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Cluj-Napoca

Veröffentlicht: 16.09.2017

Am Samstagvormittag (02.09.2017) bereite ich für meine Gastgeber und mich ein kleines Frühstück zu. Anschließend geht es mit Berti und Rango zu einem nahegelegenen Einkaufszentrum, hauptsächlich um für den Dicken etwas Futter zu besorgen. Nach der kräftezehrenden Zeit in den Bergen, darf er sich den Wanst die nächsten Tage so richtig vollschlagen. Wir drehen noch ein Ringel im Viertel und sind am späten Mittag zurück in der Wohnung. Dort wartet Reka bereits mit einem üppigen Mittagessen auf uns. Als Vorspeise gibt es einen deftigen Linseneintopf. Danach wird Kartoffelbrei mit gebratener Hühnerbrust und Salat aufgetischt. Begleitend dazu lassen wir uns verschiedene Ansatzschnäpse und eine Flasche Weißwein schmecken. Am Abend haben Reka und Berti einen Termin im ungarischen Theater, weshalb wir uns kurz nach Sechs auf den Weg in die Stadt machen. Im Jaxx (wieder eine angesagte Kneipe nahe dem Zentrum) treffen wir uns mit ein paar Freunden der Zwei und lassen uns noch ein Bier schmecken. Anschließend nutze ich die Freizeit für einen ersten Bummel durch das abendliche Cluj. Unter anderem verbringe ich eine Weile vor dem rumänischen Theater, wo die Saison mit einem Openair-Konzert eingeläutet wird. Auch den Aufstieg auf den Festungshügel, wo das Hotel Belvedere steht, bereue ich nicht. Bietet er doch eine prima Aussicht auf Klausenburg bei Dunkelheit. Gegen Mitternacht bin ich mit meinen Gastgebern zurück an deren Wohnung. Knapp 2 Stunden und ein paar Betthupferl später, findet auch dieser Tag auf dem Balkon sein Ende in guter Gesellschaft.

Für den Sonntag ist ein Besuch der Salzmine in Turda geplant. Rango darf währenddessen in der Wohnung dösen. Unterwegs halten wir in der Nähe der Cheile Tureni - einer tiefen Schlucht zwischen Tureni und Copăceni. Inmitten sanfter Hügellandschaft wirkt die Erde hier wie aufgerissen. An der Salina Turda angekommen, ziehen wir uns ersteinmal warm an. Trotzdem tut ein Schälchen Heeßes während einer Pause im Freien ganz gut, im Innern liegen die Temperaturen lediglich um die 10°C. Während der ersten Hälfte der Besichtigung erfüllte das Schaubergwerk alle Erwartungen und förderte hauptsächlich Wissenswertes zur Geschichte und Technik der Salzgewinnung zu Tage. Der zweite Durchgang überraschte mich dann doch etwas. In den Tiefen der Stollen liegt eine Art Freizeitpark versteckt, der einen mit futuristischen Lichtinstallationen, Riesenrad, Salzsee und verschiedenen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung empfängt. So ist der Nachmittag recht kurzweilig und wir sind erst gegen Abend zurück in Cluj.

Am Montag passiert nicht allzu viel. Ich bin eine Weile mit Berti in der Stadt unterwegs. Der Versuch uns die Haare schneiden zu lassen scheitert vorm Friseursalon, die gute Frau macht heute blau. Am Nachmittag gibt mir Berti einen kleinen Einblick in seinen Job. Er ist in der IT tätig, kann von zu Hause aus arbeiten und sich seine Arbeitszeit größtenteils selbst einteilen - klingt super!

Am Dienstag, den 05.09.2017, scheitert auch der zweite Anlauf für einen neuen Haarschnitt, dafür kann ich am Abend mal wieder eine Runde Fußball spielen. Nach gut 3 Monaten Abstinenz freue ich mich wie Bolle darauf. Zu Beginn werde ich dann auch gleichmal wegen etwas zu engagiertem Körpereinsatzes ermahnt, aus meiner Perspektive natürlich zu Unrecht. Das Spiel ist ziemlich ausgeglichen, lediglich die Kaltschnäuzigkeit vorm gegnerischen Tor geht unserer Mannschaft etwas ab und wir haben nach 90 Minuten mit 3 Toren Unterschied dann doch recht deutlich "auf den Sack" bekommen. Ein großer Spaß war es trotzdem!

Am Mittwochabend bin ich in einer Deutschklasse zu Gast. Dazu hat mich Enikő, am Samstag während unserer Begegnung im Jaxx, eingeladen. Sie ist Sprachlehrerin an einer privaten Schule für Erwachsene und behandelt mit ihren Deutschschülern gerade das Thema Reisen. Gern nutze ich die Gelegenheit mal wieder etwas Deutsch zu schnacken. Die Sprachkenntnisse der drei Mädels die ich dort treffe, Ralu, Dana und Beáta sind sehr gut, sodass sie selbst mein Sächsisch verstehen. Rango durfte auch mitkommen und hat sich von den Mädels eine anderthalbe Stunde durchstreicheln lassen. So machen wir uns am Abend wieder ziemlich zufrieden auf den Weg zu Reka und Berti, die bereits mit einem Abendbrot und einem kühlen Bier auf uns warten - was für ein Leben!

Am Donnerstag klappt es dann nach dem zweiten Anlauf auch endlich mit dem Friseurbesuch. Am Abend koche ich für meine Gastgeber. Szegediner Gulasch mit Knödel und brauner Butter habe ich mir vorgenommen. Dafür, dass ich das zum ersten Mal alleine zubereite, klappt es ganz gut und wir verbringen den Abend bei böhmischem Essen, rumänischem Wein und quatschen bis spät in die Nacht über Gott und die Welt. Ich glaube wir sind in den letzten Tagen ganz gute Freunde geworden.

Für den Freitag (08. September 2017) hatte ich eigentlich meine Weiterreise nach Alba Iulia geplant. Reka und Berti sind übers Wochenende auf einer Hochzeit in der Nähe von Bukarest und reisen am Nachmittag ab. Die Beiden bieten mir aber an, noch ein paar Tage zu bleiben und drücken mir kurzerhand ihren Wohnungsschlüssel in die Hand. So verbringe ich auch noch das Wochenende in Cluj, nutze die Zeit für den ein oder anderen Reisebericht und streife mit dem Dicken etwas durch die Stadt. Cluj wird mir aber vor allem aufgrund Reka und Berti in guter Erinnerung bleiben.

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