Veröffentlicht: 19.07.2018
Ich habe ruhig gestanden, rechts von mir plätschert die Soča unaufhaltsam beruhigend vor sich hin. Die Sonne kämpft sich über die Bergwipfel, es wird ein heißer Tag.
Es ist der 15. Tag unserer Reise!
Für mich heißt es heute ausruhen, in der Sonne stehen und die Geschichten des Tages wiedergeben, denn Wandern wird mir in meiner Form ( eindeutig 4 Räder) nie möglich sein. Ich warte also und genieße den heißen Sommertag.
Wandertag - mit gepacktem Rucksack und den Wanderschuhen sollte es ein paar Kilometer nach rechts an der Soča entlang gehen. Brötchen geschmiert und das Wasser dabei, Badesachen und Sonnenschutz - los geht’s gemütlich auf dem SočaPfad entlang. Unterwegs triffst du Mountainbiker und gelegentlich Wanderer. Der Pfad ist beliebt - irgendwie hat das was von Jakobsweg, aber wesentlich einsamer. Du kannst den Gedanken freien Lauf lassen. Grillen zirpen und das Wasser rauscht mal leise, mal lauter neben dir her. Der Kies und die Steine unter den Schuhen ist teilweise das einzige Geräusch und so beruhigend.
So fühlt sich gerade Glück an.
Immer wieder die Soča in Fotos festgehalten, kommt irgendwann ein Haus. Es sieht wie ein uriger Gasthof aus - ist aber eine Art Friedhof/Gedenkstätte und Kirche. Nach vielen Minuten der Ruhe und des Schweigens und unglaublich viel Gänsehaut von diesem beeindruckenden Ort geht’s nun weiter.
Der Weg für die Radfahrer endet kurze Zeit später - wenige Zeit danach zeigt sich auch warum. Der Weg wird steil, eng und steinig. Er führt nun direkt an der Soča entlang - etwas oberhalb - am Hang. Anstrengend aber richtig schön.
Nach mehr als 5km endlich Badepause und es soll nun richtig mit ganzem Körper ins Wasser gehen. Die Soča hat ca 9 Grad und ist somit fast so kalt, wie ein gutes Bier. Eisig und es tun die Füße weh beim Reingehen. Ehrlich gesagt - man hält es nur kurze Zeit aus. Aber erfrischend bei der Hitze und nach Brötchen und Wasser und vielen stillen Gedanken geht’s nach einer Std Pause den Weg zurück. Mit viel weniger Fotos, aber der gleichen Begeisterung.
Nach 11km auf dem Campingplatz angekommen, (Svensson freut sich) geht’s wirklich gut. Befreiend und glücklich - so schöne Natur, unberührt und rein. Beeindruckt und nahezu geflasht.
Ich sehe, dass die Wanderschuhe gelüftet werden und wenig später geht’s schon runter ans Wasser. Von hier oben kann ich das nicht gut sehen, aber höre, dass viele Jugendliche die Klippen ins Wasser springen. Man scheint richtig Spaß am Fluss zu haben.
Viel mehr passiert heute nicht mehr - Reiseführer werden gewälzt - oh man, ich hoffe, sie will morgen nicht schon weiter. Mir gefällt es hier soooo gut.
In der Hoffnung - wir bleiben hier noch länger- schlafe ich bei kühlen Nachttemperaturen von 15 Grad schon früh am Abend ein.