Veröffentlicht: 07.08.2023
Über die 910 von Osten kommend, haben wir uns in die Highlands um den Berg Snæfell herum hochgeschraubt. Herrlich karge Landschaften, verborgene Täler mit tiefen Schluchten, Wasserfälle in jeder Größe, ab und an eine Hütte. Das ist mein erster Eindruck. Nach der Nacht in der sehr empfehlenswerten Hütte Laugarfell folgte ich der Straße bis zum Wasserkraftwerk Kárahnjúkar. Das ist seit ca 15 Jahren in Betrieb und speist insbesondere ein Aluminiumwerk, ca. 100 km weiter nordöstlich gelegen. Ein imposantes Bauwerk! Wie so oft bei solchen Sachen gibt es Pro und Contra, hier ganz besonders, weil die Natur in Island größtenteils noch sehr ursprünglich ist. Aber es wurde gebaut und ist das derzeit größte Wasserkraftwerk Islands.
Weiter in den Westen führt nun die F910, eine als extreme Bergstraße bezeichnete Wegstrecke. Das lasse ich sein und genieße lieber auf dem Rückweg 60 km Fahrt am Stück durch die wunderschöne Naturlandschaft der Hochebene. Danach erreiche ich schon wieder das Tal mit dem See Lagarfljót. Ein Halt in Fellabær bei Egilsstađir bringt mir eine ausgedehnte Mittagspause. Das Bókakaffi Hlöđum ist speziell. Hier kann man für einen Festpreis am Buffet essen soviel man mag, es stehen Bücherregale bereit um Lesestoff auszuwählen und zu schmökern, man strickt oder häkelt, sitzt in netter Kafferunde um einen Sofatisch und fühlt sich komplett zeitlos. Bis entweder geschlossen wird oder eine private Party startet ;)
Die letzte Nacht auf Island verbringe ich in der Nähe zum See Lagarfljót, habe Lärchen, Fichten, Birken, Schafe und Vögel um mich und bin sehr glücklich über diese gelungene Reise.
Mit dem Klappstuhl sitze ich noch etwas in der Natur, bis es zu frisch wird. Die Dunkelheit kommt nun schon deutlicher des Nachts übers Land.