Veröffentlicht: 03.03.2023
03.03.23 Merzouga – Meski Abschied von der Wüste. Wir haben heute morgen Merzouga verlassen. Außer dem Sand in jeder Ritze und Ecke meines Wohnmobils – was bleibt von der Sahara? Nun, mir werden viele Eindrücke in Erinnerung bleiben. Ich habe schon in Dubai eine Wüstenlandschaft kennen gelernt. Die Sahara in Merzouga ist anders. Die Dünen sind wunderschön, ihr Schattenspiel in der Abendsonne faszinierend. Die Kulisse hat mich anfangs überwältigt. Ich war wie gebannt.
Mit den Tagen ihn dieser Welt aus Sand hat sich das verändert. Die Sonne hat an Kraft gewonnen, und plötzlich kam ein erster Eindruck dieser Hitze, die der Sand absorbiert und vielfach zurück wirft. Wenn ich eine Handvoll Sand nahm und durch die Finger rieseln ließ, blieben Tiere zurück, kleine Käfer und Arten von Ameisen. Mein erster Gedanke: Können das kleine Skorpione sein? Da war ein Erschrecken, auch ein Funke Angst. Und da wurde mir bewusst, wo ich war: In der Wüste, in einer für mich fremden Welt.
An einem der letzten Abende kam dann Wind auf, und sofort gerieten die Wohnmobile, die auf dem Campingplatz in erster Reihe zur Wüste standen, in Bewegung. Auch Ricci parkte um. „Der Sand …“, sagte er, „wenn der Wind stärker wird, ist das wie Schleifpapier. Bei einem Sturm ist der Lack an deinem Wagen ab, so schnell kannst du gar nicht schauen.“ Ja, wenn die Geister der Wüste gerufen werden, sind wir alle nur kleine Zauberlehrlinge …
In diesen Tagen ist mir auch wieder einmal klar geworden, welche Bedeutung Wasser hat. Hier gehört es zu den täglichen Aufgaben der Menschen ihren Wasservorrat aufzufüllen. Mit Handkarren voller Kanister ziehen sie mühsam durch die Straßen, denn für sie zählt eine einfache Gleichung: Wasser = Leben.
Was mit Wasser in der Wüste möglich ist, konnten wir in Merzouga sehen, wo sich eine große Oase am Rande der Stadt entlang zieht. Hier haben die Bürger kleine Felder angelegt, auf denen unter Palmen und Mandelbäumen Bohnen, Tomaten und Auberginen wachsen. Bewässerungsgräben sorgen für genügend Feuchtigkeit. Wir können uns nicht vorstellen, was das für die Menschen hier bedeutet.
Oder, was es bedeutet, wenn das Wasser plötzlich nicht mehr da ist. Wir übernachten heute Abend 100 Kilometer weiter nördlich in Meski. Wir sind wieder in bergigerem Gelände und haben auf dem Campingplatz „La bleue Source“ – Die blaue Quelle – Halt gemacht. Noch vor kurzem galt er als einer der schönsten Campingplatz Marokkos. Französische Fremdenlegionäre hatten in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine Quelle erschlossen und in einer Palmenoase ein großes Schwimmbad errichtet. Als ein Angehöriger der Touareg, die traditionell blaue Kleidung tragen, mit dem Wasser in Berührung kam, färbte es sich blau – die Blaue Quelle war geboren.
Vor zwei Jahren versiegte die Quelle plötzlich. Das Wasser blieb aus und mit ihm die Touristen. Mit dem Campingplatz und seiner Umgebung ging es steil bergab. Die Palmen stehen immer noch, doch die Infrastruktur, wie zum Beispiel die Sanitäranlagen, sind schmutzig und kaum noch zu gebrauchen. Die Händler der kleinen Geschäfte auf dem Platz kämpfen händeringend um jeden Kunden. Es vergeht keine Stunde, in der nicht einer der armen Teufel vorbei kommt und fragt, ob ich nicht einen Teppich, ein Tuch oder vielleicht nur Datteln kaufen möchte. Das bringt mich in Schwierigkeiten. Ich habe heute schon zwei Teppiche gekauft, morgen bin ich mit einem Händler verabredet, der ein Handtuch von mir will und mir zeigen möchte, was er zum Tausch anbieten kann. Zum Glück hat mich noch keiner nach T-Shirts gefragt …03.03.23 Merzouga – Meski Abschied von der Wüste. Wir haben heute morgen Merzouga verlassen. Außer dem Sand in jeder Ritze und Ecke meines Wohnmobils – was bleibt von der Sahara? Nun, mir werden viele Eindrücke in Erinnerung bleiben. Ich habe schon in Dubai eine Wüstenlandschaft kennen gelernt. Die Sahara in Merzouga ist anders. Die Dünen sind wunderschön, ihr Schattenspiel in der Abendsonne faszinierend. Die Kulisse hat mich anfangs überwältigt. Ich war wie gebannt.
Mit den Tagen ihn dieser Welt aus Sand hat sich das verändert. Die Sonne hat an Kraft gewonnen, und plötzlich kam ein erster Eindruck dieser Hitze, die der Sand absorbiert und vielfach zurück wirft. Wenn ich eine Handvoll Sand nahm und durch die Finger rieseln ließ, blieben Tiere zurück, kleine Käfer und Arten von Ameisen. Mein erster Gedanke: Können das kleine Skorpione sein? Da war ein Erschrecken, auch ein Funke Angst. Und da wurde mir bewusst, wo ich war: In der Wüste, in einer für mich fremden Welt.
An einem der letzten Abende kam dann Wind auf, und sofort gerieten die Wohnmobile, die auf dem Campingplatz in erster Reihe zur Wüste standen, in Bewegung. Auch Ricci parkte um. „Der Sand …“, sagte er, „wenn der Wind stärker wird, ist das wie Schleifpapier. Bei einem Sturm ist der Lack an deinem Wagen ab, so schnell kannst du gar nicht schauen.“ Ja, wenn die Geister der Wüste gerufen werden, sind wir alle nur kleine Zauberlehrlinge …
In diesen Tagen ist mir auch wieder einmal klar geworden, welche Bedeutung Wasser hat. Hier gehört es zu den täglichen Aufgaben der Menschen ihren Wasservorrat aufzufüllen. Mit Handkarren voller Kanister ziehen sie mühsam durch die Straßen, denn für sie zählt eine einfache Gleichung: Wasser = Leben.
Was mit Wasser in der Wüste möglich ist, konnten wir in Merzouga sehen, wo sich eine große Oase am Rande der Stadt entlang zieht. Hier haben die Bürger kleine Felder angelegt, auf denen unter Palmen und Mandelbäumen Bohnen, Tomaten und Auberginen wachsen. Bewässerungsgräben sorgen für genügend Feuchtigkeit. Wir können uns nicht vorstellen, was das für die Menschen hier bedeutet.
Oder, was es bedeutet, wenn das Wasser plötzlich nicht mehr da ist. Wir übernachten heute Abend 100 Kilometer weiter nördlich in Meski. Wir sind wieder in bergigerem Gelände und haben auf dem Campingplatz „La bleue Source“ – Die blaue Quelle – Halt gemacht. Noch vor kurzem galt er als einer der schönsten Campingplatz Marokkos. Französische Fremdenlegionäre hatten in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine Quelle erschlossen und in einer Palmenoase ein großes Schwimmbad errichtet. Als ein Angehöriger der Touareg, die traditionell blaue Kleidung tragen, mit dem Wasser in Berührung kam, färbte es sich blau – die Blaue Quelle war geboren.
Vor zwei Jahren versiegte die Quelle plötzlich. Das Wasser blieb aus und mit ihm die Touristen. Mit dem Campingplatz und seiner Umgebung ging es steil bergab. Die Palmen stehen immer noch, doch die Infrastruktur, wie zum Beispiel die Sanitäranlagen, sind schmutzig und kaum noch zu gebrauchen. Die Händler der kleinen Geschäfte auf dem Platz kämpfen händeringend um jeden Kunden. Es vergeht keine Stunde, in der nicht einer der armen Teufel vorbei kommt und fragt, ob ich nicht einen Teppich, ein Tuch oder vielleicht nur Datteln kaufen möchte. Das bringt mich in Schwierigkeiten. Ich habe heute schon zwei Teppiche gekauft, morgen bin ich mit einem Händler verabredet, der ein Handtuch von mir will und mir zeigen möchte, was er zum Tausch anbieten kann. Zum Glück hat mich noch keiner nach T-Shirts gefragt …