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3 Tage Katherine erleben

Veröffentlicht: 15.09.2016

Die letzten drei Tage haben wir uns Katherine und die Umgebung dort angeschaut, einige Sachen unternommen und auf einem coolen Campingplatz übernachtet. Wir wollten uns auch nach einem Job umschauen, aber nachdem wir an einigen Stellen gefragt und im Internet geguckt haben, war uns klar, dass das nix wird. Wir sind wohl genau zwischen zwei Erntesaisonen dort gewesen und viel andere Sachen kann man da auch nicht arbeiten. Also halt erst an der Ostküste arbeiten. Da können wir uns dann auch schon ein bisschen langfristiger drum kümmern.

Am Samstag, dem Tag nach meinem Geburtstag, haben wir aus dem Campingplatz ausgecheckt und sind in die Stadt zum Visitor Centre gefahren. Dort wollten wir uns informieren, was man in Katherine alles machen kann und was es für Campingplätze gibt. In den Centres sind die Leute echt immer nett und helfen sehr gut weiter. Wir haben dann auch den Hinweis für einen günstigen Campingplatz bekommen, der etwas außerhalb ist und der uns auf Wikicamps gar nicht angezeigt wurde (Manbulloo Homestead). Aber 25$ pro Nacht für zwei Erwachsene ist nicht zu schlagen (außer von dem gammligen, aber da wollten wir nicht nochmal hin :D ) und so hatten wir auch schon eine Bleibe für die Nacht in Aussicht.

Nach dem Visitor Centre sind wir zur Library gefahren. Dort haben wir ein bisschen das Internet und den Stromanschluss genutzt und Blog bzw. sonstige Nachrichten geschrieben. Eigentlich wollten wir auch noch andere Sachen recherchieren, aber samstags macht die Bücherei schon um 1:00 mittags zu und dann haben wir das nicht mehr geschafft. Also sind wir zu den Hot Springs gefahren und haben da gemütlich Mittag gegessen. Es gab Schinken-Feta-Brote :)

Nach dem Essen sind wir dann auch noch ins Wasser gesprungen. Wahnsinn wie klar das Wasser dort ist! Die Hot Springs sind quasi mehrere warme Quellen, die dann in einem kleinen Bach durch Katherine laufen. In diesem Bach kann man baden. Das Wasser hat dann so um die 28°C, was total angenehm ist. Eigentlich könnte man ja denken, dass das viel zu warm ist, aber draußen hat es ja mindestens 35°C, sodass 28° wieder erfrischend sind :D Außerdem ist dieser Bach umgeben von Bäumen, Palmen und sonstigen Pflanzen, sodass es da total schön schattig und kühl ist. Tolles Plätzchen! Leider war es halt Samstag Nachmittag und deswegen war echt viel los. Viele Familien mit Kindern und hauptsächlich auch Aborigines. Dann war’s echt laut und wir sind wieder raus.

Nach dem Baden haben wir uns mal auf den Weg zum Campingplatz gemacht. Wir haben vielleicht 15 Minuten hin gebraucht, also gar kein Problem. Und es war sooo schön da! Wie ein riesiger Bauernhof war das. Bei unserer Ankunft an dem Platz haben uns gleich mal 2 Pferde und mehrere Kühe begrüßt, weil die unpowered sites direkt am Zaun waren. Außerdem ging der Blick Richtung Westen, sodass wir die Sonne über der Weide untergehen sehen konnten. Total schön. Nach dem Auspacken haben wir uns ans Abendessen gemacht, diesmal gab es Bolognese. Das war vielleicht lecker! Sogar Parmesan haben wir uns gegönnt. Mhhhh. Und die Camp Kitchen auf dem Platz war auch sehr schön und gut ausgestattet, sodass wir ein paar Sachen sogar im Kühlschrank kühlen konnten. Außerdem gab es einen echt großen, echt schönen Holztisch zum Essen. Außer uns hat nur noch eine andere Familie die Kitchen benutzt und mit denen haben wir uns dann die zwei Tage, die wir dort geschlafen haben, auch immer wieder unterhalten. Er kommt aus Israel, die Frau ist Australierin und zusammen leben sie mit ihrem Sohn und ihrer Tochter in Melbourne. Wir haben sie am Ende noch nach Insider-Tipps in Melbourne gefragt, aber dabei kam nicht wirklich was raus. Nur, dass Essen gehen dort sehr toll ist. Die Tochter hat noch den Zoo empfohlen :D Aber naja, ehrlich gesagt war die Familie bzw. eher der Vater schon etwas seltsam^^

Nach dem Abendessen hab ich noch ein bisschen Blog geschrieben (musste ja einiges vom Kakadu nachholen) und dann sind wir ins Bett. Am nächsten Morgen war dann quasi das erste, was ich gesehen hab, ein paar Kühe, die 3 Meter von meinem Kopf entfernt am Zaun standen. Schon irgendwie cool :D

Nach dem einpacken sind wir dann erst nochmal zum einkaufen gefahren. Schon praktisch, dass die Supermärkte auch sonntags offen haben. Und da ist auch mit Abstand am meisten los. Also ist das wohl der Einkaufstag der Australier. Danach haben wir uns auf den Weg zu den Cutta Cutta Caves gemacht. Das ist zwar nicht die mega Attraktion in Katherine, aber wir hatten irgendwie Lust auf Höhlen und es hat auch zeitlich gut gepasst. Dort angekommen haben wir erst noch kurz Mittag gegessen und uns dann der 1 Uhr-Führung angeschlossen. Die kostet 22 AUD pro Person, was schon ziemlich viel ist. Aber wir wollten ja was unternehmen. Zur Höhle mussten wir dann erst 300m laufen und dann ging’s rein. Ich weiß auch gar nicht warum das Cutta Cutta Cave“s“ heißt, wenn es eigentlich nur eine einzige Höhle mit nur einem Eingang ist. Aber egal :D

Innen war es dann ziemlich dunkel, weil dort viele Fledermäuse, Schlangen und Spinnen leben und die natürlich nicht durch ständiges Licht gestört werden sollen. Unser Guide hatte so einen Funker, womit sie immer das Licht voran anmachen und gleichzeitig das Licht hinter uns ausmachen konnte. Und so haben wir uns dann durch die Höhle gearbeitet. Immer wieder ist sie stehengeblieben, hat uns einzelne Felsformationen, Steine oder Stalagtiten erklärt und uns Geschichten über die Höhle erzählt. Zum Beispiel war ein Teil der Höhle mal ein Picknickplatz, weswegen bei der späteren Erschließung viel Müll wie Flaschen und Tabakdosen gefunden wurden. Außerdem war dort im letzten Jahrhundert ein Militärstützpunkt in der Nähe und da haben sich manchmal Leute zur Höhle geschlichen, um aus Spaß auf die Stalagtiten zu schießen. Deswegen ist dort viel beschädigt. In der Höhle wachsen diese Gesteinsformationen unterdurchschnittlich langsam, weil in der Trockenzeit keine Feuchtigkeit da ist, die tropfen könnte, und in der Regenzeit die ganze Höhle überschwemmt ist. Jeden Herbst, wenn es trocken wird, müssen die auch erstmal haufenweise Sedimente aus der Höhle schaffen, damit man da wieder laufen kann. Wegen dem Wasser und den Ablagerungen gibt es auch fast keine Stalagmiten. Insgesamt gab es schon ein paar echt coole Tropfsteine und am Anfang haben wir auch eine Höhlenschlange gesehen, aber wir waren dann doch etwas von der Kürze und der relativen Unspektakulärheit enttäuscht :D Nach einer Stunde waren wir mit ganz hinter und zurück laufen und Erklärungen wieder draußen. Ich glaube wir sind von Deutschland einfach verwöhnt mit coolen Höhlen. In Australien gibt es im ganzen Norden nur ganz wenige. Aber der Ausflug war schon ok und hat Spaß gemacht :)

Nach den Caves sind wir dann auch recht bald wieder zurück zum Campingplatz und haben nochmal eine Nacht bezahlt. Am Office waren dann auch zwei Hunde, wobei einer uns einen Ball gebracht hat. Den hab ich dann gleich mal für ihn geworfen. Leider ist der Hund nicht nochmal zurück gekommen, weil auf der Wiese ein Rasensprenger stand und er da irgendwie nicht durchlaufen wollte :D Am Abend sind wir dann nochmal zum Katherine River runter gegangen, weil der Campingplatz direkt daneben liegt. Sehr idyllisch am Fluss, aber man kann sich gut vorstellen, dass dort Krokodile leben^^

Am nächsten Tag sind wir recht früh los, weil wir noch ein paar Sachen erledigen wollten und später dann zu den Katherine Gorges fahren. Die Gorges sind eine Reihe von Schluchten (insgesamt 13) mit einem Fluss drin, die im Nitmiluk Nationalpark liegen und wo man Bootstouren, Kanufahrten und Wanderungen machen kann. Wir haben uns für die Halbtages-Kanutour entschieden, wo man für 41 AUD pro Person im Doppelkanu die Gorges 4 Stunden lang auf eigene Faust erkunden kann. Im Visitor Centre konnte man das nicht direkt buchen, sodass wir einfach hinfahren und dort fragen wollten, ob für 12:30 noch was frei ist. Sonst hätten wir das Kanufahren einfach am nächsten Vormittag um 8:00 gemacht. Nachdem wir also nochmal einkaufen, auf der Bank etc. waren, sind wir zum Nitmiluk Nationalpark gefahren und dort um 11:30 angekommen. Für 12:30 war noch was frei, also hieß es schnell Badesachen anziehen, mit Sonnencreme einschmieren, Essen und Trinken einpacken und vor zur Bootanlegestelle laufen. Nachdem wir Schwimmwesten, Paddel und einen wasserdichten Container bekommen hatten, sind wir mit den anderen auf ein Boot gestiegen, das uns den ganzen ersten Gorge hochfährt. Kanu fahren konnten wir dann im zweiten und im dritten, wenn wir das Kanu über die Grenze zwischen zweiten und dritten tragen. Die Gorges sind dann nämlich immer mit irgendwelchen Felsen oder Steinen abgetrennt. Deswegen mussten wir vom Boot am Ende des ersten dann auch noch ein Stück zu den Kanus laufen, die am Anfang des zweiten Gorge vor Anker lagen. Und dann ging’s auch schon los! Das Paddeln hat uns am Anfang noch etwas Schwierigkeiten gemacht, weil unser Kanu irgendwie einen Linksdrall hatte. Vielleicht lag das aber auch nur an den Strömungen oder am Wind.

Nach ein bisschen paddeln durch die wirklich atemberaubende Szenerie mit den Felswänden an beiden Seiten des Flusses, haben wir uns ein schattiges Plätzchen für unser Mittagessen-Picknick gesucht. Da haben uns dann auch mal wieder gleich die Ameisen belagert. Die sind wirklich üüüberall! Das ist extrem nervig teilweise. Nachdem wir gegessen haben und weitergefahren sind, haben sich auch gleich wieder die Krähen über die restlichen Krümel hergemacht. Diese Viecher wirklich… Die haben so laut gekrächzt, dass es zwischen den hohen Wänden widergehallt hat! Alles war ruhig, nur die Krähen krächzen…

Wir sind dann bis zum Ende des zweiten Gorge gefahren, haben unser Boot über die Steine dort getragen und sind dann bis zu einem schönen Plätzchen im dritten Gorge, wo das Wasser so niedrig war, dass eine kleine Sandbank entstanden ist. Dort kam keiner vorbei, außer drei Kanuten, weil die anderen Kanufahrer ihre Boot wohl nicht tragen wollten und die normalen Bootstouren wegen des niedrigen Wassers nicht im dritten Gorge stattfinden konnten. Also hatten wir unsere Ruhe und konnten voll und ganz die Landschaft und das kühle Wasser genießen. Wir waren glaub ich ca. eine Dreiviertelstunde da und mussten dann langsam wieder den Rückweg antreten. Der war dann doch länger als gedacht und am Ende mussten wir ganz schön kräftig paddeln, um pünktlich zurück zu sein. Aber wir waren die vorletzten, sodass wir die Zeit perfekt ausgenutzt haben ohne die letzten zu sein :D Ich war eh froh, dass wir ein Handy dabei hatten auf dem wir die Uhrzeit nachschauen konnten. Andi hatte seins nämlich im Auto gelassen und ich hab’s eigentlich nur zum Fotos machen mitgenommen. Dadran gedacht, dass man ja gucken muss, wann man im Kanu zurückfahren muss, hat natürlich keiner. Aber so hat es gut gepasst. Die Rückfahrt im Boot war dann nochmal sehr schön, weil wir so angestrengt waren und uns jetzt einfach zurücklehnen und genießen konnten. Aber man muss schon sagen, dass sich auch die Kanufahrt echt gelohnt hat. Am Anfang waren wir uns nicht sicher, ob sich das für den Preis lohnt, aber ich glaube es war viel besser als eine geführte Bootstour und auf jeden Falls aufregender :)

Wieder an der Bootsanlegestelle angekommen, sind wir zurück zum Nitmiluk Visitor Centre am Parkplatz gelaufen und haben unsere Nacht für den Campingplatz dort bezahlt. Der hat 33 AUD gekostet, also mehr als bei dem anderen, aber ich war froh, dass wir nach der Kanufahrt nicht noch mit dem Auto fahren mussten. Wir haben dann gleich geduscht, unser Bett hergerichtet und dann Essen gemacht. Diesmal gab’s Gemüsereis. Von unseren Nachbarn, die eindeutig Schweizer waren, haben wir lustigerweise noch eine Honigmelone, zwei Äpfel und Tomaten geschenkt bekommen, weil die nach Western Australia weiterfahren wollten und man über die Grenze keine frischen Lebensmittel mitnehmen darf. Hat uns natürlich gefreut :D

Am nächsten Morgen haben wir dann zusammen mit Wallabys gefrühstückt. Das war total süß, weil die ganz nah zu uns ran kamen und gegrast haben. Streicheln konnte man sie aber nicht, dafür waren sie dann doch zu schüchtern. Trotzdem ein cooles Erlebnis :)

Nach dem Frühstück ging es nochmal vor zum Tagesparkplatz, weil wir noch eine kleine Tour zum ersten Aussichtspunkt über die Gorges machen wollten. Da ging es nur einen knappen Kilometer hoch und dann wieder zurück. Hat sich aber wirklich gelohnt! Das war echt schön, die Schlucht nochmal von oben zu sehen. Kann ich mir gut vorstellen, dass die anderen Aussichtspunkte auch toll sind. Zu denen läuft man dann aber halt 2 bzw. 4 bzw. 6 … Stunden, je nachdem wie weit man wandert. Die Touren kann man auch über Nacht machen. Das war uns dann aber wirklich zu viel. Der eine Lookout war aber schön. Auch witzig, weil wir oben wieder ein so nettes australisches Paar getroffen haben, die aus Melbourne kommen und grade Urlaub im Northern Territory machen. Sie meinten, dass sie schon so oft in Europa waren, aber noch nie im Norden Australiens. Sie fanden es aber auch ganz zauberhaft dort.

Nach der kleinen Tour sind wir zurück in die Stadt. Die Tage davor haben wir ewig rumüberlegt, ob wir gleich nach Cairns weiterfahren oder lieber zuerst noch das Zentrum erleben wollen. Das Dilemma war folgendes: Im Moment ist es im Zentrum von den Temperaturen angenehm, d.h. knapp über 20°C am Tag und bis 5°C nachts. Im Februar/März/April nächstes Jahr, wann wir eigentlich geplant hätten das Zentrum zu erkunden, wäre dort Sommer und tagsüber über 40°C. Bei solchen Temperaturen kann man keinen Walk mehr um den Uluru machen, geschweige denn sich überhaupt lange draußen aufhalten. Das ist dann schon etwas blöd. Außerdem gibt es im Moment eine Lichtinstallation dort, Lightning Field, und die geht nur noch bis Ende März nächsten Jahres. Wenn man aber jetzt zu der Zeit in Australien ist, will man die auch sehen. Die andere Seite ist: ab Oktober ist in Cairns offiziell Regenzeit und da wollten wir eigentlich nicht reinkommen, weil das echt ungemütlich werden kann mit den Stürmen. Und man kann nichts planen, weil es ständig regnen kann. Jetzt ist es aber schon fast Mitte September und wir haben nicht so ewig Zeit. Also eigentlich haben wir ja schon ewig Zeit in Australien, aber irgendwie ist es nicht genug :D Jedenfalls haben wir uns dann entschlossen, das Zentrum jetzt gleich zu machen, damit wir dafür noch genug Zeit haben und auch von den Temperaturen her alles zu machen ist. Die Regenzeit kann man eh nicht planen (siehe Kakadu und Jim Jim Falls), sodass es auch sein kann, dass wir in Cairns noch superschöne Tage erleben. Andererseits hätte es sein können, dass wir nach Cairns fahren, die Regenzeit schon früher anfängt und wir uns ärgern, nicht ins Zentrum gefahren zu sein.

Also haben wir eine Entscheidung getroffen und uns am Montag auf die lange Reise ins Zentrum vorbereitet. Das heißt, wir waren einkaufen, haben Geld abgehoben, haben vollgetankt und auch unsere Kanister vollgemacht. Von Nici und Danielle (die beiden vom letzten Campingplatz) wussten wir nämlich, dass Benzin im Zentrum auch mal über 2 AUD pro Liter kosten kann, wo es in der Stadt normalerweise bei 1,15 liegt. Also haben wir lieber mal vorgesorgt.

Tja und dann ging es los auf die große Reise :D Diesen Blogeintrag hab ich gerade im Auto geschrieben, während wir durch das australische Outback fahren. Viel andere Sachen kann man da auch nicht machen :D Aber ich werde morgen, wenn wir noch weiter fahren und dann hoffentlich endlich ankommen, einen kleinen Bericht über die Fahrt schreiben :)

Bis dann und cheers!

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