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Rockhampton Zoo, Scenic Drive und Gladstone

Veröffentlicht: 20.11.2016

Am Morgen des 15.11. ging es für uns nach Rockhampton. Die Stadt an sich ist nicht wirklich spektakulär, aber man kann ein paar Sachen anschauen. Zum einen gibt es einigermaßen bekannte Höhlen etwas nördlich der Stadt, die wir allerdings nicht besucht haben, weil uns der Preis zu teuer war und wir ja schon die Cutta Cutta Caves gesehen haben. Zum anderen gibt es einen botanischen Garten mit einem kostenlosen Zoo. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen.

Nach Ankunft in der Stadt haben wir dem Visitor Centre einen kurzen Besuch abgestattet und sind dann zum botanischen Garten gefahren. Dort sind wir etwas umhergeschlendert und haben uns einen schönen, schattigen Platz zum Mittagessen gesucht. Während dem Essen kam dann ein Rainbow Lorikeet (kleine Papageienart) zu unserem Tisch und wollte offensichtlich was von unseren Wraps abhaben. Wir haben ihm dann ein kleines Stückchen Salat hingelegt, aber das wollte er nicht. Die tropischen Vögel mögen wohl eher Körner und Früchte. Er blieb dann noch eine Weile, ist auf dem Tisch hin und her gelaufen, kam ab und zu ganz nah (wobei wir ihn zurückgedrängt haben) und ist irgendwann wieder weggeflogen. Es war echt cool, so einen Vogel mal ganz nah zu sehen. Hat man ja auch nicht alle Tage.

Nach dem Essen haben wir uns zum Zoo aufgemacht. Dort gab es am Nachmittag nämlich ein paar Fütterungen zu denen wir gehen wollten. Als erstes waren die Otter dran, wobei man da leider aufgrund der spiegelnden Scheibe nicht so viel gesehen hat. Aber die herumtollenden Otter waren trotzdem süß. Danach haben wir uns schnell die Dingos angeschaut (die nur am rumliegen waren), bevor es zur nächsten Fütterung ging: die Vögel im Vogelhaus. Das war nicht wirklich spektakulär, weil die Frau einfach ein paar Sachen runtergeworfen hat. Einige Interessierte haben ihr ein paar Fragen gestellt und wir sind weiter zur nächsten Fütterung, die Schimpansen. Das war richtig toll, weil der Pfleger die Affen vorgestellt und viele Dinge zu ihrem ursprünglichen Lebensraum, Essensverhalten und ihrer Intelligenz erklärt hat. Das war sehr interessant. Es war auch cool wie er mit den Tieren interagiert hat und wie diese die gefrorenen Haferflocken aus den Röhrchen gepult haben, die der Pfleger ihnen zur Fütterung gegeben hat.

Nach den Schimpansen sind wir noch ein bisschen durch den kleinen Zoo gelaufen und haben uns die restlichen Tiere angeschaut. Dazu zählten ein Salzwasser- und ein Süßwasserkrokodil, ein paar Kängurus, ein Emu, ein Koala und zwei Wombats. Der Koala wurde vor 10 Minuten auch gefüttert und so saß er auf seinem Stamm und hat genüsslich einige Eukalyptusblätter gekaut. Das sah wirklich total süß aus. Insgesamt ist es schon ziemlich cool, dass es einen kostenlosen Zoo gibt. Hab ich vorher noch nie irgendwo gesehen!

Nach den tierischen Anblicken ging es mit dem Auto weiter. Wir wollten den Scenic Tourist Drive fahren, der sich kreisförmig mit einer Länge von ca. 95km von Rockhampton zur Küste, ein Stück dort entlang und dann wieder zurück erstreckt. An der Küste wollten wir in einem Caravan Park übernachten. Dort sind wir dann auch gleich hingefahren, weil es schon recht spät war und es auf der Strecke zur Küste nichts zu sehen gab. Der Caravan Park war leider ein Flop und der schlechteste, in dem wir in Australien waren. Für 30,50$ pro Nacht (teuer für die Gegend) gab es eine kleine Campkitchen mit nur einem Tisch und einem nicht richtig funktionierenden Kühlschrank, zu der man gefühlt 1km hinlaufen musste, einen winzigen Pool und eine Million Insekten in den Waschräumen. Für den Preis und die abgeschiedene Lage echt ein Witz. Aber naja, die Nacht konnten wir dort gut verbringen und dank dem Fleischklopfer in einer der Küchenschubladen und einem Youtube-Video hat der Andi auch die Kokosnuss aufbekommen. Ich hatte erwartet, dass eine Kokosnuss intensiver schmeckt. Eigentlich war es hauptsächlich hartes, wässriges Fleisch mit ein bisschen Geschmack. Schon ein wenig enttäuschend. Aber so hatten wir auch mal eine Kokosnuss probiert und dem Andi hat es eh besser geschmeckt als mir.

Am nächsten Tag ging es dann nach dem Frühstück und einer Dusche weiter auf dem Scenic Drive. Der nächste interessante Punkt war ein Lookout, von dem wir einen hübschen Blick über die Küste hatten. Ich hab aber auch schon schönere Aussichtspunkte gesehen. Danach ging es zu einem zweiten Lookout nahe der Marina und das war viel schöner. Man musste ein paar hundert Meter durch den Wald laufen, aber dann gab es sogar zwei Aussichtspunkte zu entdecken. Beim ersten hatte man einen tollen Blick über das Meer und einige kleine Inseln sowie eine große Felswand, die wegen des vulkanischen Ursprungs ein sehr ungewöhnliches Aussehen hatte. Wie eine steinerne Feder sah das für mich aus. Beim zweiten Lookout konnte man über die Marina und die nördliche Küste schauen. War auch toll.

Nach diesem kurzen Walk, der für den Andi wegen seiner gesundheitlichen Verfassung leider wieder etwas anstrengend war, sind wir weiter gefahren und wollten noch zu einem dritten Lookout. Den haben wir aber nicht gefunden, obwohl wir 2 Mal die Straße rauf und runter gefahren sind. Nur eine kleine, steile Dirt-Road-Straßenabzweigung haben wir gesehen, die wir dann einfach spaßeshalber mit unserem Auto hochgefahren sind. Konnten ja schon lange nicht mehr unsere 4WD-Eigenschaft ausspielen und das war mal was anderes.

Der nächste Halt war dann an einem See, der durch eine Mündung mit dem Meer verbunden ist. Über diese Mündung führt eine Brücke und weil gerade Ebbe wurde, konnten wir sehen, wie das Wasser unter der Brücke aus dem See Richtung Meer floss. Auf der Brücke standen ein paar Fischer und wollten die Strömung nutzen, der die Fische ausgeliefert waren. Zum Meer hin hat sich die Mündung weit geöffnet und man konnte Mangrovenwälder, Sandinseln und flaches Wasser erkennen. War ein sehr schöner Anblick.

Nach diesem See war es dann eigentlich auch schon wieder vorbei mit dem Scenic Drive und wir sind die letzten Kilometer nach Rockhampton zurückgefahren. Wir hatten uns etwas mehr von einem „Scenic“ Drive erwartet, aber es war schon ok, dass wir ihn gefahren sind. Allerdings würde ich es, glaube ich, nicht weiterempfehlen.

Von Rockhampton sind wir dann direkt weiter nach Gladstone gefahren, das ungefähr 105km südlich von Rockhampton liegt. Schließlich war es erst Mittag und in Rockhampton gab es nichts mehr anzuschauen. Von Gladstone hatten wir in den ganzen Touristenbroschüren gar nicht viel gelesen und als wir kurz vor der Stadt waren, wussten wir auch warum: schon von weitem sah man riesige schwarze Haufen und noch größere Maschinen. Gladstone hat ein Coal Terminal, in dem Kohle aus verschiedenen Minen per Bahn ankommt und dann zum Export auf Schiffe verladen wird. Wahrscheinlich arbeitet die Hälfte der Stadtbewohner in dem Terminal und schöne Natur oder Strände gibt es um die Stadt dann auch nicht. Wir hatten sowieso eher Lust auf was Ruhiges und haben deswegen beschlossen, ins Kino zu gehen. Andi wollte ein paar Filme sehen und hat mich dann eingeladen. Wir sind also zu dem Shopping Centre gefahren, in dem das Kino liegt, haben unsere Karten für „Dr. Strange“ gekauft und hatten dann noch 1,5 Stunden Zeit, bis der Film losging. Direkt nebenan gab es einen Domino‘s Pizza und Andi hatte online ein Angebot gefunden, bei dem wir bei Online-Bestellung 40% sparen. Also haben wir uns Pizzen bestellt und jeder nur 6,37$, also unter 5€, für eine Pizza gezahlt. So billig kann man die sich nicht mal selber machen! Vor allem, weil Andi Lamm mit Tzatziki und ich Chicken und Camembert drauf hatte. Also echt gut. Während dem Essen und auch schon vorher im Shopping Centre haben wir viele Männer mit verschmutzten, neonfarbenen Gewändern gesehen und so hat sich die Theorie noch verfestigt, dass die meisten Menschen in der Stadt bei dem Coal Terminal arbeiten. Ähnlich war es ja auch in Bowen, wo abends im Woolworths jeder zweite in Fruit Picking-Klamotten rumgerannt ist :D

Um 18:35 Uhr ging dann unser Film los und wir waren die einzigen im Kinosaal. Erst dachten wir, es kommt noch jemand, aber wir haben tatsächlich eine Privatvorstellung bekommen. Schon cool :D Der Film war auch ziemlich gut, mit gewaltigen Bildern, grandiosen Schauspielern und einer spannenden Story. Wir haben trotz englischer Sprache auch alles einigermaßen gut verstanden.

Nach dem Kino ging es für uns im Dunkeln zu einer kostenlosen Rest Area, auf der wir die Nacht verbringen wollten. Da die aber nur 19km von der Innenstadt entfernt und noch einiges auf den Straßen los war, ging das mit dem Fahren im Dunkeln ganz gut. Dort angekommen mussten wir nur noch das Bett aufbauen und konnten auch gleich rein.

Am nächsten Tag ging die Fahrt dann weiter an der Ostküste entlang. Der nächste Stop sollten die kleinen Orte Agnes Water und 1770 sein, wo wir das Surfen ausprobieren wollten. Was wir dabei erlebt haben, gibt’s im nächsten Eintrag :)

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#zoo#aussicht#tiere#meer#silvisabenteuer