Altstadtflair und Schlossbesichtigung in Gjirokastër / Albanien

04.09.2023-05.09.2023

Gjirokasters hübsche, aber sehr touristische Altstadt schlängelt sich in Gässchen entlang des Hügels, der schlussendlich zu einer Welt UNESCO Erbe geschützten weitläufigen Burg führt. Es macht Spass, durch die Burganlage zu kraxeln, v.a. da hier so gar nichts gesichert ist, wie das in Deutschland der Fall wäre....

Mit meinem Hostel habe ich mal wieder Pech: Die Küche soll gerade renoviert werden.....Doch Caro, ein Volunteer hier, bietet mir an, den Gaskocher zu benutzen. Wie gut, dass ich so doch etwas unabhängiger von dem für mich als Vegetariern totlangweiligen und proteinlosen albanischen traditionellen Essen bin.

Zudem fasziniert mich Caros Geschichte: Caro ist aus ihrer Heimat Frankreich alleine mit dem Fahrrad bis nach Gjirokaster gefahren. Im Hostel sei sie dann die Treppe runter gefallen und habe sich den Arm gebrochen. Als sie nicht weiter wusste, bot der Besitzer des Hostels Caro an, so lange als Volunteer im Hostel zu arbeiten bis ihr Arm wieder in Ordnung ist und sie ihren Weg zurück mit dem Rad über die Alpen fortsetzen kann. Wir stellen gemeinsam fest, wie wichtig es ist, sich auf das Reisen ganz einzulassen und jede Wendung und sei sie auch ersteinmal noch so unschön als Schicksal anzunehmen. Jedenfalls wird Caro bewusst, wie sehr sie sich immer unter Leistungsdruck setzt und es ist für sie eine ganz neue und vielleicht wichtige Erfahrung, einfach einmal tatenlos täglich in einer Gasse Gjirokasters zu sitzen und zu warten bis ihr Arm wieder heilt. 

Das Dörfchen Gjirokaster ist zwar atmosphärisch ganz nett, aber auch ganz schön touristisch überlaufen und aufgehübscht. Außerhalb der schmucken Altstadt, in welcher abends albanische Sänger ihre Kunst in den Gassen darbieten, gefällt es mir irgendwie besser und ich komme in ein nettes Gespräch mit einem albanischen Fleischer über Vegetarismus😅....

Mich treibt es schon am nächsten Tag weiter Richtung Küste....