Veröffentlicht: 01.07.2017
Am morgen des 28. Juni 2017 (Mittwoch) krabbel ich aus meinem Zelt und mein erster Blick gilt dem Schlauchboot. Super, es ist noch da, nur die Luft hat sich über Nacht verzogen. Nach dem Frühstück heißt es also erstmal aufpusten. Dann kann es wieder weitergehen. Erster Halt ist nach ca. 10km in Grein. Ich muss ein paar Dinge (unter anderem ein Reparaturkit für das Gummiboot) besorgen und möchte mir bei der Gelegenheit die Stadt anschauen. Nachdem ich im Hafen angelegt habe, macht sich aus einem Kanu heraus Max bemerkbar, der gerade seine morgendliche Paddelrunde dreht. Wir schwatzen kurz und verabreden uns für den frühen Nachmittag an gleicher Stelle, er will noch ein paar Bilder von uns machen. Nach meinem Ringel durch Grein, das neben einer sehr ansehnlichen Altstadt auch das Schloss Greinburg hoch über der Donau zu bieten hat, treffe ich im Hafen erneut auf Max. Er gibt mir noch paar Tips für die Weiterfahrt sowie einige Kopien eines Wanderführers fürs Wasserwandern auf der Donau mit auf den Weg. Gegen 14.30 Uhr verlasse ich den Hafen von Grein und kann den Nachmittag über etwa 15km segeln. Der Wind meint es gut mit mir und die Zeltplane ist neben der Funktion als Sonnenschutz auch als Segel ganz nützlich. Kurz vor Ybbs ist Schluss und ich schlage unser Lager auf der rechten Donauseite auf einer Wiese auf.
Am nächsten morgen kommt ein Hund mit seinem Herrchen heranspaziert. Ich hab Rango zwar im Griff, muss ihn aber von der Kette lassen, denn mein Gegenüber kommt seinem Vierbeiner nicht hinterher. Zum Glück scheinen es beide Rüden nicht besonders ernst zu meinen und ich kann sie nach kurzer Rangelei erstmal trennen... Nochmal gut gegangen. Danach packe ich unseren Krempel, flicke etwas am Boot herum und wir fahren weiter. Gleich zu Beginn heißt es wieder eine Umsetzanlage nutzen, um am Kraftwerk Ybbs-Persenbeug vorbeizukommen. Das klappt dank Transportwagen auf sehr elegante Weise. Danach können wir uns stundenlang treiben lassen. Der Wind weht so stark und aus günstiger Richtung, dass wir selbst ohne Zeltplane gut Fahrt machen. Am späten Nachmittag erreichen wir das Kraftwerk Melk und es heißt wieder Boot umsetzen. Da ich die Donau etwas zu früh verlasse, muss ich drei- statt zweimal umsetzen. Beim zweiten Mal schwimmt mir dabei das Gummiboot davon und droht ein kleines Wehr hinunter zu stürzen. Ein paar Meter stromabwärts kann ich es glücklicherweise wieder einfangen. Wer keinen Stress hat macht sich welchen...
Nachdem auch diese Hürde genommen ist und wir wieder in der Donau schwimmen, ist es noch ein knapper Kilometer stromabwärts, bis wir anlegen und uns auf dem Zeltplatz vor Melk niederlasssen können.