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Dame

Veröffentlicht: 02.08.2023

Mir wurde klar, daß Isländer gerne Dame spielen, als ich  wieder an einer gemähten Wiese vorbei kam. Sie spielen das jedoch ein wenig anders, als wir es kennen. Da Holz für Spielbretter eine Verschwendung wäre, wird direkt auf der Wiese gespielt. Jeder Bauer hat Spielsteine in einer Farbe. Hat er Lust auf ein Spiel, fährt er mit seinem Traktor und den Spielsteinen zu einem Kumpel und los geht's. Derweil stehen Zuschauer am Wiesenrand und warten mit Kaffee und dem leckersten Rhabarberkuchen der Welt. 

Die Ringstraße an der Südost-Küste des heutigen Abschnitts ist gekennzeichnet durch steile Berghänge. Die Straßenbauer mussten hier ganze Arbeit leisten, damit alles hält. An den meisten Straßen sind an exponierten Stellen Wetterstationen installiert.  Hier werden Windgeschwindigkeit und Temperatur gemessen und zusammen mit der generellen Straßensituation online zur Reisevorbereitung unter www.road.is bereitgestellt. Ein sehr wichtiger Service. Vorallem im Winter und in der Übergangszeit. Einbreid Brú (einspurige Brücke) und Blindhædir (unübersichtliche Kuppe) sind oft zu finden und werden rechtzeitig angekündigt. 

Die kleinen Orte, die man rechts und links der Straße findet (nicht zu verwechseln mit den vielen einzelnen Höfen), haben oft einen kleinen Supermarkt, manchmal mit integriertem Imbiss, es gibt eine Tankstelle zur Selbstbedienung, und ein öffentliches Bad, Schule und Sportplatz. Informationen mit historischem Hintergrund findet man an Infotafeln meist am Ortseingang, oft auch auf Parkplätzen entlang der Strecke. Campingplätze gibt es viele, habe davon jedoch keinen Gebrauch gemacht. 

Heute brachte mich Hildegard ins Hochland. Erst sind wir die Ringstraße in nordöstliche Richtung entlang der Küste  gefahren, dann auf die 95 abgebogen und zum Schluss kam die Straße 910. Diese, obwohl im Hochland gelegen und dreistellig, ist von Osten kommend ca. 70km asphaltiert.  Ein Segen. So kann auch ich vom inneren isländischen Hochland eine Ahnung bekommen. Ein Zimmer in Laugarfell ist gebucht. Eine sehr gemütliche Herberge hat sich hier etabliert,  mit 2 natürlich gespeisten Hot Pots zum Aufwärmen und Entspannen. Ich muss mir für mich mal merken, dass ich eine frühe Ankunft mit anschließender Wanderung einer späten Ankunft vorziehe 😆

So habe ich nun noch Gelegenheit,  den hier die Berge teilenden, tosenden Gletscherfluss Jökulsá, vom nahen Snæfell kommend, zu besuchen und so Island wieder ganz nah zu kommen.

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