hier nun Fisch für ihn auf einem Baumstumpf liegt. Der Eagle kommt nicht, die Möwen klauen den Fisch – da ist ein Tier mit Flügeln zumindest freier, als die armen Känguruhs. Die Fütterung eines der Devils ist eine rabiat-blutige Angelegenheit und erstmals sieht man das Raubtier in diesen ansonsten putzigen kleinen Tieren. Völlig gierig reißt der an dem aufgehängten Fleischbrocken und als das kurze Spektakel vorbei ist, ist echt alles weg – Knochen und alles. Er putzt sich seine blutigen Pfoten und geht weiter. Tasmanische Teufel haben gemessen an ihrer Körpergröße das stärkste Gebiß aller Raubtiere.

Ihre natürlichen Feinde sind Dingos, die es in Tasmanien nicht gibt und lediglich auf dem Festland die Devils bedrohen. Zudem gibt es in Australien sehr viele streunende Katzen (feral cats), die ebenfalls die Tiere bedrohen. Ansonsten Hunde, Autos und die Reduzierung ihres Lebensraumes – wie praktisch bei fast allen Tierarten.

Ich laufe zur sog. Bird Show, einer Präsentation von 4 oder 5 Vogelarten, die hier heimisch sind. 12 endemische Vogelarten gibt es in Tasmanien, 11 davon in diesem Park. Da allerdings die vorgeführten Tiere aus einem Vogelhaus geholt werden und artig bei einem Pfleger auf der Hand sitzen, bin ich erneut nicht begeistert, was diese Einrichtung angeht. Als „Un-Zoo“ würde ich das nicht bezeichnen. Dennoch sind die Erklärungen dieses Pflegers super und eines der wirklich beeindruckendsten Tiere dieser Reise wird für mich der Tawny Frogmouth bleiben, ein grau gefiederter Vogel, der einer Eule nicht unähnlich ist, dennoch aber völlig anders lebt. Er ist kein guter Flieger und lockt z.B. Insekten durch seinen innen gelb gefärbten Schnabel an. Es könnte ja eine Blume sein…Nachts sitzt er ruhig auf einem Ast und hat aufgrund unglaublich guter Augen quasi einen 360°-Blick. Die Augen sind – gemessen am Kopf – so groß, als hätten wir Menschen Basketball-große Augen. Während wir für die Sonne Sonnenbrillen brauchen, hat dieser Vogel abschattende Härchen über den Augen, um das Mondlicht abzuhalten. Er stürzt sich nur von seinem Beobachtungsposten, wenn vor, neben, unter ihm etwas kreucht, was er lecker findet. Während Eulen ihre Beute am Boden töten, nimmt der Frogmouth seine Beute mit und tötet sie durch das Gegenschleudern gegen einen Ast.

Es ist 16.30h bis ich von hier loskomme und steuere nun Eaglehawk Neck an mit den drei Natursehenswürdigkeiten. Ich stoppe zunächst am Blowhole, aber nun ja – so richtig der Knaller ist das nicht. Es ist zudem Ebbe, was die einströmende Wassermenge nicht gerade großartig macht und irgendwie habe ich solche Blowholes nun auch schon mehrfach woanders besser gesehen. Dafür gibt es am Parkplatz eine Eisbude, die super Früchteeis anbietet, so wie in Neuseeland, mit frisch durchgequirlten Beeren. Das erste Eis in Tasmanien – lecker!

Der Tasman Arch ist schon eher beeindruckend, aber auch – nun ja – gut für ein Foto und dann fährt man weiter. Devil’s Kitchen ist eine Engstelle zwischen zwei 60m hohen Felsen, in der es sicher bei auflandigem Wind und Flut gut zur Sache gehen kann. Jetzt allerdings ist das eher zahm. Ich laufe noch einen 5minütigen kleinen Weg, von wo aus man aber auch nicht besser in die Schlucht gucken kann und mache dann an diese drei Sachen einen Haken.

Ab Richtung Campground, denn heute will ich erste Packversuche starten, damit ich nicht alles am Donnerstag machen muß, wenn ich zudem den Camper noch putzen muß.

Nervig ist der Insektenstich von gestern ist zwischenzeitlich handtellergroß und hat mehrere kleine wassergefüllte Blasen geworfen. Er ist heiß und so ganz geheuer ist mir das auch nicht.

Ich packe also erstmal ein, was ich definitiv nicht mehr brauche. Die Tasche kann ich aber danach nicht mehr in ihre alte Ecke heben. Denn sie lag nun 2 Wochen oberhalb des Fahrersitzes unter dem Tisch. Nun muß sie unter die Matratze. Also dort die restlichen Lebensmittel raus und die Tasche da reinquetschen. Irgendwie fehlt mir eine dritte Hand, denn um die Klappe hochzuhalten für das Fach, muß man auch die Matratze mit anheben und letztlich stütze ich die Klappe mit dem Kopf ab und schiebe und trete die Tasche in die Öffnung.

Erstmals sichere ich keine Bilder mehr. Liege um 22.00h im Bett und bin ziemlich müde. Dabei hab ich heute nicht wirklich was geleistet.

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