Veröffentlicht: 15.03.2019
Palermo ist der Stadtteil von Buenos Aires, wo sich das Lopez Hostel & Suites, in welchem ich gearbeitet habe, befindet. Den Großteil meiner Zeit habe ich dort verbracht und versucht, so viel wie möglich davon zu erkunden. Palermo ist eines der touristischsten Stadtteile von Buenos Aires. Es besitzt die höchste Konzentration an Bars, Cafés und Restaurants und lädt zum Schlendern durch die Straßen ein, da man unzählige Wandgemälde und andere Straßenkunst sehen kann. Auch gut zum Stöbern geeignet ist der Mercado de las Pulgas, ein überdachter Antiquitätenmarkt in einer riesigen Halle. Dort findet man vor allem antike Möbel, Lampen, Kleidung, alte Koffer oder Gemälde. Mir persönlich hat er mega gut gefallen, auch wenn ich nichts gekauft habe. Man fühlt sich dort in eine andere Zeit versetzt und denkt sich nach allen paar Metern: "Das würde ich mir kaufen, wenn ich hier eine Wohnung hätte".
Wem das allerdings noch nicht genug Kunst ist, kann das Museum Lateinamerikanischer Kunst (MALBA) besuchen, wo unter anderem auch Werke von Frida Kahlo und Diego Rivera ausgestellt sind.
Nicht weit entfernt davon befindet sich das Planetarium, in welchem man Filmvorführungen in dessen Kuppel besuchen kann. Ich hatte mich im Vorfeld allerdings nicht genug darüber informiert und bin somit aus Versehen in der Kindervorstellung gelandet, wo ich mich etwas fehl am Platz gefühlt habe, da die Kinder einer "Moderatorin" Antworten über unser Sonnensystem zurufen sollten.
Sehr gut zu Fuß vom Lopez Hostel zu erreichen waren außerdem der Eco Parque, der Botanische Garten und der Japanische Garten, welche sich im nördlichen Teil Palermos, dem sogenannten Bosque de Palermo, befinden. Im Eco Parque kann man um einen wunderschönen Teich herumlaufen und dort lebende Pampahasen sehen. Viele Touristen gibt es in diesem Park nicht, weshalb er super geeignet ist, um gedanklich mal aus der Großstadt rauszukommen.
Im Botanischen Garten kann man Pflanzen in verschiedenen Bereichen sehen, welche in die Kontinente gegliedert sind. Auch dort kann man sich an heißen Sommertagen schön im Schatten entspannen und die Ruhe genießen. Den Japanischen Garten dagegen besucht man mehr aus touristischen Gründen. Für diesen Park muss man daher auch Eintritt bezahlen (150 ARS) und hat Glück, wenn man ein Foto schießen kann, wo keine Menschen drauf zu sehen sind. Dieser Garten ist allerdings besonders schön, da überall eine knallig rote Farbe auftaucht, welche im Kontrast zu den grünen Wiesen und dem Teich stehen. Betritt man den Japanischen Garten, hat man das Gefühl an einem ganz anderen Ort gelandet zu sein.
Auch der Garten Rosedal ist ein Klassiker der besuchten Orte in Palermo. Die meisten Bilder werden hier von einer strahlend weißen Brücke gemacht, welche viele als sehr romantisch empfinden. Ich selber war leider nicht im Rosedal, aber den Bildern und Erzählungen unserer Hostelgäste zufolge, kann ich ihn nur empfehlen.
Wie in einem anderen Blogeintrag schon erwähnt, befinden sich auch der Parque de Punta Carrasco, der Parque de la Memoria und Chinatown in Palermo, welche sich allerdings besser mit einem Bus oder Taxi erreichen lassen.
Was viele Touristen in Buenos Aires interessiert, ist dessen Nachtleben. Neben dem Puerto Madero lässt es sich definitiv am besten in Palermo verbringen. Vor allem am Plaza Cortazar, auch Plaza Serrano genannt, gibt es eine riesige Auswahl an guten Bars. Dadurch, dass Palermo nachts sehr gut besucht ist, ist es auch zu dieser Zeit ein sehr sicherer Stadtteil, sodass man ohne Probleme durch die Straßen Palermo Hollywoods und Palermo Sohos laufen kann. Bekannte Clubs in diesem Stadtteil sind der Niceto Night Club und der Kika Nightclub, wovon ich allerdings nur letzteren einmal besucht habe. Dort wurde zunächst viel Electronic, später fast ausschließlich Reggaeton und Cumbia gespielt, was mir sehr gut gefallen hat. Wie in (glaube ich) allen Clubs war der Eintritt dort für Frauen um 100 ARS günstiger als für Männer. Eine Bar, die ich mit meinen Arbeitskollegen einmal nachts besucht habe, heißt Chupitos. Ich selbst habe noch nie eine so verrückte coole Bar in Deutschland gesehen. Man konnte für 70 ARS verschiedene Spezialshots bestellen, die auf unterschiedliche Weisen "serviert" wurden: Eine Variante waren 5 Shots in Regenbogenfarben mit zunehmendem Alkoholanteil. Eine andere Variante war es, zu viert gleichzeitig je einen Shot zu trinken, der auf Skiern festgeklebt war. So musste man nebeneinander in einer Reihe stehen und die Skier hochheben, um gleichzeitig davon trinken zu können.
Die letzte Variante, die ich ausprobiert habe, war ein Spezialshot, bei welchem man sich mit dem Rücken an die Theke stellen musste, während sich der Barkeeper hinter dich auf den Tresen gesetzt hat. Anschließend musstest du deinen Kopf in den Nacken legen und er hat dir die Spirituosen aus der Flasche in den Mund geschüttet. Diese musstest du im Mund behalten, während alle Herumstehenden von 5 runtergezählt haben und der Barkeeper daraufhin deinen Kopf wie einen Cocktail geschüttelt hat. Natürlich gab es noch viel mehr verschiedene Angebote, die man bestellen konnte. Lebend würde man aus dieser Bar aber nicht mehr herauskommen, wenn man jede einzelne davon ausprobieren würde.