Salam Alekum!
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Strom-Not und Polizeieskorte

Veröffentlicht: 08.02.2023

08.02.23 Tourandannt Meine Nacht war heute um 3 Uhr vorbei. Ich stand senkrecht im Bett: Verdammt! Ich habe den Kühlschrank nicht umgestellt! Ich tastete vorsichtig nach dem kleinen Halogenstrahler über mir, zum Schalter. Ein. Aus … Nichts. Ein. Aus. Nichts! Kein Strom! Oh, nein! Ausgerechnet jetzt, auf diesem Platz, an dem es keine Stromversorgung gab. Na dann, gute Nacht, Marie!

Ihr müsst wissen: An Wohnmobil-Kühlschränken gibt es ein Rädchen, mit dem Du einstellen kannst, welche Energiequelle dein Kühlschrank nutzen soll. 230 Volt, wenn es eine Stromversorgung von außen gibt, 12 Volt für die Bordbatterie, Gas oder Auto für Automatik. Mit dieser Einstellung wählt der Kühlschrank selbst, das heißt, wenn kein Strom zur Verfügung steht, schaltete es auf Gas. Das ist auch die sicherste Einstellung. Aber ich musste ja Gas sparen und deshalb habe ich die Automatik außen vor gelassen.

Wir hatten in Taliouine Landstrom. Die Einstellung war also auf 230 Volt. Und da stand sie gestern Nacht um 3 Uhr immer noch. Der Kühlschrank nahm also vollen Saft von der Bordbatterie mit der Folge, dass die total leer war. Was das bedeutet: Kein Strom = Keine Heizung. Kein Licht. Kein Wasser. Keine Toilettenspülung. Kein Strom zum Aufladen von Handy und iPad. Du wirst dich jetzt das gleiche fragen, wie ich mich heute noch frage: Wie kann so ein kleiner Schalter so große Auswirkungen haben?

Nun habe ich Gottseidank oder leider schon Erfahrungen mit solchen Situationen. Strom gibt‘s von meiner externen Powerbank, Lebensmittel, die in den Kühlschrank müssen, nimmt Maria, für das Licht sorgen zwei Taschenlampen und das Wasser kommt aus Plastikflaschen, mit denen ich seit der Diesel-Affäre in Übung bin. Bleibt die Heizung … Und ja, da wird heute Nacht so ab 2, 3 Uhr früh wohl erstmals der Schlafsack zum Einsatz kommen. Ich bin von mir selbst überrascht, aber ich muss sagen, nach fast drei Wochen in Marokko kann mich nicht mehr viel erschüttern …

Die Stadtrundfahrt heute vormittag hätte es aber fast geschafft. Ricci hat vier Kutschen für uns gemietet, mit denen wir die Stadt besser kennen lernen sollten. Wir besuchten auch einen Fachhandel für Arganöl und eine Gerberei – wie das bei solchen Rundfahrten üblich ist. Die Gerberei war zu viel für mich. Ich konnte den typischen Ammoniak-Gestank nicht ertragen und wartete draußen – mit Hanne, Volker und Ute, die mein Leid teilten.

Abends wurde es dann noch einmal spannend. Wir wurden von einer Abordnung der Polizei zu einem Campingplatz eskortiert. Dem vorausgegangen war der Besuch einer Frau von der Stadt, die uns sehr klar deutlich machte, dass dies ein öffentlicher Parkplatz und kein Stellplatz für Wohnmobile sei. Uns hatten am Abend zuvor aber zwei Männer die Plätze angeboten und jedem Wohnmobil eine Position zugewiesen. Es war ein Preis vereinbart worden, den wir am nächsten Tag bezahlen sollten. Zum Glück hatten wir das noch nicht getan. Nach längeren Diskussionen mit der resoluten Dame von der Stadt, einigten wir uns darauf, dass wir um 19 Uhr von der Polizei zu einem Campingplatz gebracht würden und die Stadt die Kosten für unsere Übernachtung übernimmt. Damit konnten wir leben. Die drei Stunden bis dahin gingen wir Bummeln und Kaffee trinken.

Antworten (1)

Richard
Ja liebe Leser unseres Blog‘s… ich habe unserer Reisegruppe für Marokko eine spannende und Erlebnisreiche Reise versprochen…

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