Anekdote zur Ankunft in Chemnitz

Nachdem ich am Dienstag, den 29. Januar 2019, den Wohnungsschlüssel meiner Eltern an der TU Chemnitz abgeholt habe, laufe ich mit dem Dicken erst die Reichenhainer, dann die Bernsdorfer Straße in Richtung Innenstadt. An der Kreuzung Lutherstraße hockt sich der Dicke hin und gedenkt zu kacken. Da er der selben Beschäftigung bereits am Morgen ausgiebig gefröhnt hatte, bleibt von der Aktion nichts liegen, was ich hätte eintüten können. Wir gehen also weiter und ich bin in Gedanken bereits beim Bäcker, es ist gegen vier, Zeit für ein Käffchen. Dann hält neben uns ein blauer VW Passat, der Fahrer steigt mit einem Zellstofftaschentuch in der Hand aus seinem Auto, ruft mir entgegen: "Guck mal was ich von dir gefunden habe." und versucht mir die, in dem Taschentuch befindliche Hundescheiße (muss wohl ein Haufen neben Rango seinem Versuch gewesen sein), ins Gesicht zu drücken. Ich kann gerade noch ausweichen, die von meinem Opa ausgeliehene Jacke bekommt trotzdem etwas ab. Auch den Versuch mir eine rein zu hauen kann ich abwehren und muss nebenbei Rango im Zaume halten, der mich zu gerne verteidigen wollen würde. Dann fährt der Möchtegernsheriff sichtlich zufrieden davon und lässt mich einigermaßen fassungslos zurück. In den nächsten Tagen kommen mir ein paar Gedanken zu dem Vorfall...

Da musste ich extra heim kommen damit mir so eine Scheiße passiert.

Geile Stimmung hier in der Stadt Chemnitz.

Man bedenke den logistischen Aufwand für die ganze Aktion. Halten, Kacke einsammeln, Kacke im Auto deponieren, weiterfahren, erneut anhalten, Steffen mit Kacke bewerfen, wegfahren... Verrückt!

In anderen Ländern scheint es eine Art gesellschaftlichen Konsens zu geben, sich nicht mit Fäkalien zu bewerfen. Selbiger scheint mir auch für meine Heimat als diskussionswürdige und erstrebenswerte zivilisatorische Errungenschaft!

Zum Glück hatte ich während meines Heimaturlaubes neben solchen schrägen Begegnungen auch genügend Kontakt zu normalen Leuten und kann über den Vorfall mittlerweile schmunzeln. Trotzdem bleibt der Eindruck hängen, dass sich hier zunehmend etwas verschiebt oder schon verschoben hat. Schade eigentlich.