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Nid D' Aigles

Veröffentlicht: 10.11.2021

Euch mag es vielleicht gar nicht aufgefallen sein, bzw. habe ich es auch noch nicht wirklich erwähnt - wir haben unseren Aufenthalt auf La Digue nämlich um einen Tag verlängert. Fähre und Flüge (Fähre nach Praslin und von dort Flug wieder nach Mahe) konnten wir problemlos umbuchen und in unserer Unterkunft konnten wir auch verlängern, müssen für die letzte Nacht nur nochmal von unserem Apartment in ein kleineres Zimmer umziehen! Also noch einen weiteren Tag im Paradies - wir beide haben La Digue mittlerweile zu unserer absoluten Lieblingsinsel auserkoren! Auch wenn wir bereits eine lange Zeit auf Reisen sind, ist hier auf La Digue das Urlaubsfeeling am ausgeprägtesten und gedanklich bin ich so weit weg von Deutschland, Studium und Corona wie schon lange nicht mehr...
Also heute unser letzter Tag hier, ein letztes Mal Frühstücksbuffet, bei dem eine nette Mitarbeiterin uns empfiehlt, unbedingt den Nid‘Aigle - also den höchsten Berg La Digues - zu erklimmen, da man von hier die beste Aussicht über alle umliegenden Inseln habe. Eigentlich wollten wir den zusätzlichen Tag hier ja ein wenig zum Entspannen nutzen, aber diese Wanderung klingt schon sehr verlockend. Als dann auch noch Harald und Stefanie (unsere Freunde, mit denen wir vorgestern auf Bootstour waren) berichten, dass sie gestern eine grandiose, wenn auch anstrengende Zeit bei der Wanderung hatten, sind die letzten Zweifel aus dem Weg geräumt und wir packen unsere 7 Sachen für den Hike.
Dann also rauf auf die Räder und den Startpunkt der Wanderung suchen - mal wieder einfacher gesagt als getan, aber mit etwas Hilfe der Einheimischen finden wir ihn dann doch recht schnell. Zunächst geht es eine steile Straße hoch, nach wenigen Metern geben wir bereits das Radfahren auf, stellen die Räder ab (in Deutschland müsste man sich mitten in der Pampa jetzt Sorgen um den Drahtesel machen, hier ist nicht mal ein Fahrradschloss erforderlich und auch die Habseligkeiten, die während der Wanderung im Gepäckträger verweilen bleiben da wo sie sind. Ab jetzt gehts zu Fuß weiter steil bergauf. Zum Glück ist es etwas bewölkt, aber trotzdem sind wir nach wenigen Metern schweißgebadet. 
Erstmal also etwa 30 Minuten steile Straße, und dann stoßen wir auf eine Tafel am Straßenrand, die den Beginn des offiziellen Hikes darstellt. Bereits von hier hat man eine tolle Aussicht, aber trotzdem wollen wir auch den ausgeschilderten Rundweg wandern und dieser wird schnell abenteuerlich. An dieser Stelle soll auch kurz erwähnt werden, dass ich lediglich in Flip Flops unterwegs bin, da die Turnschuhe morgens für den Apartment-Umzug schon im verschlossenen Koffer verstaut waren. Aber wer braucht schon Turnschuhe - schließlich laufen die Einheimischen hier zum Großteil alle Strecken barfuß :P

Zu Beginn der Wanderung gibt es noch erkennbare Treppenabsätze, zum Teil mit so hohen Stufen, dass man Schwierigkeiten hatte, hoch zu kommen. Diese „Treppen“ wurden dann von Wurzelgeflecht abgelöst, gefolgt von Sand, Steinen & Co. Sogar eine Leiter mussten wir erklimmen und das alles inmitten von tausenden Zimtbäumen, denn diese stellen auf der Insel 80% der Vegetation dar. So verlesen wir ein bisschen Rinde mit der Hand und der Duft den unsere Finger von dieser Ernte tragen ist einzigartig. Am Boden wimmelt es von Vanille Pflanzen, wir befinden uns nebenbei auch mitten in einem kleinen Gewürzgarten!
Nach einer Weile kommen wir glücklich am Gipfel an und ich muss schon sagen, das Abenteuer hat sich auf jeden Fall gelohnt! Der 360 Grad Panoramablick ist phänomenal und wir erkennen die ganzen Inseln wieder, die wir bereits bereist und beschnorchelt haben: Coco Island, Grand & Petit Soeur, Praslin & Curieuse und sogar das weiter entfernte Mahe. Wir würden jederzeit wieder hierher wandern und sind begeistert von der Aussicht.
Danach gehts wieder nach unten, der Weg ist zwar nicht immer ausgeschildert und auf dem Weg zu einem weiteren Aussichtspunkt sind wir uns zwischenzeitlich nicht mehr ganz sicher, ob wir uns weiterhin auf der Abstieg-Route befinden, aber schließlich kommen wir irgendwie wieder bei unserem Ausgangspunkt an, nach 2h Wanderung, durchgeschwitzt, aber super happy. Am Startpunkt unserer Wanderung befindet sich ein Restaurant, das unter Urlaubern sehr bekannt ist. Es bietet täglich ein Sunset-Dinner an (klar, bei dem Ausblick muss der Sonnenuntergang in dieser Kulisse ein absolutes Highlight sein) inkl. Transfer vom Hotel und wieder zurück. Ist für die Touristen bei diesem Standort auch nötig, wenn sie hier perfekt gestylt speisen möchte.
Für uns gibt es in dem Restaurant namens Belle Vue aber immerhin einen Kaffe und frisch gepressten Fruchtsaft, haben wir uns jetzt auch wirklich verdient. Von hier aus müssen wir dann "nur" noch die steile Straße zu den Rädern zurück, das ist fast schon ein Klacks. Von einem Einheimischen, an dessen Garten wir vorbeikommen, bekommen wir noch kleine Bananen frisch vom Baum geschenkt (das beweist mal wieder die seychellanische Freundlichkeit) und dann gehts auf direktem Weg nach Hause.
Aber hier ist nur eine kurze Pause vorgesehen, bevor ich mich vom Schwimmbad verabschiede und danach nochmal eine kleine Schnorcheleinheit am Anse Patates einlege. Von hier gehts zum letzten Sonnenuntergang auf La Digue! Dieser ist passend zu unserem Abschied wieder wunderschön und ein bisschen traurig ist es schon, dass wieder ein weiterer Urlaubsabschnitt zu Ende geht! La Digue würden wir auf jeden Fall wieder besuchen und ich kann es jedem mit bestem Gewissen empfehlen, der einfach mal vom deutschen Alltag "entschleunigen" möchte!

Abends gehen wir zum Abschied mit Stefanie und Harald essen, es gibt Fischfilet mit Passionsfruchtsoße, mal wieder super lecker. Die beiden arbeiten übrigens n Mainz, was für ein Zufall und man sieht mal wieder - wie klein die Welt doch ist. Zudem gehen beide gerne schwimmen - durchaus auch mal nach der Arbeit im Mainzer Taubertsbergbad - na wenn es dort mal kein Wiedersehen geben wird.

Zurück zu Hause stoßen wir beide auf unsere Terrasse noch auf den letzten Abend an, packen die letzten Habseligkeiten zusammen und fallen müde ins Bett, bevor am nächsten Morgen für die Weiterreise der Wecker um 5:30 klingeln wird...

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