Veröffentlicht: 16.09.2017
Am Donnerstagvormittag (14.09.2017) machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof und latschen erneut über das Gelände der Cetate - weils so schön ist. Am Bahnhof angekommen, stellt sich ersteinmal Ernüchterung ein. Die anvisierte Zugverbindung nach Hermannstadt kann ich heute nicht nutzen, ein Zug fällt aus. Mit dem nächsten Anschluss bin ich erst gegen halb Sieben in Sibiu. So nutze ich das WLAN an diversen Bahnhöfen zum Zeitvertreib. Gegen 18.35 Uhr erreichen wir dann Hermestatt recht pünktlich und machen uns auf die Suche nach einer Unterkunft. In den ersten beiden Hostels sind Hunde unerwünscht. Unterwegs spricht mich eine junge Frau in deutscher Sprache an - sie hat mich wohl mit Rango schimpfen hören - und bietet mir ein Doppelzimmer in ihrer Pension an. Nach den zwei luxuriösen Nächten in Karlsburg habe ich mir aber eine einfachere Unterkunft in den Kopf gesetzt und ziehe nach einem spendierten Glas Weißwein weiter. Direkt im Zentrum am Piața Mică komme ich im Old Town Hostel für die nächsten beiden Nächte unter. Ich bereite mir ein kleines Abendbrot in der Gemeinschaftsküche und komme mit dem ein oder anderen Gast ins Gespräch. Wir teilen Bier, Palinka und Erlebtes. Gegen Elf drehe ich mit dem Dicken noch eine Runde in der Altstadt. Das wirkt alles sehr heimelich. Zurück im Hostel gibt es noch einen kleinen Disput - es hat sich doch ein Gast gefunden der sich von Rangos Anwesenheit bedroht fühlt. Das Problem kann gelöst werden und wir gehen kurz nach Mitternacht ins Bett.
Am nächsten Morgen gibt es bei Zeiten Frühstück - der Gemeinschaftsschlafsaal erleichtert frühes Aufstehen. Gegen halb Zehn breche ich mit Rango in die Stadt auf. Wie immer gönne ich mir auch einen Ausflug in die Stadtrandgebiete. Nach einer Stunde gibt es auch für den Dicken Frühstück und wir verweilen etwas in einem kleinen Park. Anschließend geht es ein Stück durch die Altstadt und entlang eines kleinen Baches mit umliegender Grünfläche nach Süden. Etwa halb Zwei pausieren wir erneut, diesmal kurz vor dem Grădina Zoologică Sibiu. Auf dem Rückweg queren wir eine Art Villenviertel, gönnen uns einen Abstecher zur orthodoxen Kathedrale "Inălțarea Domnului şi Sf. Nicolae" und drehen zum Abschluss noch ein Ringel in der Altstadt. Am späten Nachmittag zeigt meine Kartenapp im Hostel knapp 20 zurückgelegte Kilometer an, definitiv mehr als ich geplant hatte. Ich gebe mich einem kurzen Nickerchen hin, bevor es wieder Zeit für einen Abstecher in die Gemeinschaftsküche ist. An diesem Abend komme ich mit Paula ins Gespräch, die im August mit dem Rad in der Nähe von Berlin gestartet ist und vor einer knappen Woche Sibiu erreicht hat. Sie ist wie ich allein unterwegs und möchte erstmal nach Istanbul. Wie und wielange es dann weitergeht weiß sie auch noch nicht - kommt mir bekannt vor. Am späten Abend drehe ich erneut ein Ringel mit Rango in der Altstadt und genieße den nächtlichen Charme von Sibiu. Kurz nach Zwölf endet auch dieser Tag im Schlafsaal.