Veröffentlicht: 24.03.2019
Hallo schon wieder von der Insel! 😇
Wie der Titel schon verrät, soll es heute nur um die Eindrücke gehen, die ich innerhalb der letzten Wochenenden während meiner Trips nach Nordirland gesammelt habe. Und da die Angelegenheit mit dem Brexit noch auf eine finale Entscheidung warten lässt, haben wir uns entschieden, lieber auf Nummer Sicher zu gehen und die geplanten Ausflüge noch vor dem 31. März zu machen.
Die erste Tour habe ich Anfang März mit Madline, auch einem Au Pair aus Cottbus (lustig, dass man sich erst in Dublin trifft :D), gemacht. Der Trip wurde von einer Reiseagentur geführt und so hieß es für uns mal wieder zu unmenschlichen Zeiten aufstehen, und mit dem Bus von Dublin ab nach Nordirland.
Der erste Stopp waren die "Dark Hedges" - eine beeindruckende Buchenallee, die als einer der schönsten und meist fotografierten Orte Nordirlands zählt. Gemeint sind damit die alten, knorrigen Bäume, welche in einem Zeitraum von mehreren hundert Jahren so gewachsen sind, dass sie heute eine Art Tunnel bilden.
Sie wurden ursprünglich von einem Mann namens James Stuart zu dem Zweck pflanzen lassen, Besucher zu beeindrucken, die auf dem Weg zu seinem Anwesen waren - was ihm meiner Meinung nach gelungen ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Straße vor allem im Morgengrauen oder Nebel, ohne Touristen auf der Jagd nach dem schönsten Foto (ich schließe mich da nicht aus), eine mystische Stimmung erzeugen. Nicht ohne Grund ist wurden dort Szenen aus der Serie "Game of Thrones" gedreht. Leider werden die Bäume nicht mehr lange so bestehen, da sie anscheinend ihr Lebensalter fast ausgereizt haben.. einige Bäume sind schon dabei, abzusterben. Viel Zeit, den Ort richtig auf uns wirken zu lassen, hatten wir leider nicht, da unsere Tour streng durchgetaktet war und einem strikten Zeitplan folgte.
So ging es also, nachdem wir die Allee ein mal hoch- und zurückgelaufen sind, mit unserem Bus zum nächsten Stopp: Die "Carrick a Rede". Der Name der Insel heißt übersetzt: Fels im Weg. Sie ist durch eine Hängebrücke zu erreichen, welche ursprünglich von Fischern errichtet wurde, um von der Insel aus Lachse zu fangen, die dort ihr Laichgebiet hatten. Ich hatte mir die Brücke zuvor eigentlich sehr lang vorgestellt, da die Fotos immer einen anderen Eindruck vermittelt hatten.. deshalb war ich bei unserer Ankunft fast ein bisschen enttäuscht darüber, wie kurz sie eigentlich ist. Immerhin war es uns möglich, sie allein zu überqueren :).
Weiter ging es dann zum eigentlichen Highlight unserer Tour - dem Giant's Causeway, eine UNESCO - Welterbestätte. Vor 60 Millionen Jahren entstanden diese besonderen Steinsäulen, alles gleichmäßig geformte vulkanische Steinformationen, welche puzzleähnlich aneinader gereiht sind. Aber es wäre nicht Irland, gäbe es dazu nicht eine passende Legende ;). Nach der Erzählung wurde der Damm von einem Riesen namens "Fionn mac Cumhail" errichtet. Fionn wurde von einem seiner Gegner, einem schottischen Riesen "Benandonner" bedroht und beleidigt. Aus seiner Wut heraus, brach Fionn Steinklötze aus der Küste von Antrim heraus und warf sie ins Meer, um sich so eine Brücke von Irland nach Schottland zu bauen. Nach deren Fertigstellung, forderte er seinen Widersacher zu einem Duell heraus, welchem nichts anderes übrig blieb, als sich dem Kampf zu stellen. Schnell wurde Fionn dann doch bewusst, dass er seinen Gegner, welcher um einiges größer und stärker war, unterschätzt hatte. Außerdem war Fionn von der Errichtung des Dammes sehr erschöpft, hatte jedoch keine Zeit sich zu erholen und würde den Kampf nicht überstehen. Seine Frau hatte dann die Idee, welche sowohl ihn, als auch Irland rettete: Sie verkleidete Fionn als Baby. Bei der Ankunft Benandonners, versicherte sie diesem, dass ihr Mann gerade unterwegs sei, bot ihm jedoch einen Tee an, während er auf seine Rückkehr wartete. Als er jedoch das "Riesenbaby" sah, war er so sehr verunsichert, dass er aus Angst vor der Größe und Stärke dessen Vaters liebier den Rückweg nach Schottland antritt.
Ich muss zugeben, dass sich dieses Naturphänomen aus für mich verschiedenen Gründen die Bezeichnung Highlight verdient hat... Ich möchte eigentlich nicht ständig das Wetter hier erwähnen, ABER an diesem Tag hatten wir wirklich mehr als Pech. Den ganzen Tag über hatte es nur leicht genieselt, bei unserer Ankunft musste es dann natürlich regnen (2h Aufenthalt), bis es dann irgendwann angefangen hat, in Strömen zu gießen. Da lernt man dann seine Regenjacke zu schätzen. Der Giant's Causeway ist außerdem die windigste Stelle Irlands - wir hatten teilweise wirklich Schwierigkeiten zu stehen. Die Erkältung war also vorprogrammiert. Trotzdem war es ein wirklich tolles Erlebnis und wir hatten total viel Spaß, trotz der unschönen Wetterbedingungen.
- die Wettersituation vor Ort in einem Foto ausgedrückt :D
Die Ironie an der ganzen Sache war, dass in der Minute, in der wir unseren Bus wieder erreicht hatten, Sonnenschein und strahlend blauer Himmel auf die nächsten Besucher gewartet hat. Diesen konnten wir dann bis auf 10 Minuten beim nächsten Fotostop an der Küste, vom Bus aus genießen.
Der letzte Anhaltspunkt unserer Tour war Belfast, mit reichlich einer Stunde Aufenthalt. 1. war uns das viel zu wenig Zeit, um uns die Stadt richtig anzusehen und 2. waren unsere Sachen nass und wir komplett durchgefroren, sodass wir uns entschieden haben, die Zeit lieber in einem Cafe zu verbringen.
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Ich war mir eigentlich schon vor dieser Tour sicher, dass ich mir Belfast nochmal allein, ohne Zeitdruck ansehen will - was wir dann dieses Wochenende gemacht haben.
Früh dort angekommen, haben wir einen Markt besucht, welcher bis jetzt definitiv der schönste ist, den ich in meiner Zeit hier gesehen habe (auch, wenn ich das gegenüber den Iren nicht erwähnen sollte). Er war in einer überdachten Halle aufgebaut, in der es wirklich alles gab, was das Herz begeht. Um mal ein paar Beispiele zu nennen: frischen Fisch; jegliche Art von Essen und Gebäck, das man sich vorstellen kann; handgemachten Schmuck; Kleidung; Kunst usw... Und während wir dort langgelaufen sind und uns alles angesehen haben (jeden Stand mindestens 2 Mal), hat eine Liveband das bunte Treiben in der Halle mit Musik untermalt. Und ich muss auch zugeben, dass das mein persönlicher Lieblingspart des Tages war. Hier ein paar Eindrücke:
Anschließend haben wir uns auf den Weg zu dem berühmten und vor allem im Internet hoch angepriesenen Titanik Museum gemacht. Entsprehend des hohen Eintritts, hatten wir auch ebenso hohe Erwartungen.. , die dann aber relativ schnell enttäuscht wurden. Trotz allem war es interessant, mehr über das frühere Belfast als beudeutendste Stadt des Schiffbaus bis zum Bau der Titanic, den Arbeitsbedingungen und Lebensbedingungen zu der damaligen Zeit, und dem schrecklichen Unglück, zu erfahren.
Später sind wir noch durch Belfast gelaufen, um uns die Innenstadt ein wenig anzusehen. Ich würde nicht sagen, dass Belfast eine typisch irische Stadt ist.. Zwar gibt es viele Shops, die es überall in Irland zu finden gibt, jedoch unterscheidet sich die Bauweise sehr und erinnerte uns sehr an London. Der Einfluss Englands ist also deutlich zu sehen. Mir persönlich haben besonders die Malereien an den Hauswänden gefallen, welche die Geschichte Nordirlands auf künstlerische Art und Weise beschreiben. Hätten wir mehr Zeit dort verbringen können, hätten wir wahrscheinlich noch mehr Eindrücke sammeln können.. Ich hätte mir ja sehr gern noch die Botanischen Gärten und die Queen's University angesehen oder wäre in eine der Jazz - Bars gegangen :).
Bevor unser Bus wieder zurück nach Dublin fuhr, durfte der obligatorische Pubbesuch nicht fehlen. So ging es für uns also in "The Dirty Onion", eigentlich ist der Name schon überzeugend, oder?? Der Pub hat mich sehr an die "Auguste" in Cottbus erinnert: Outdoor, Livemusik, und viiiiiele Lichterketten sowie eine sehr angenehme Atmosphäre - genau das Richtige, um den Tag mit einem Bier oder Apple Cider, für die Nichtbiertrinker, zu beenden!
Hier noch ein paar Fotos von der Stadt:
- mein Lieblingsgebäude dort: Die Cityhall
Ich hoffe sehr, dass es euch allen gut geht! Für mich fühlt es sich aktuell an, als wenn die Zeit immer schneller vergeht.. Ich kann es kaum glauben, dass meine Zeit hier in 12 Wochen schon vorbei sein soll.
Fühlt euch gedrückt!
Eure Hanna 🤗