Salam Alekum!
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Überall Wasser – es wird kritisch

Veröffentlicht: 16.02.2023

16.02.23 Tata – Tata Das Wasser wird zum Problem. Es regnet buchstäblich in Strömen. Marokkaner stehen am Straßenrand und fotografieren die reißenden Fluten als hätten sie in ihrem ganzen Leben noch nie etwas so Spektakuläres gesehen. Dabei sind es vor allem ältere Menschen, die auf Fotojagd gehen. Mir fällt es jetzt gerade schwer, das zu verstehen. Klar, ich weiß, dass solche Regenfälle in Marokko ausgesprochen selten sind, jeder Tropfen Wasser hier in Dirham aufgewogen wird, aber die Menschen müssten auch sehen, was die Wassermassen anrichten in ihrem Land.

Wir erfahren es am eigenen Leib. Wir brechen um 11.30 Uhr auf. Eigentlich sollte es heute nach Form Zguid gehen, der Wüste entgegen. Doch es gibt Warnungen, dass die Strecke wegen der Regenfälle gesperrt sei. Wir planen um und wollen Richtung Igherm fahren. Die ersten sechs Wagen stehen schon aufgereiht am Straßenrand. Nur Volker und Gerd, unsere beiden Schlusslichter fehlen. Für den Funk ist es schon zu weit, und so fährt Ricci zurück, um nachzusehen. Volker steckt mit seinem Wagen fest! Sein linkes Hinterrad hat sich fast bis auf die Achse in den Schlamm gegraben. Da hilft nur buddeln und beten. Der halbe Campingplatz ist auf den Beinen. Von einem Franzosen kommen Gummimatten, ein paar Männer graben und schließlich heißt es Schieben, was das Zeug hält. Es ist ein Drahtseilakt, doch mit vereinten Kräften gelingt es, den Wagen frei zu bekommen. Allerdings nicht ohne Schaden: Die Leitung vom Wasserabfluss geht zu Bruch. „Das kriege ich wieder hin“, sagt Volker, der froh ist, dass die Achse heil geblieben ist. Nicht auszudenken, wenn die Schaden erlitten hätte …

Als es dann los geht, ist es schon fast 12.30 Uhr, und wir haben noch 140 Kilometer vor uns. Zudem müssen wir einen Umweg nehmen. Wir hatten Glück, dass wir vom Campingplatz noch runter gekommen sind, denn das Bächlein, über das uns am Mittwoch eine schmale Straße zur Auffahrt führte, hat sich in einen Fluss verwandelt – von der Straße ist nichts mehr zu sehen. Wir müssen in die andere Richtung aufbrechen. Berndt hat auf seinen Karten eine Strecke ausgetüftelt, die uns nach einigen Kilometern wieder auf die Straße nach Igherm zurück führt.

Doch jetzt überschlagen sich die Hiobsbotschaften. Ein Deutscher warnt Ricci an einer Kreuzung, an der wir anhalten müssen, vor katastrophalen Bedingungen auf den Straßen vor uns, und wenig später kommt uns ein Franzose entgegen, der berichtet, dass die Straße gesperrt ist, weil sie nicht mehr passierbar sei. Nach einer kurzen Beratschlagung entschließen Ricci und Brigitte umzudrehen. Wir fahren zurück nach Tata und suchen uns dort einen Camping- oder Stellplatz mit Stromversorgung. Das ist besonders für Bernd und Hanne wichtig, weil deren Wohnmobil einen Defekt an der Aufbaubatterie hat. Sie lädt nicht mehr, daher sind sie auf Landstrom angewiesen.

Für zehn Wohnmobile nachmittags in einem Umkreis von ein paar Kilometern einen Platz zu finden, der Strom anbietet, ist keine leichte Aufgabe, schon gar nicht um diese Jahreszeit in Marokko. Aber wir haben Glück: Nach mehreren vergeblichen Anläufen entdecken wir ein paar Kilometer außerhalb von Tata einen schönen Campingplatz, der alles hat, was man sich wünscht: Strom, Wasser und sogar ein Restaurant. Aber wir haben uns zu früh gefreut: Es ist jetzt kurz vor 22 Uhr und nach dem dritten Stromausfall an diesem Abend müssen wir damit rechnen, dass der Schaden nicht mehr behoben wird. Kein Strom heißt für Hanne und Bernd keine Heizung. Draußen regnet es, und mein Thermometer misst 13 Grad. Die Temperaturen werden weiter fallen. Ich wünsche den beiden, dass sie die Nacht trotzdem gut überstehen!

Antworten (2)

Antoniette
Oh je ,hoffe mit Euch auf Wetterbesserung und drücke euch die Daumen !✊️🍀🙏

Willi
Vielen Dank! 🤗

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