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Odzun - Dsegh - Lorut

Veröffentlicht: 03.11.2018

Den Dienstagvormittag (30. Oktober 2018) verbummle ich etwas im Hostel, genieße abermals eine warme Dusche und nutze das Angebot an Heißgetränken und Wifi. Nach dem Elf-Uhr-Kaffee packe ich dann unseren Krempel und wir können gegen eins das Minihouse-Hostel in Sanahin verlassen. Entlang der Landstraße geht es, einmal mehr, hinunter ins Debed-Tal und dann weiter flussaufwärts. Nach etwa 110 Minuten verlassen wir die M6 und biegen rechts nach Odzun ab. Es heißt also wieder auf ein Plateau aufsteigen. Nach weiteren gut anderthalb Stunden erreichen wir den Ortskern, wo ich mir die Kirche anschaue. Die Ursprünge dieses Bauwerks sind wohl im 4. Jhd. zu verorten, zumindest geht das aus den Ausführungen des Popen hervor. Wieder ein sehr schönes Kirchlein, welches in der Abendsonne besonders gut zur Geltung kommt. Im Zentrum von Odzun fülle ich unsere Wasser- und Essensvorräte auf und steige anschließend zum Klostersteig hinab. Dort baue ich unser Zelt am erstbesten Plätzchen auf und lasse den Abend hoch über dem Debed-Tal ausklingen. Aufgrund fehlendem Lichtsmog in der Umgebung, lässt sich bei Dunkelheit mittlerweile unsere Heimatgalaxie erahnen. Sehr schön.

Am Mittwochmorgen haben wir bei Zeiten Sonne am Zelt, was den Start in den Tag enorm vereinfacht. Nach der Morgenroutine wandern wir entlang des Klostersteigs, immer knapp unterhalb der Plateau-Abbruchkante, gen Süden. Nach einer halben Stunde, stelle ich Rango und Gepäck an einer Weggabelung ab und steige zur Holomayri-Kirchruine auf. Dann geht es weiter entlang des Pfades bis nach Aygehat. Rango darf in einer Höhle auf den Rucksack aufpassen, während ich in den Ort latsche und mich auf die Suche nach einem Käffchen mache. Zurück beim Dicken telefoniere ich kurz mit meinen Großeltern, die zehn Euro Guthaben sind nach nichteinmal 15 Minuten spurlos verschwunden, genau wie die Verbindung nach Jahnsbach. Verbrecher! Über den Nachmittag wandern wir zum Kloster Kobayr, das gerade von ein paar Einheimischen in Stand gesetzt wird und dann weiter nach Tumanjan. Ich beschließe mich noch ein Stück in Richtung der nächsten Ortschaft vorzuarbeiten. Am Einstieg zum Aufstieg nach Dsegh wird wieder Nahrung und Wasser getankt und anschließend am nächstbesten Platz das Nachtlager aufgebaut.

Auch der Donnerstag, 01.11.2018, empfängt uns sonnig. Gegen zwölf machen wir uns an den Aufstieg nach Dsegh. Unterwegs passieren wir eine weitere Kirchruine. Vor ein paar Jahrzehnten hat es in der Region Lori ein starkes Erdbeben gegeben, vielleicht ist der Tempel Opfer desselben geworden. Viel ist nicht mehr intakt. Kurz nach eins erreichen wir das Zentrum von Dsegh und ich gönne mir etwas Süßkram, bevor wir weiterwandern. Ich will versuchen über die südöstlich gelegenen Berge nach Dilijan und anschließend an den Sewan-See zu gelangen. Wir gehen also noch ein Stück auf dem Plateau von Dsegh, steigen in das Marts-Tal hinab und laufen dann entlang des Gewässers weiter flussaufwärts. Landschaftlich ist die Gegend nach wie vor sehr reizvoll. Am Nachmittag werden wir von einem Kleintransporter eingesammelt, der uns bis zum Abzweig nach Lorut mitnimmt. Bis zu dem Zeitpunkt hatten sich bereits gut 15 km angesammelt. So bin ich auch nicht böse, als sich kurze Zeit später die Gelegenheit bietet, noch bis in den Ort hinauf mitgenommen zu werden. Vor einem Market steigen wir aus, ich bunkere Futter für die nächsten 2 - 3 Tage und suche uns am Ortsrand ein Plätzchen fürs Nachtlager. Ein junger Einheimischer bietet Unterkunft in seinem Haus an und will uns eine Stunde später einsammeln. Da der Gute schon leicht angenascht schien, kommt ein Abbau vom Zelt vorerst nicht in Frage und ich richte mich soweit für die Nacht ein. In den nächsten Stunden taucht auch niemand mehr auf...

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