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Arrivederci Sizilien

Veröffentlicht: 24.07.2024

Noch einmal eine Wanderung am Ätna, noch einmal eine Stadt besichtigen, und dann soll es mit der Fähre von Messina wieder auf das italienische Festland nach Kalabrien gehen. Das war unser Plan für die letzten beiden Tage auf Sizilien.

Die Wanderung ging direkt vom Campingplatz weg - zu einem "Wunschbaum" und anschließend noch zu einem alten Krater und durch die schönen Wälder. Das Wetter schlug das erste Mal seit mehr als 2 Wochen um, und es gab Wolken und ein paar Regentropfen. Herrlich! Die Gegend am Ätna ist wirklich schön und sehr naturbelassen da ein UNESCO Weltnaturerbe.

Ein wenig wehmütig mussten wir dann aber weiter. Nach einem Einkauf fuhren wir Richtung Nordosten nach Taormina. Das Städtchen soll schön sein mit seinem alten Amphitheater und den kleinen Gässchen direkt auf einem Steilhang über dem Meer.

Wie meistens im Süden sind die Straßen eng, es gibt tiefe Schlaglöcher und man weiß nie, was einem hinter der nächsten Kurve erwartet. Daher beschlossen wir gleich einen Stellplatz ein wenig außerhalb des Ortes zu nehmen. Aber dieses Mal war schon die Zufahrt zum Stellplatz ein Abenteuer. Eine sehr steile Stichstraße führte hinter, genau unter eine Autobahnbrücke. Der Stellplatz war aber von den deutsch-italienischen Besitzern ordentlich und durchdacht hergerichtet. Auch gab es einen Shuttleservice der uns in die Innenstadt und uns spät wieder heim brachte.

Taormina ist ein kleines Touristenstädtchen mit über 1 Million Gästen jedes Jahr - lasen wir nach. Und ich glaube, alleine 500.000 waren dort, als wir die Stadt besuchten. Fast jede Gasse und jeder Platz war rammelvoll. Vor den Restaurants bildeten sich Schlangen und Gäste wurden wie im Amt mit ihren Namen aufgerufen und durften erst dann eintreten. Ziemlich schräg.

Was für ein Kontrast zum Ätna. Aber, die Stadt ist sehr schön, das Amphitheater beeindruckend, die Aussicht atemberaubend. Nachts sahen wir sogar wieder den Ätna Feuer speihen.

Aber wenn man irgendwie kann, sollte man Taormina im Sommer meiden. Ich glaube im ganzen bisherigen Sizilienbesuch hatten wir zusammen nicht so viele Touristen gesehen wie dort. 

Zusammengefasst können wir Sizilien aber auf jeden Fall empfehlen. Wenn man sich vom Dreck und dem wilden Ritt auf den schlechten Straßen nicht abschrecken lässt, kann man vor allem im Norden und Nordwesten eine ruhige und entspannte Zeit verbringen. Der Osten bietet viel Kultur ist aber touristisch (v.a. Taormina) deutlich mehr überlaufen. Da ist das Frühjahr oder der Herbst wohl die bessere Reisezeit.

So ging es tags darauf nach Messina und von dort mit der Fähre nach Kalabrien - Brücke gibt es über die Meerenge ja noch immer keine.

Ach ja. Wir hatten auf der Autobahn vor Taormina noch ein sonderbares Erlebnis. In Italien zahlt man ja üblicherweise Streckenmaut und druckt zu Beginn ein Ticket aus einem Automaten. Dieses Mal standen aber 2 junge Frauen vor den Automaten und druckten für jeden das Ticket aus und gaben es den Fahrern bzw. Fahrerinnen für eine "Gebühr" von €5.

Wir waren vor Ort ein wenig verwundert und ich fragte sie, warum das hier gemacht wird. Sie meinte, da wir keinen Telepass haben, ist diese Gebühr zu zahlen. Nachdem augenscheinlich alle vor uns zahlten, taten wir es auch. Als wir jedoch am Ende der Autobahn nochmals €2 zahlen mussten, war uns klar, dass diese €5 in private Taschen gingen. Schon recht dreist, aber die €5 waren es nicht Wert sich weiter aufzuregen.

Ach ja, die 2te. Einen Teil von unserem Wohnmobil haben wir auf der Autobahn auch wieder einmal verloren. Dieses Mal war es Gott sei Dank kein Dachfenster, sondern nur ein 5 Meter langer Dichtgummi. Nachdem es eh fast nie regnet kein Problem 😉.

Die Küsten in Kalabrien sind, so wie in Sizilien, steil und daher ist es gar nicht leicht einen Platz zu finden, der auch mit einem 3,2 Meter hohen Wohnmobil erreichbar ist.

Schließlich verschlug es uns nach Tropea. Die Anfahrt war wieder abenteuerlich, aber vor Ort ist es schön. Zwar auch recht touristisch, aber man findet am Strand auch halbwegs ruhige Plätzchen. Der Sonnenuntergang ist sowieso hier im Westen traumhaft. Baden bis um 21:00. Und wenn das Wetter passt, sieht man sogar den Stromboli.

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