Veröffentlicht: 24.03.2019
Wir merkten die Höhe. Es ist echt nicht zu unterschätzen. Kopfweh, Kurzatmigkeit, Nasenbluten und Halsweh begleiteten uns seit Bogota (2640 MüM) und wurde natürlich in Cusco (3399 MüM) nicht besser. Cusco selber ist aber echt eine Reise wert. Eine wunderschöne Stadt. Unser Hotel und dann später auch unser Hostel waren in der Altstadt von Cusco. Es hatte sehr schöne Gebäude, einen lebhaften Markt, wo man wie so oft in den südamerikanischen Städten von Früchten über Fleisch, Haushaltsgegenstände und Souvenirs alles haben kann und zu unserer Freude war in dieser Woche auch noch Carneval. Es fanden viele Umzüge statt. Zum guten Glück wurden wir vorgewarnt, dass man an dem einen Sonntag keinen Stadtspaziergang machen sollte wenn man den Anspruch hat trocken wieder zurück im Hostel anzukommen. Es war eine riesige Wasserschlacht mit Schaumsprays im Gange. Die Touristen waren natürlich gute Opfer und so kam es, dass auch wir uns mit so einem Schaumspray bewaffnen mussten.
Cusco ist bekannt als Ausgangspunkt für Ausflüge zum Machu Picchu und anderen Sehenswürdigkeiten. Natürlich stand Machu Picchu auch bei uns auf dem Programm. Sozusagen als Geburtstagsausflug! Cedi wurde nämlich 30 Jahre alt! Wir organisierten uns ein Zugbillet bei Inca Rail und ein Eintrittsticket für die Ruinenstadt im städtischen Kultur-Büro. Am nächsten Tag ging es los. Der grosse Rucksack liessen wir in unserem Hostel und fuhren zuerst mit dem Bus und dann mit dem Zug nach Aguas Calientes. Einem kleinen (sehr hässlichen) Touristendorf am Fusse des Machu Picchus. Dort verbrachten wir eine Nacht um am nächsten Morgen früh mit dem Bus zum Eingang gefahren zu werden. Leider war alles komplett Wolkenverhangen. Wir hätten eigentlich Tickets für den Aufstieg zum Huayna Picchu gehabt. Ich persönlich war aber kein grosser Fan von diesem nicht ganz ungefährlichem Aufstieg. Wir einigten uns aufgrund des Wetters nur den kleinen Hügel (Huchu'y Picchu – kann nur gemacht werden wenn man das Eintrittsticket für Huayna Picchu hat) zu machen. Man muss dazu nämlich noch sagen, dass man bis 10 Uhr wieder am Gate sein muss um sein verlassen ins Buch einzutragen. Der Entscheid war goldrichtig. Obwohl anfangs die ganze Ruinenstadt in den Wolken lag zogen die Wolken nach zwei Stunden weg und wir hatten beste Sicht! Neben uns war nur noch eine andere Person auf dem Berg. Die Wolken um Huayna Picchu verzogen sich erst knapp vor 10 Uhr. Auch wir machten uns wieder an den Abstieg und verbrachten noch ein paar Stunden zwischen den Ruinen. Inzwischen war es strahlender Sonnenschein. Die Aussicht auch auf die umliegenden Berge ist unglaublich. Schwer vorstellbar wie die Inkas diese Stadt so perfekt im 15. Jahrhundert erbaut haben. Bei einem Besuch des Machu Picchu empfehlen wir, wenn möglich die Huayna Picchu Tickets zu kaufen. Man kann an zwei Zeiten am Tag das Eintrittsgate passieren und es werden jeweils nur 200 Tickets verkauft. Die Wanderpfade sind also nicht so überlaufen. Ich habe es sehr genossen den Ausblick ohne die vielen anderen Touristen zu geniessen. Der allgemeine Teil ist schon sehr sehr touristisch und überlaufen. Ich war froh konnte ich zumindest am Anfang die ganze Pracht in Ruhe geniessen. Wie es auf dem Huayna Picchu war kann ich nicht sagen. Aber Huchu'y Picchu war für uns perfekt. Am Mittag verliessen wir die Ruinenstadt wieder. Kurz darauf fing es dann auch an zu regnen. Nach einem Mittagessen und dem obligaten Geburtstagskuchenstück fuhren wir mit Inka Rail zurück nach Cusco.
Zwei Tage später stand ein weiteres Highlight an. Der Regenbogenberg, so wird Vinicunca ein Berg südöstlich von Cusco auch genannt. Mit seinen sieben verschiedenen Farben, die parallel zueinander verlaufen, wirkt er wie ein Regenbogen. Die Farben sind durch überlagerte Mineralien, die sich Jahrmillionen hier ablagerten, entstanden. Entdeckt hat man die Berge erst vor ein paar Jahren. Zuvor waren sie nämlich noch schneebedeckt. Die Bilder im Internet sind wunderschön und haben uns natürlich überzeugt. Mit dem Touranbieter "Rainbow Mountains Travels" buchten wir einen Besuch. Kostenpunkt 30 Dollar pro Person. Um den Massen zu entkommen starteten wir bereits um 3.00 Uhr. Nach ein paar Stunden fahrt stand ein kleines Frühstück auf dem Programm. Danach ging es weiter zum Startpunkt. Ab hier musste man laufen. Ungefähr 90 Minuten bis auf knapp über 5000 Meter über Meer. Anfangs sieht man grüne, teilweise von Schnee bedeckte Hänge, Lamas und Alpakas. Die Aussicht muss man sich echt verdienen. Es war unglaublich anstrengend, die Luft ist so unglaublich dünn und ich kann wirklich sagen, dass ich an meine Grenzen gekommen bin. Zum Glück haben wir es gerade noch pünktlich geschafft. Es war zwar nicht sonnig aber der berühmte Hang war frei von Wolken und wir konnten die verschiedenen Farbschichten sehen. Wir verbrachten etwa eine halbe Stunde auf dem Gipfel bevor wir – nur schon wegen der sonst drohenden Höhenkrankheit – uns wieder an den Abstieg machten. Auf dem Rückweg kamen uns dann hunderte von Menschen entgegen. Die wussten noch nicht, dass sie den sehr anstrengenden Aufstieg vergebens machen werden denn kurz nach uns hat sich eine dicke Wolkendecke über die Hänge gelegt.
Natürlich mussten wir in Cusco auch unsere weitere Reise planen. Wir entschieden uns ein Busticket bei Peru Hop zu kaufen. Peru Hop ist ein Busunternehmen das wie ein Hop-on-Hop-off Bus funktioniert. Man kann zusteigen und aussteigen in den Städten die man möchte. Eine sehr einfache Art zu reisen. Die letzten Tage in Cusco nahmen wir dann auch gemütlich. Schlenderten durch die Gassen, assen fein oder genossen die Sonne auf einer Parkbank.