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Roadtrip Part XII - Welcome to Banana City

Veröffentlicht: 18.07.2018

19.06.-23.06.2018 Der Weg von Washington D.C. nach New York City zieht sich und ist gespickt von .... Langeweile. Es gibt wenig bis gar nichts spannendes zu Beobachten. Und das, obwohl man an Baltimore und Philadelphia vorbeifährt. Irgendwann ab Höhe Trenton oder auch etwas später erblickt man dann zum ersten Mal die Skyline vom Big Apple. Beeindruckend! 


Bevor wir uns aber ins Großstadtgewühl warfen, fuhren wir nach Hoboken, einem Stadtteil von New Jersey, und gingen, wie sollte es anders sein, in eine Bäckerei. Aber nicht irgendeine Bäckerei, sondern  Carlos Bakery war das Ziel. Die Bäckerei ist durch ihre eigene TV-Show und die darin vorkommenden riesigen Torten, welche nach Kundenwunsch modelliert und hergestellt werden. Du willst eine Torte, die aussieht wie ein Baseballstadion? Kein Problem. Du willst eine lebensgroße Torte der Freiheitsstatue. Auch das ist sicherlich kein Problem für Carlos und seine Crew. Eine Torte war uns dann doch zu viel und wir kauften uns "lediglich" kleinere Naschereien (Cannoli, Dark Chocolate Mousse Törtchen, Strawberry Cheesecake Törtchen....). Im Anschluss liefen wir noch durch den nahegelegenen Pier A Park. Von da hatten wir einen genialen Blick auf Manhattan. Da eine bestimmte Person unbedingt Fußball schauen wollte (schließlich war ja Fußball-WM) setzten wir uns schnell wieder in unseren Dicken und fuhren Richtung Lincoln Tunnel, um den Hudson River zu unterqueren. Da für gefühlt alle Tunnel eine Maut fällig wird, auch für den Lincoln, erwarteten wir einen, sich im guten Zustand befindlichen Tunnel, der alle aktuellen Sicherheitsvorschriften einhielt. Falsch gedacht. Die Straße im Tunnel, wie alle Straßen im Großraum New York City, sind im katastrophalen Zustand. Der Straßenbelag besteht zumeist aus löchrigem Teer oder ebenso löchrigen Betonplatten mit entsprecht großen Fugen zwischen den Platten versteht sich. Fühlte man sich doch glatt an die alten Autobahnen in Ostdeutschland erinnert. Schön, wenn man so eine Zeitreise unternehmen kann in der größten Wirtschaftsnation des Erdballs. Gut, dass wir für die Fahrt von McLean nach NYC, um die 50$ Maut gezahlt haben. Erschwerend zu den ganzen Schlaglöchern kam hinzu, dass die Fahrbahnen sehr schmal gehalten waren. Mit einem Pick-Up, der gut 2 Meter breit ist, hat man so seine Probleme. Was dann auch gleich die Frage in den Kopf schießen lässt: "Wann gab es jemals schmale Autos in den USA, die ohne Probleme auf solchen Straßen fahren konnten?" Antwort: Eigentlich nie, außer die Kraftfahrzeuge, die noch aussahen wie motorisierte Kutschen. Na toll. Auch wenn der Tunnel so aussah, als ob er genau zu der Zeit gebaut worden wäre und auch schon inkontinent wirkte, hofften wir, dass dieses alte Relikt des technischen Fortschritts regelmäßigen Wartungen unterzogen wurde, auf das wir nicht schwimmend den Tunnel verlassen würden. Glück gehabt. Auf Jim Bobs Rücken ritten wir in den Tunnel hinein und auch trockenen Reifens wieder hinaus. Von da waren es nur noch wenige Blocks zu unserem Hotel namens Metro in der 35th, im Schatten des Empire State Buidlings. 


Wir kämpften uns also durch den Vor-Feierabend-Verkehr, der immer noch ätzend war, zum Hotel. Dort angekommen entluden wir die wichtigsten Sachen und checkten ein. Das Auto konnten wir im wenige Meter vom Hotel entfernten Parkhaus abstellen. Da wir aber am Parkhaus bereits vorbeigefahren waren und "alle" Straßen in NYC Einbahnstraßen sind, mussten wir einmal um den Block fahren. Kostet uns nur schlappe 25 Minuten. Nachdem wir uns in das Parkhaus (gebaut irgendwann vor langer Zeit) gequält hatten, eröffnete uns der "nette" Herr vom Parkhaus, unserem Auto für 55$/pro Tag einen Stellplatz zur Verfügung zu stellen. Der normale Tarif beträgt wohl 35$. Grund für den erhöhten Beitrag war die Größe unseres fahrbaren Untersatzes. Nach einer sinnlosen Diskussion über die Rechtfertigung solcher Preise die, selbstredend, keinen Ertrag brachte, parkten wir unseren geliebten Jim Bob also in der Garage. Wobei genauer die Angestellten das Auto auf irgendeinen Parkplatz manövrieren. Da es sich um ein "überwachtes" Parkhaus handelte, wurde der Zündschlüssel im dafür vorgesehenen Zündschloss des Autos aufbewahrt und zur Krönung des ganzen die Fenster geöffnet. Woher wir das wissen? An unserem zweiten Tag mussten wir noch etwas aus unserem Auto holen und konnten einen Blick auf diese Handhabung werfen.

Im Hotel angekommen machten wir uns frisch, schließlich war es ja warm auf der Fahrt, um im Anschluss das erste Mal ein wenig durch New York zu schlendern. Ziel war der nahe gelegene Bryant-Park, wo wir eine kurze Verschnaufpause einlegten und ein kühles Getränk zu uns nahmen. Nachdem ich den ersten Eindruck von New York (voll, laut, wenig Grünflächen) - schließlich war ich noch nie hier, Bella hingegen schon mehrere Male - verdaut hatte, gingen wir zur New York Public Library, mal wieder viele Bücher und schöne Architektur. Nachdem wir uns abgekühlt hatten liefen wir zur Grand Central Station. Laut Wikipedia der Bahnhof mit den meisten Gleisen (67) und bereits des Öfteren Kulisse von Filmen. Von Außen wirkte das Gebäude recht unscheinbar, so dass wir beinahe vorbei gelaufen wären. Innen war das Bild schon ein anderes. Eine große Halle öffnete sich vor unseren Augen, quasi das Herzstück der Anlage. Viel Gewusel, hektisch umher rennende Menschen und.....natürlich, überdimensionale USA-Flaggen. Ansonsten war die Halle recht dunkel und nachdem wir ein paar Fotos geschossen hatten, verließen wir wieder das Gebäude. Langsam knurrte uns der Magen, war unsere letzte richtige Mahlzeit doch schon ein paar Stündchen her. Wir suchten im Internet nach nahe gelegenen Restaurants, welche in die Rubrik "Backpacker mit wenig Geld" bzw. "Spar dich satt" fielen. Leider fanden wir dazu nichts. Schade aber auch. Also gingen wir zu einem Restaurant, welches zumindest ansatzweise diese Erwartungshaltung (günstig und kein Fastfood) befriedigte: Momosan. Ein japanisches Restaurant mit, naja, typisch japanischer Küche. Als neue Gäste wurden wir vom gesamten Team begrüßt und an einen Tisch gesetzt. Ich dachte zwar, dass ich die japanische Küche auf Grund von diversen Sushi-Bars und Tüten-Ramen-Suppen kennen würde, dem war aber nicht so. Denn die bestellten Speisen waren allesamt kalt, was so gewollt, aber anfangs etwas komisch für uns war. Das Ganze, schmeckte trotzdem. Satt und zufrieden zogen wir weiter durch die Straßen von New York.


Irgendwann wurde es Abend und damit auch dunkel im großen Apfel. Da unser Hotel Nahe des Herald Squares lag und damit auch Nahe des Broadways und des Times Squares, wurde die Kamera scharf gemacht und ab ging's ins abendliche Getümmel. Fotos machen von bunten Lichtern und dem American Dream. Je näher man dem Time Square kam, um so voller wurde es. Die vielen tausend Lichter und Bildschirme, die dort installiert sind, machen schon was her. Im Prinzip ist man nur deswegen hier. Andererseits wäre es eine Straße bzw. ein Platz, wie jeder andere. Am Times Square befindet sich glücklicherweise ein M&M's-Shop, der uns beiden Naschkatzen die Möglichkeit gab, seltene Sorten von eben jenen M&M's zu kaufen. Wir packten uns zwei Tüten mit Schokoperlen (Mandel & Neapolitaner) und gingen zur Kasse. Gut, dass ich so gut lesen kann, stand doch bei Abfüllbehältnissen "7,99$/Pound"....zumindest dachte ich das. Auf Basis dieses Lesefehlers hatte ich den Beutel recht voll gemacht, so dass ich etwa 1 kg Mandel-M&M's in meiner Hand hielt. Bella schaute mich schon komisch an und meinte: "Du weißt schon, dass das jetzt teuer wird?" Ach quatsch, wird es nicht und verwies auf die Preisangabe auf dem Schild. Upps, es waren doch nicht 7,99$/Pound sondern 7,99$ für ein halbes Pound. Zum Glück hatte Bella richtig lesen können und hatte etwas weniger in den Beutel gepackt. Am Ende hatten wir etwa 1,5 kg M&M's zum sagenhaften Schnäppchenpreis von ..... 52(!)$ gekauft. Man gönnt sich ja sonst nix, näääh? Wir kauften uns dann noch ein paar Bier und gingen zurück zu unserem Hotel, wo wir den Abend auf der hauseigenen Dachterasse ausklingen ließen. Schnell fiel uns auf, dass wir nicht die einzigen Deutschen hier waren. Eigentlich war das Hotel zu 75% in deutscher Hand. So früh wollten wir eigentlich nicht wieder Landsleute treffen. Sei's drum. Wir hatten einen schönen Blick auf das Empire State Building.


Der nächste Morgen (Mittwoch) startete mit einem ausgewogenen hoteleigenen Frühstück (hust). Es gab labbrigen Toast, Cornflakes, Muffins und die üblichen Marmeladen-Aufstriche. Es sollte das erste und letzte Mal sein, dass wir hier frühstücken waren. Frisch geschwächt machten wir uns auf den Weg zum Highline Park, einer alten Bahntrasse im Westen Manhattans, welche als solche nicht mehr genutzt wird und stattdessen zu einer Grünanlage umgebaut wurde. Hier kann man ganz bequem zwischen 30th St. und Gansevoort St. umherlaufen. Man hat viel grün um sich herum und kann in die Wohnungen fremder Leute schauen. Herrlich. Auf dem Weg nach Süden machten wir einen Zwischenstopp im Chelsea Market, welcher viele Lebensmittelläden/Restaurants, aber auch Schmuck- und Kleidungsgeschäfte beherbergt. Da man durch das viele Laufen, na klar, hungrig wird, entschieden wir uns zu einem Halt bei einer der Pizzerien. Wir gönnten uns 6 verschiedene Stücke Pizza, welche insbesondere mich geradewegs in den italienischen Himmel beförderten. Himmlisch. Mit vollem Magen schlenderten wir noch ein wenig durch den Markt, für Bella gab es noch Ausbeute in Form einer Kette mit dem Schriftzug New York, ehe wir unsere Wanderung über den Straßen New Yorks fortsetzten. Als wir das Ende der Highline erreicht hatten, gingen wir weiter Richtung Washington Square Park und in eine in der Nähe befindlichen Kneipen, um eines der Spiele der Fußball-WM zu schauen. Nach einem Rundgang durch den Park liefen wir weiter Richtung Süd-Spitze Manhattans, um am Ende beim One World Trade Center herauszukommen. Eine Tour auf die Aussichtsplattform sparten wir uns auf Grund langer Schlangen und hoher Preise. Wir inspizierten noch das 9/11-Memorial, sowie das Westfield World Trade Center und zogen auch schon weiter Richtung Osten. Richtung Brooklyn Bridge und Brooklyn. Denn der Tag war noch nicht zu Ende. Wir holten uns vor der letzten Tour des Tages noch ein Kaltgetränk bei einer großen Kaffeekette und liefen Richtung Brooklyn Bridge. Anfangs irrten wir noch ein wenig umher, da wir den Aufgang zur Brücke nicht fanden. Nachdem aber das Problem gelöst war, boxten wir uns durch die Massen an Menschen, welche diese Sehenswürdigkeit in Besitz nahmen. Erschwerend dazu kam der recht schmale Weg, welchen man sich mit radikalen Radfahrern teilen musste. Was ein Spaß. Doch all das Gewusel war schnell vergessen, als wir bei einsetzender Dämmerung die Skyline Manhattans sahen. Um die ganze Szenerie besser genießen zu können, gingen wir schnell nach Brooklyn in den Empire Fulton Ferry Park. Von dort hatten wir einen sagenhaften Blick auf Manhattan und die Brooklyn Bridge. Malerisch. Wie ließen den Abend in einem nahegelegenen Restaurant und später auf der Dachterasse unseres Hotels ausklingen.


Der letzte Tag (Donnerstag) startete diesmal wirklich mit einem guten Frühstück, denn wir gingen in ein Café namens Delectica, wo es Frühstücksleckereien aus dem Nahen Osten gab. Danach ging es weiter Richtung Central Park, wo wir den südlichen Teil unsicher machten. Wir machten halt an einigen Sehenswürdigkeiten, die man wohl aus einer unbekannten Serie namens "Sex and the City" kennt. Wir knipsten also tourimäßig unsere Fotos und zogen weiter durch die Häuserschluchten New Yorks. Einen kurzen Zwischenstopp in einem Restaurant zum....Fußball gucken kam uns eigentlich bei dem ganzen Gelaufe wie gelegen. Es spielte Kroatien gegen Argentinien. Kroatien gewann 3:0. Ein herrlicher Tag. Weiter gingen wir Richtung Süden. Wir machten erneut einen Halt bei Carlos Bakery, diesmal eben in Manhattan. Nachdem wir uns also gestärkt hatten, näherten wir uns dem großen Finale unseres New York Aufenthalts: Der Besuch des Rockefeller Centers mit seinem grandiosen Ausblick auf die gesamte Stadt und eben ganz besonders Downtown Manhattan. Wir waren schon etwas eher vor Ort, durften auch dementsprechend eher unsere Tickets einlösen. Die Warteschlange war verdammt lang. Es sollte nicht besser werden. Es waren auf allen Aussichtsplattformen des Gebäudes massig Menschen. Aus dem früheren Geheimtipp für einen genialen Ausblick, war leider ein Massenanlauf geworden. Wir kämpften uns durch die Touris, um auch mal einen Blick auf alle Sehenswürdigkeiten werfen zu können. Wir machten so viele Fotos wie ging und verbrachten etwa eine bis anderthalb Stunden oben auf the Rock. Wir hatten gerade den "Höhepunkt" unserer Reise erreicht. Eigentlich wollten wir noch warten, bis die Sonne unterging, um weitere Fotos zu machen, aber wir hatten beide nach dem ganzen Herumlaufen doch ein wenig Hunger und bis Sonnenuntergang waren es noch gut 2h. Außerdem wollten wir uns noch das Flatiron Building anschauen. Gesagt getan. Zum Ausklang des Tages haben wir uns typisch amerikanisches Essen bestellt. Burger und Fritten. Fantastisch. Nachdem dann auch noch ein Bierchen geleert wurde und wir doch etwas fertig waren, gingen wir schlafen. Immerhin mussten wir am nächsten Tag noch nach Montreal. 600 km weiter gen Norden. Und das so früh wie möglich. Die Rushhour in und um New York ist ja nicht so geil. 

Am nächsten Morgen ging es 7 Uhr morgens los. Schnell Jim Bob aus dem Parkhaus befreien. Da gehört er einfach nicht hin. Glücklicherweise noch einen Rabatt abgegriffen, da eine Kooperation mit unserem Hotel bestand. Den Dicken beladen und ab ging es zurück Richtung Kanada. Unser letzter großer Trip mit Jim Bob. Vor uns lagen 6h nordamerikanische Ödnis. Spannend. Kurz nach New York hielten wir aber noch an einem typisch amerikanischen Diner. Schließlich hatten wir nicht gefrühstückt. Das geht doch nicht. Und schließlich haben uns unsere Eltern doch immer gesagt, dass Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages sei.....

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