Veröffentlicht: 11.08.2023
Es dauerte keine 7 Stunden, da fanden sich drei von fünf Personen schon auf dem örtlichen Polizeirevier wieder. Na das kann ja heiter werden :)
Der örtliche Armband Verkäufer wollte nämlich auf einmal unfassbar viel Geld von einem von uns haben, was natürlich erst mal abgelehnt wurde. Nachdem sich eine Traube von 5 bis 6 Mann um uns herum gebildet hatte, wurde die örtliche "Policia" auf uns aufmerksam, hat 2 der Kollegen festgesetzt und uns gebeten, mit auf das Revier zu kommen.
Aber alles halb so wild, nachdem der Google Translator tadellos seine Dienste vollbracht hatte, konnten wir nach dem obligatorischen Fotoshooting, einer Durchsuchung und Personalienabgabe auch schon wieder gehen.
Für mehr Details kennt ihr den Verfasser dieser Zeilen :)
Sicherheitshalber haben wir den Nachmittag und Abend in einem anderen Stadtteil auf einem Markt verbracht.
Cartagena ist eine teure und nervige Stadt. Die Altstadt ist ganz nett, alles andere dafür umso unansehnlicher, daher waren wir froh, dass es am nächsten Tag zum Haus auf die Isla Baru ging.
Das Haus war eine Wucht. Direkt am Strand gelegen, ein Pool zum chillen und mehr als genug Platz für uns alle.
Für 7 Personen hatten wir übrigens 5 Angestellte.
Einen Barkeeper, einen Koch, eine Security und zwei Damen, die aufgeräumt und die Zimmer jeden Tag hergerichtet haben. Danke dafür, Ingo!
Es gab jeden Tag Fisch, Oktopus, Garnelen, Langusten und vieles mehr. Bis zum 4. Tag war auch alles Tip Top, doch dann setzte erst bei mir und mit einigen Tagen Verzögerung auch bei allen anderen ein fieser Durchfall ein. Ich hatte das Glück, dass bei mir nach zwei Tagen alles wieder gut war, der ein oder andere hatte bis zum Verfassen dieser Zeilen noch was davon...
Nichts desto trotz haben wir von unserem Haus aus diverse Touren unternommen, sind mit dem Boot zu mehreren Stränden, haben das nächste Örtchen auf der Insel besucht oder haben uns ein Speedboot gemietet, Flunkyball gespielt oder einfach den ganzen Tag Cuba libre im Pool getrunken.
Generell muss ich sagen, dass die Region Cartagena keine Reise wert ist. Das Essen ist in Cartagena im Vergleich zu den anderen Städten deutlich teurer. Unfassbar viele nervige Armband- Sonnenbrillen- und andere Verkäufer. Selbst beim Essen wird man alle zwei Minuten angesprochen, ob man denn nicht etwas kaufen möchte.
Die angebotenen Touren sind einfach nur ein großer Betrug, nichts anderes. Eine 5 min Bootsfahrt 35€, eine zehn Minuten Bootsfahrt, wobei der Fahrer immerhin eine Stunde am Strand wartet, 50€ und 3 ½ Stunden Speedboat für schlappe 400€.
Da kann man in Asien und vielen anderen Orten dieser Welt tagelang fahren...
Die 6 Tage vergingen erwartungsgemäß wie im Flug und so ging es, anders als von mir geplant, mit den Jungs noch nach Medellin. Ursprünglich wollte ich eigentlich erst an der Karibikküste bleiben, damit ich es mit dem Fliegen nicht übertreibe, aber jetzt ist es auch egal. Auf zwei, drei Flüge mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an, aber dazu später noch mehr.
Das Klima in Medellin ist schon mal deutlich angenehmer: 30°C und 60% Luftfeuchtigkeit statt 36°C und 85% Luftfeuchtigkeit, das macht einiges aus!
Nach der Ankunft am Flughafen ging es noch ins Szeneviertel El Poblado. Für mich ist das nicht wirklich was, viele fancy Bars, Clubs und überteuerte Restaurants. Allerdings habe ich an einem Streetfood stand unfassbar leckeren Käse (eine Art Grillkäse) mit gezuckerter Kondensmilch gegessen, sehr lecker! Zeitig ging dann auch wieder ins Hotel, da der ein oder andere wie bereits erwähnt noch Magenprobleme hatte oder wie ich einfach müde war.
Die angesprochenen Magenprobleme machten dem ein oder anderen doch mehr zu schaffen als gedacht, so machten wir uns nur zu zweit auf den Weg mit der Metro und der Seilbahn auf zu einem Park etwas oberhalb von Medellin. Wahnsinn dieser Ausblick, die Stadt erstreckt sich über das gesamte Tal und an den Rändern befinden sich die Comunas, also die ehemaligen Favelas.
Der Park war ganz nett, ist aber eigentlich keinen Besuch Wert, die Fahrt mit der Seilbahn ist das eigentliche Highlight. Am Abend ging es dann noch in ein anderes Viertel. Hier gab es deutlich mehr Streetfood und mehr Bars, in denen die Kolumbianer getanzt und getrunken haben, zudem einige nette Pubs, schon deutlich besser als gestern.
Für mich ging es dann planmäßig weiter Richtung Guatape. Die anderen fünf entschieden sich den Flug nach Pereira aufgrund anhaltender Magenprobleme verfallen zu lassen und mich nach Guatape zu begleiten. Vorher habe ich mir allerdings noch die Grabstätte von Pablo Escobar angeschaut. Ein ziemlich komisches Gefühl als Tourist einen Friedhof zu betreten, vor allem wenn zeitgleich jemand beigesetzt wird. Das Gefühl ist allerdings schnell verflogen, wenn man die erste Touristengruppe mit Führer sieht. Auch 30 Jahre nachdem Pablo Escobar erschossen wurde, werden noch immer viele Blumen an seinem Grab niedergelegt. Anschließend ging es weiter in die Comuna 13, dort habe ich das öffentliche Rolltreppen-System getestet. Wäre es nicht so voll gewesen, wäre ein entspannter Bummel möglich gewesen, aufgrund des Blumenfestes in Medellin war die ehemalige Favela aber total überlaufen. Ohnehin ist von dem ehemaligen "Flair" nicht mehr viel übrig. Mittlerweile ist ein recht Hipper Ortsteil entstanden.
Sobald man den Hauptweg aber verlässt, kann man die prekären Wohnverhältnisse aber noch sehen, das Bier ist in den Nebenstraßen mit 80 Cent ebenfalls günstig.
Nachdem mein Busfahrer jemanden hinten drauf gefahren war und beide Parteien in heller Aufregung waren, war ich nach 3 Stunden Fahrt in Guatape. Gerechnet habe ich mit einem kleinen netten Dorf. Das stellte sich allerdings als eine einzige Touristenstadt dar, mit unzähligen bunten Straßen, Shops und Restaurants. Die geplante Besteigung des El Peñon habe ich auf den nächsten Tag verschoben, da die Nacht etwas kurz war.
Alternativ ging es am nächsten Tag mit einem Ausflugsboot auf den See. Da wir uns noch die ehemalige Finca von Pablo Escobar anschauen wollten, haben wir uns direkt im Anschluss noch ein Privatboot gemietet und sind zur oben genannten Finca gefahren.
Natürlich hat der Ort eine schwarze Vergangenheit, aber genau mit dem wissen was hört vor über 30 Jahre geschehen ist, wahnsinnig interessant.
Das Areal wird noch immer gepflegt, zumindest die Vegetation, die Gebäude verfallen mehr und mehr. Bis vor drei Jahren gab es sogar noch einen Kiosk auf der Anlage und es wurden Touren angeboten, das gibt es mittlerweile nicht mehr, sondern man muss einen Bootsfahrer finden, der einen für etwas "Extra Geld" dorthin bringt.
Am nächsten Morgen ging es wie geplant um 8 Uhr auf den Felsen El Peñon. Im Anschluss habe ich mich von den Jungs verabschiedet. Danke an alle, es war eine tolle Zeit. Insbesondere mein Dank natürlich an Ingo, der sein Wort gehalten hat. Das Haus, das Personal und alles drum herum war spitze! Danke!