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Taschkent II

Veröffentlicht: 19.12.2019

Montagmorgen (09. Dezember 2019) ist es gegen viertel acht wiedermal der Wecker, welcher mich aus dem Schlaf reißt. Wir können hoffentlich heute unsere Visa für den Iran in der Botschaft abholen. Also drehe ich ein Ringel mit Rango und präpariere anschließend einen Mohnzopf mit ein paar Kerzen für Marcus in der Hostelküche. Der Mann hat heute seinen 34sten Geburtstag. Nach dem bekannten Frühstücksdreiklang (Brot, Wurst, Ei) machen wir uns dann auf den Weg zur Metro und sind gegen halb zehn in der iranischen Botschaft. Ich kann tatsächlich mein Visa in Empfang nehmen, Marcus leider nicht. Wo das Problem liegt, kann uns keiner sagen. Der Botschaftsmitarbeiter vertröstet uns auf morgen. "Inschallah!" So machen wir uns auf den Weg in Richtung Neustadt und mäandern etwas vor uns hin. Für mich geht es am Mittag zurück ins Hostel, Marcus sucht sich ein Museum zum Besichtigen. Im Ibsa dattel ich etwas rum, schreibe einen Reisebericht zu unserem Aufenthalt in Osch, führe den Dicken ein Stück in der Gegend herum und widme mich dann Schrotti. Ich erneuere die Anschlüsse für die Batterie, entferne (gefühlt) ein paar Meter unnütze Kabel und suche nach einer Möglichkeit die Hupe wieder anzuschließen. Marcus hatte in der letzten Zeit häufiger das Bedürfnis andere Verkehrsteilnehmer anzuhupen. Kann er jetzt. Den Abend verbringe ich dann bei Bier und Kichererbsen mit Marcus in der Hostelküche.

Am Dienstag sind wir wieder gegen acht beim Frühstück. Heute gibt es statt der Industriewürste ein paar Industriewaffeln. Ich gehe Butter und Käse kaufen und hebe das Frühstück damit auf ein neues Level. Dann macht sich Marcus erneut auf den Weg zur iranischen Botschaft und ich lasse Rango seinen Morgenspaziergang angedeihen. Währenddessen beginnt es zu nieseln. Zurück im Ibsa gönne ich mir zum Aufwärmen einen Tee und bekomme schlechte Nachricht von Marcus. Die iranische Botschaft bleibt heute spontan geschlossen. Sehr ärgerlich. Ich nutze den gewonnenen Freiraum für ein Nickerchen. Ansonsten schreibe ich einen weiteren Reisebericht, gönne mir ein Käffchen, lerne Russisch und wackel etwas mit dem Dicken in der Gegend herum. Abends kocht Marcus ein Kürbiscurry mit Reis und wir versuchen unsere Benzinbrenner zu reparieren. Gegen Mitternacht geht es dann ab ins Nest.

Am Mittwochmorgen, den 11.12.2019 gegen acht, erwartet uns in der Hostelküche ein Zettel mit der Aufschrift "Frühstück heute erst ab 9.00 Uhr". Also gibt es für Marcus ein paar Reserven aus Schrottis Heck und ich drehe derweil ein Ringel mit Rango. Dann kann ich mir frische Somsa, Brot und Joghurt schmecken lassen. Ganz nebenbei erreicht mich noch die frohe Kunde, dass auch Marcus sein Iranvisa nun endlich erhalten hat. Also mache ich mich mit meinem Pass, Passbildern und meinem Visa für die islamische Republik auf den Weg zur turkmenischen Botschaft. Wir brauchen Transitvisa für das Land, welches uns neben Afghanistan den Weg nach Süden versperrt. In der Botschaft erwarten uns dann schlechte Nachrichten, die Jungs brauchen mindestens 10 Werktage Bearbeitungszeit oder einen ganzen Monat wenn wir das Visa direkt an der Grenze abholen wollen. Darüber müssen wir erst einmal nachdenken und verlassen die Botschaft wieder ohne abgegebene Anträge. Bei einem Käffchen spielen wir ein paar Varianten durch, ohne aber gleich zu einem Ergebnis zu kommen. Zurück im Hostel datteln wir etwas rum und ich lasse Schrotti etwas Pflege zukommen. Zwischendurch gibt es Käffchen und ich scheuche den Dicken um den Block. Nach kleinem Training, einer Dusche und Abendbrot geht es ab in die Federn.

Über den Donnerstag passiert im Grunde nichts Berichtenswertes. Wir gammeln den ganzen Tag im Hostel rum. Das Wetter lädt nicht gerade zu längeren Aufenthalten im Freien ein und die turkmenische Botschaft hat wegen Feiertags geschlossen.

Am Freitagvormittag (13.12.2019) macht sich Marcus nach dem Hostelfrühstück auf den Weg in die turkmenische Botschaft. Das Internet sagt, dass die heute auch geschlossen hat. Marcus ist trotzdem voller Hoffnung. Nachdem ich von meinem Ringel mit Rango zurück bin, erreicht mich die Nachricht, dass ich zur Botschaft kommen kann. Man hat geöffnet. So können wir nun endlich unsere Transitvisa beantragen. Direkt an der Grenze abholen geht plötzlich nicht mehr, wir müssen also Ende Dezember wieder in der Botschaft in Taschkent vorstellig werden. So ein Mist! Auf dem Rückweg zum Hostel füllen wir unsere Bargeldreserven auf und versuchen etwas davon in Dollar oder Euro umzutauschen. Leider Erfolglos, wir bräuchten eine Registrierung vom Hostel, die wir nicht haben, da wir zwischendurch zu lang gezeltet haben. Zurück im Hostel kommen wir mit dem Manager ins Gespräch und können zu vernünftigem Kurs ein paar Dollar erwerben. Dann bearbeite ich meinen Reiseblog und Marcus tindert etwas durch Taschkent.

Am Samstag widme ich mich, nach dem Frühstück und einem Spaziergang im verschneiten Taschkent, etwas meinen Reiseberichten und Duolingo. Am frühen Nachmittag kommt dann Marcus auch von seiner Pirsch zurück und nach einem Käffchen versuchen wir ein Rad zwecks Aufpumpen zu demontieren. Leider lassen sich die Radmuttern nicht lösen und auch der Versuch Schrotti anzulassen schlägt fehl. Die Temperaturen nagen an der Batteriekapazität. Also stellen wir die Akkumulatoren im Hostel zum Aufwärmen ab und vertagen das Problem. Dann drehe ich ein Ringel mit Rango und mache mich anschließend ums Abendbrot verdient. Salzkartoffeln, ein Braten aus etwas Schaffleisch und Sauerkraut munden uns beiden ganz gut und auch dem Dicken schmecken ein paar Reste davon.

Nachdem wir am Sonntagmorgen, den 15. Dezember 2019, gefrühstückt haben, lassen wir unseren Moskvich recht problemlos an (die warmen Batterien wirken Wunder) und fahren zum Reifen aufpumpen. Dann suchen wir uns eine Werkstatt zum Batterie aufladen und fahren zurück ins Hostel. Wir datteln etwas rum, bevor wir nach einer guten Stunde unseren Akku wieder abholen können. Dann beseitige ich, nach einem Käffchen, die Spuren meiner Bastelarbeiten in Schrotti und schließe die Tachowelle wieder an. Hatte ich wohl beim Zusammenbauen der Armatur vergessen, was Marcus zu Recht monierte. Der Abend klingt erneut in der Hostelküche aus und wir lassen uns ein paar Reste vom Vorabend schmecken. Wäsche will auch noch gewaschen werden und so geht es erst weit nach Mitternacht ins Nest.

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