Salam Alekum!
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Marokkos größte Wasserfälle

Veröffentlicht: 29.01.2023

Ein Wasserfall fast am Rande der Wüste – wieder einer dieser Kontraste, die für Marokko typisch sind. Die Ouzoud-Wasserfälle waren einen Besuch wert, nicht nur wegen der vielen Postkarten-Motive, die es hier zu knipsen gibt. Für mich war erstaunlich zu sehen, wie es den Marokkanern gelungen ist, mit einfachen Mitteln eine Sehenswürdigkeit touristisch zu erschließen und dabei ihre ursprüngliche Schönheit, ihre Natürlichkeit zu bewahren. Natürlich gibt es rundherum viele Souvenirshops, Imbissbuden und Restaurants. Aber das alles wirkt auf mich nicht so aufdringlich wie bei vielen Sightseeing-Highlights in Europa. Es macht Spaß, den steilen, erdigen Weg hinunter zu trödeln – trotz der vielen Stolperfallen. Und auch die 619 Stufen auf der anderen Seite hinauf werden ohne Klagen gemeistert.

Dabei haben sich hier Mitglieder unserer Crew auf die Strecke gewagt, die wie Berndt die 80 schon ein gutes Stück überschritten haben und eine neue Hüfte brauchen oder an der 80 schrammen und vor einer Knieoperation stehen wie Ricci. Oder Maria, die um Weihnachten rum noch wegen einer Corona-Erkrankung und Atemproblemen im Krankenhaus lag. Wie eine Lokomotive dampft sie vorneweg. Sie alle strecken die Nase der Sonne entgegen und marschieren mit einem Lächeln um die Lippen. Ohne Zweifel. Ohne Meckern. Einfach neugierig auf das, was das Leben heute so serviert. Und jede noch so kleine Kleinigkeit wird mit Freude registriert.

Das Reisen in der Gruppe ist für mich neu. Seit rund zehn Jahren sind Icke und ich erst mit Wohnwagen und dann mit Wohnmobil unterwegs. Immer alleine. So war es schon spannend für mich, wie ich das erlebe. Meine Erfahrungen bis heute sind durchweg positiv. Die Menschen hier sind alle sehr entspannt. Das mag vielleicht am Alter liegen. Hier muss niemand mehr irgendjemandem etwas beweisen. Am wenigsten sich selbst. Hier gibt es kein schöner, besser, reicher oder klüger. Hier gibt es nur eins: Alle wollen etwas erleben. Sicher auch nicht alle das gleiche, aber gerade hier in Marokko ist das Programm so vielfältig, so abwechslungsreich, dass jeder weiss : Ich kann mehr als genug mitnehmen.

Darum ist auch der Zusammenhalt so groß, das Mit- und Füreinander. Ein Beispiel: Ich habe zwei Gasflaschen aus Aluminium, die fest verbaut sind und nur an LPG-Gastankstellen gefüllt werden können. In Europa ist das super, in Marokko gibt es kein LPG-Gas. Das heißt, ich muss mit den beiden Gasfüllungen die 50 Tage reichen, die wir in diesem Land verbringen werden. Jetzt war es aber in den ersten sieben Tagen bitter kalt. Da ich ein vorsichtiger Mensch bin, will ich Gas sparen. Ich habe nicht geheizt, sondern mich mit dem 500-Watt-Heizstrahler durchgeschlagen. Mit Jogginghose, Weste, dicken Socken, Bett und Decke drüber ging das. Irgendwie. Aber bei Temperaturen draußen unter dem Gefrierpunkt war es war trotzdem kalt. Bitter kalt.

Heute habe ich das in einem Gespräch nebenbei erwähnt, und fünf Minuten später haben nacheinander Ricci, Bernd ohne t, und Berndt mit t an meine Wohnmobil-Tür geklopft. Der Erste hatte einen Heizstrahler mit 800 Watt in der Hand, der Zweite einen Gasumfüllschlauch und der Dritte den Kopf voller Ideen. So ist das bei den Reisemobilfreunden: Gibt es bei irgendjemanden ein Problem, helfen alle mit, es zu lösen. Für mich relativ unerfahrenen Wohnmobil-Reisenden – ich will jetzt hier das Wort Ahnungsloser umschiffen – ist das eine schöne Erfahrung und gibt mir ein Gefühl der Sicherheit.

Ach ja: Ich werde heute eine Nacht in wohltuender Wärme verbringen. Ich weiß nicht mehr von wem der Tipp kam, aber jemand hat mir geraten, den 2000-Watt-Heizlüfter auszuprobieren. Wenn ansonsten kein Stromverbraucher in meinem Wagen am Netz hängt, müsste das klappen. Und richtig: Der Heizer summt seit einer Stunde munter vor sich hin. Es ist wohlig warm. Ich habe mich selten so auf das Schlafengehen gefreut. Ich muss schließlich ausgeruht sein, wenn es morgen nach Marrakesch geht.    

Antworten (2)

Tina
Wunderschöne Fotos!

Richard
Ja Willi, so ist es bei den“ Reisemobilfreunden Europa“ da wird niemand mit einem Problem alleine gelassen.. immer nach der Devise „ einer für alle, alle für einen..

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