Call me Emma!
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Rabat - Medina, Festung und Piraten

Veröffentlicht: 14.03.2019

Wenn ich vorher einen Marokkaner gefragt hatte, ob es sich lohnt, nach Rabat zu fahren, hätte er es vermutlich verneint. Mir hat die Stadt aber sehr gut gefallen!

Mein Hostel lag mitten in der Medina (oder auch Altstadt) von Rabat, in einem alten Haus mit Innenhof und vielen bunten Fliesen. An das Hostel war auch eine Surfschule angeschlossen und ich überlegte tatsächlich einen Kurs zu machen. Aber nach der ersten Nacht in der mir wirklich so gar nicht warm werden wollte, beschloss ich, dass es noch zu kalt war.

Da ich am frühen Nachmittag mit dem Zug in Rabat ankam (Züge in Marokko sind übrigens ein ausgezeichnetes Transportmittel), nutzte ich den Rest des Tages mich in der Medina treiben zu lassen. Ich genoss die Geschäftigkeit, die vielen kleinen Verkausstände rechts und links der Gassen. Es gab unglaublich viele Datteln und anderes getrocknetes Obst, noch mehr meist sehr süß aussehendes Gebäck und Gewürze. Es erinnerte mich ein bisschen an die Bazare in Istanbul und so fühlte ich mich gleich ein bisschen zuhause.

Natürlich fiel ich auch hier mit meinen blonden Haaren (und meiner quietschgrünen Jacke) auf und wurde en paar Mal angesprochen, aber ich empfand es nicht als zu unangenehm. Die meisten schienen zu sehr mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt zu sein.

Für meinen zweiten Tag buchte ich kurzerhand eine "Free walking tour", auch in der Hoffnung ein paar Leute kennenzulernen, mit denen ich vielleicht sogar ein bisschen weiterreisen konnte. Allerdings erzählte mir eine junge Deutsche beim Frühstück, dass es oft vorkommt, dass man allein mit dem Guide ist. Und so war es auch. Allerdings verstand ich mich mit dem Guide sehr gut. Er erzählte mir viel über Rabat, seine Geschichte, die Piraten und Spanier, die einst in der Kasbah und der Medina wohnten. Aber wir sprachen auch über aktuelle Themen wie Flüchtlinge und Popkultur in Marokko. Und ich lernte sogar ein past Worte auf (marokkanischem) Arabisch.

An meinem letzten ganzen Tag in Rabat besuchte ich die Chellah, eine alte Festung, die zum größten Teil in Ruinen liegt. An diesem Ort hatten zunächst die Phönizier eine Stadt errichtet, später bauten die Römer dort eine Festung bevor es schließlich von den Marindis als königliche Begräbnisstätte genutzt wurde. Im 18 Jahrhundert wurde die Chellah beim Erdbeben von Lissabon völlig zerstört und liegt seitdem in Ruinen. Die Anlage um die Ruine ist sehr schön als Park angelegt und auf den alten Mauern bauen Klapperstörche ihre Nester. Ich habe bei meinem Besuch eine ganz besondere Freundschaft mit einer Katze geschlossen, die einfach auf meinen Schoß kletterte, um sich ihre Streicheleinheiten abzuholen. Das hat uns dann auch ein paar wohlwollende Blicke der anderen Touristen eingebracht - wir müssen wohl beide ganz glücklich ausgesehen haben...



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