SUP & M50

Vorletztes Wochenende haben wir mal wieder eine neue Ecke Suzhous entdeckt: den Yangcheng-See. Ein Bekannter von uns, der 2 SUP (Stand-Up-Paddle) besitzt, hatte die Idee zu einem kleinen Samstags-Picknick am See. Nach dem Frühstück und mit Wassermelone, Kuchen und einer Freundin im Gepäck, haben wir uns dann mit unseren Fahrrädern auf Richtung See gemacht, der ca. 15 km von unserer Wohnung entfernt ist. Eigentlich wollten wir nicht ins bzw. aufs Wasser, da die Wasserqualität am Jinji-See normalerweise ziemlich bescheiden ist (Sichtweite < 5 cm, grünlicher Schimmer, teilweise riecht es auch). Aber der Yangcheng-See war überraschend sauber, sodass auch wir uns mal an einem SUP probiert haben. Übrigens können auch Hunde vorne mitfahren! Zusammen mit dem Picknick war es ein sehr entspannter Nachmittag mit mittlerweile doch schon vielen bekannten Gesichtern!

Am Samstag danach war es uns dann nach Kunst: in Shanghai gibt es ein Künstlerviertel namens M50 mit vielen kleinen Kunstläden und Galerien. Nachdem wir in Shanghai mit dem Zug angekommen waren, hatte Simon die Idee, sich Fahrräder auszuleihen, um zu dem ca. 1,5 km entfernten M50 zu fahren. In allen Städten in China gibt es Leihfahrräder verschiedenster Anbieter, die man für umgerechnet 12 Cent spontan ausleihen kann. Die Räder stehen irgendwo in der Stadt und können auch einfach irgendwo wieder abgestellt werden. Feste Stationen gibt es meistens nicht. Falls man eins sucht, kann man einfach über die entsprechende App auf der Karte nachschauen, wo das nächste Fahrrad steht. Die Fahrräder haben nämlich einen GPS-Sensor und Solarpanele im Korb. Um ein Fahrrad zu nutzen, muss man einfach nur den QR-Code am Lenker scannen und schon springt das Schloss auf. Bei den Rädern, die wir benutzt haben (Hellobike über Alipay), wird man sogar noch mit einem „Hello!“ begrüßt :-) wenn man fertig ist, stellt man es einfach ab, macht das Schloss zu und fertig!

Aber wieder zurück zur Kunst: M50 ist in einer alten Fabrikanlage untergebracht, was zusammen mit den verschiedenen Galerien einen tollen Charme hat!

Hier gibt es alles an Kunst: klassische chinesische Kunst, abstrakte Kunst, Bronzeguss, Schneider und Textil, Fotografien, Graffiti und vieles mehr. Wir haben schlussendlich fast den ganze Tag dort verbracht.

Nachdem wir im M50 alles gesehen, was gegessen und spontan mit Simons Schwester telefoniert hatten, haben wir uns wieder Fahrräder geschnappt und sind in einen nahegelegenen Park gefahren, da unser Zug erst etwas später ging. Beim spazieren gehen durch den Park, der direkt an einem Fluss liegt, haben wir dann noch eine besondere Entdeckung gemacht: eine kleine Schildkröte!

Nach ein paar Minuten ist sie allerdings wieder im grünen Wasser verschwunden und wir mussten, nach einer kleinen Lesepause, auch wieder zum Bahnhof zurück.