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Hartley’s Crocodile Adventures

Veröffentlicht: 01.11.2016

Am Dienstag, dem 25.10., haben wir einen tierreichen und actiongeladenen Tag im Hartley’s Wildlife Park verbracht. Der liegt ungefähr in der Mitte zwischen Cairns und Port Douglas und von Palm Cove, wo wir übernachtet hatten, sind wir nur 20 Minuten dahin gefahren. Um 9 Uhr waren wir da und für uns arme Studenten gab es sogar einen Nachlass, sodass wir „nur“ 33,30 pro Person bezahlt haben. Gleich an der Kasse hat die Dame uns einen Parkplan gegeben und aufgeschrieben, wann wir bei welcher Show sein sollten, damit wir alles sehen können. Die Attraktion des Parkes besteht hauptsächlich in den verschiedenen Shows und nicht unbedingt in den Tiergehegen an sich.

Unsere erste Station um 9:30 war die Cassowary Fütterung. Cassowarys sind etwas seltsame und gruselige Laufvögel, die in den Regenwäldern von Nordaustralien leben. Gruselig finde ich sie deshalb, weil sie irgendwie einen bösen Blick und außerdem sehr starke Beine zum Treten haben. Aber wenn man sie in Ruhe lässt sind sie harmlos. Die Fütterung war auch das erste Mal, dass Andi und ich von den Vögeln gehört und sie gesehen haben. Deswegen war es ganz cool. Wir durften die Vögel sogar selber mit Fruchtstückchen füttern! Dazu hat die Pflegerin uns einiges über die Tiere erzählt, was auch ganz interessant war.

Die nächste Station war die Crocodiles Farm Tour. Die Farm ist der Ursprung des Parks und der Mitarbeiter dort hat uns die Anfänge und den Sinn der Farm erklärt. Es ist tatsächlich so, dass dort zu kommerziellen Zwecken Krokodile gezüchtet werden. Wenn sie eine bestimmte Größe erreicht haben, werden sie geschlachtet und das Fleisch sowie die Haut verkauft. Wie bei uns Rinder oder Schweine. Nur mit Krokodilen. Schon eine ziemliche komische Vorstellung. Als wir die großen Becken mit den hunderten Krokodilen drin gesehen haben wurde uns erst richtig bewusst, dass das halt eine echte Farm ist. Und die machen auch kein Geheimnis da draus, sondern verkaufen sogar Krokohandtaschen im Gift Shop im Park (die waren übrigens ganz hübsch, aber mit 2500-3500$ eher unerschwinglich). Andi und ich fanden das irgendwie seltsam, dass ein Tierpark solche Produkte verkauft, weil man ja denken sollte, dass es in so einem Park nur tierliebende Menschen und freie, glückliche Tiere gibt. Aber den Park gibt es halt hauptsächlich zum Geldverdienen und so läuft es. Wir hatten dann auch etwas Bedenken, ob alle Tiere artgerecht gehalten werden, weil uns die Gehege so klein vorkamen, aber wirklich eine Ahnung haben wir davon ja nicht. Also sollte es schon so passen. Auf der Tour konnten wir dann auch ein kleines Krokodil streicheln, das war echt cool. Hat sich kühl und hügelig angefühlt.

Um 10:30 sollten wir dann bei der Lagune sein, wo die Bootstouren starten. Leider haben wir dort erfahren, dass wir an der Kasse ein Ticket für die Fahrt hätten bekommen sollen, was wir nicht haben, und deswegen durften wir nicht mit. Wir sind dann nochmal zur Kasse und die haben uns ein Ticket für die 12:30 Fahrt gegeben. Mit einem Unterton, dass wir die Tickets doch diesmal nicht verlieren sollten. Etwas blöd, wir wussten schließlich nicht mal, dass wir Tickets gebraucht hätten. Aber naja, stattdessen sind ein bisschen im Park rumgewandert und haben uns andere Gehege angeschaut. Um 11 war eh schon wieder der nächste Termin, die Krokodilfütterung. Die ist nur einmal am Tag und deswegen war da richtig viel los. Wir haben noch einen Sitzplatz am Rand der Tribüne bekommen, konnten aber trotzdem ganz gut sehen. Die Show war dann etwas anders als ich erwartet hatte: wirklich viel zu fressen haben die Tiere nicht bekommen, da sie nicht viel fressen brauchen, aber die Pfleger haben den Fressinstinkt angesprochen, indem sie ein Stück Huhn an einem langen Stock über ein Krokodil gehalten haben und dieses dann hochgesprungen ist. Dabei gibt es ein lautes, ploppendes Geräusch, wenn sich das Maul schließt. So was hab ich echt noch nie gesehen. Sogar aus dem Wasser ist das große männliche Krokodil hochgesprungen und hat nach dem Huhn geschnappt. Wahnsinnn. Ein bisschen hat mich das Ganze an das Ärgern einer Katze erinnert, wenn man ein Spielzeug hochhält und dann ganz schnell wegzieht, wenn die Katze danach langt. Aber das haben die mit 4,5 Meter-Krokodilen gemacht!! Insgesamt waren in dem Gehege ziemlich viele Krokodile und während der Show gab es auch mal Streit zwischen einigen Weibchen, sodass die aufeinander gesprungen sind und nacheinander geschnappt haben. Krasses Schauspiel. Die Pflegerin hat uns beruhigt, dass Krokodile gerade für solche Raufereien gemacht sind. Naja, wenn sie’s sagt…

Nach der Fütterung der sogenannten Salties waren dann noch die Freshies dran. Die waren in einem anderen Gehege und dort mussten die Pfleger auch nicht ganz so vorsichtig sein, denn die Freshies sind kleiner und deswegen stehen Menschen nicht auf ihrem Speiseplan. Schon kurz nachdem die Pfleger das Gehege betreten hatten, waren unglaublich viele Krokodile zu sehen, die was zu fressen haben wollten, und die eine Mitarbeiterin meinte dann, dass in dem ganzen See 140 Krokodile leben. Krass!! Sie meinte, dass das für die nicht schlimm ist, weil sie auch in der Natur oft so zusammengedrängt leben, wenn die Wasserlöcher austrocknen. Ich fand es trotzdem etwas übertrieben so viele Krokodile dort zu halten.

Nach den Fütterungen war es ca. 11:45 und wir hatten etwas Zeit für Mittagessen bevor wir zur Bootstour mussten. Dazu haben wir uns an den Teich des Wasservogelgeheges gesetzt und konnten etwas ausruhen.

Beim zweiten Versuch mit der Bootstour hat alles geklappt und wir konnten es uns dort gemütlich machen. Der Fahrer hat uns zu einem Platz gefahren, wo er wieder die Krokodile mit diesem Hühner-Stab gelockt hat und wir beobachten konnten, wie sie direkt neben unserem Boot (das natürlich mit Wänden gesichert war) hochgesprungen sind. Dann sind wir ein bisschen durch die Lagune geschippert und konnten hier und da Krokodile sehen. War nicht mega besonders, weil wir ja schon damals bei der Yellow Water Tour Krokodile so nah im Wasser gesehen hatten.

Nach der Bootsfahrt hatten wir wieder ein bisschen Zeit und haben uns den Teil des Tierparks mit den Wallabies/Känguruhs, den Wombats, den Schlangen und den Quolls angeschaut. Alle waren etwas schläfrig, aber wir konnten einen Wombat in einem Baumstamm entdecken. Ich wollte immer schonmal einen sehen und so konnte ich zumindest sein Gesicht erkennen. Und mit den Känguruhs konnten wir ein paar coole Fotos machen :)

Um 2 Uhr nachmittags gab’s dann eine Schlangenshow. Das fand ich totaaal toll. Der Typ hatte ein paar verschiedene Schlangen da, hat sie uns gezeigt und immer erklärt, woran man sie erkennt, wo man sie findet und wie giftig sie sind. Seine letzte war die giftigste Schlange der Welt!! Sehr faszinierend. Nach der Show konnten wir dann auch eine Schlange streicheln. Total glatt und toll hat die sich angefühlt.

Nach der Schlangenshow gab’s in der gleichen Location um 3 Uhr die Crocodile Attack Show. Und der Name hat nicht zu viel versprochen. Der Typ ist barfuß in diesem Wasserloch mit dem fast 5 Meter langen Krokodil herumgewandert, hat es mit einem Hühnerstock gelockt und uns dabei erzählt wie gefährlich Krokodile sind und wie viele Menschen schon durch sie gestorben sind. Er kannte ein paar grausige Geschichten von wirklich blöden Leuten, die z.B. nachts im Dschungel baden gehen. Die Show war sehr faszinierend und echt aufregend, weil man ja nie wusste, was das Krokodil als nächstes macht und man es in dem trüben Wasser auch gar nicht gesehen hat. Der Typ meinte auch manchmal: „Where’s he?“ und hat mit dem Stock im Wasser rumgestochert bis das Krokodil wieder aufgetaucht ist. Nicht wirklich beruhigend, auch wenn es hoffentlich hauptsächlich nur Show war :D Das Kroko hieß übrigens Hagrid, passender Name^^

Übrigens gab es in dem Park auch noch einen kleinen Abschnitt wo Krokodile einzeln in Gehegen gehalten wurden, weil sie irgendwo Unruhe gestiftet haben. Auf kleinen Tafeln am Zaun standen immer die Geschichten, wie sie es in Park verschlagen hat. Die meisten hatten irgendwo zu viel Vieh oder sogar Haushunde gefressen, wurden eingefangen und müssen jetzt im Park über ihr Tun nachdenken, wie ein Pfleger es so schön formuliert hat. Es gab auch ein paar Alligatoren zu sehen und erst da ist einem so richtig der Unterschied zwischen Alligator und Krokodil aufgefallen. Die Alligatoren sehen richtig niedlich aus und sind auch viel weniger aggressiv und gefährlich als die Krokodile.

Nach der Krokodilshow ging es um 4 weiter mit der Wallaby-Fütterung. Das war aber nicht so aufregend, weil die auch vorher schon das gleiche Fressen in den Näpfen hatten. Cool war, dass die Pflegerin auch die Quolls gefüttert hat, sodass wir die mal richtig anschauen konnten. Quolls sind die größten fleischfressenden Beuteltiere in Australien und sehr selten. Sie haben ein witziges weiß geflecktes Fell und sehen aus wie etwas größere Marder. Zu Fressen haben sie tote Mäuse bekommen :D

Danach ging es zur letzten Station unseres Tages: der Koala-Fütterung um 4:30 Uhr. Die Koalas füttern heißt eigentlich nur, dass sie neue Eukalyptus-Zweige bekommen und die dann irgendwann im Laufe der Nacht fressen. Sind ja nachtaktive Tiere. Aber mit einem Koala ist die Pflegerin dann auch rumgegangen und wir konnten sie streicheln. Sooo weich!! Voll toll, dass die einem sowas ermöglichen. Wir hätten sonst auch ein Foto mit einem Koala auf dem Arm machen können, dann hätte man ihn noch mehr und länger gespürt, aber erstens war uns das für 20$ zu teuer und zweitens fanden wir es ganz schön heftig, wenn der arme Koala so vielen Menschen nacheinander in die Arme gesetzt wird. Also haben wir lieber nur einmal kurz gestreichelt 

Nach den Koalas war unser Tag zu Ende. Um 5 macht der Park dann eh zu und wir haben uns auf den Heimweg gemacht. Heimweg hieß in diesem Fall nach Port Douglas zu fahren. Das waren ca. 25 Minuten und dort angekommen haben wir den Campingplatz von Karo und Matze gesucht. Die sind ja seit ein paar Wochen dort und arbeiten in einem Hotel. Wir haben den Platz dann auch gefunden, haben 2 Nächte gebucht und das befreundete Pärchen getroffen. War total schön die beiden wiederzusehen! Echt cool, dass es geklappt hat, dass wir uns dort auf dem Platz treffen. Letztendlich haben wir 3 Nächte dort verbracht und quasi etwas Urlaub gemacht. Genaueres kommt dann im nächsten Eintrag :)

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