Der Gletscher

Die Zeit in Puerto Natales - unserer letzten Station in Chile - war schön, zumal wir den letzten Abend in einer von zwei Australiern betrieben Cocktailbar verbrachte. Sehr leckerer selbstgebrannter Gin 🥃, tolle Bar. Doch am nächsten Morgen klingelte der Wecker um 6 Uhr, die Koffer mussten wieder einmal eine enge Treppe heruntergeschleppt werden und auf ging’s zum Busbahnhof. Mit dem Bus fuhren wir nach El Calafate, also wieder nach Argentinien. Leider hatten wir wohl einen überkorrekten Azubi an unserem Schalter. Jedenfalls hat die Einreise doppelt so lange gedauert wie sonst. Mit zwei Stunden Verspätung kamen wir an, im Grunde aber egal. Zeit ist hier nicht so wichtig. 

Ebenso wie Puerto Natales ist El Calafate ein Ort, der davon lebt, ein Naturwunder vor der Haustür zu haben. Von hier aus führen die Touren zum Perito-Moreno-Gletscher. Was soll man sagen: wieder nur Steine und Eis, aber es ist einfach großartig. Der Gletscher führt ca. 30 km aus dem Patagonischen Eisfeld in den Lago Argentino.

Die Gletscherkante ist direkt vor den Besucherterrassen ca. 70 Meter hoch, wenn man mit dem Schiff heranfährt ca. 50 Meter. In den letzten Jahren wurden die Terrassen angelegt, so dass man von verschiedenen Stellen aus den Gletscher beobachten kann. Es ist im Grunde wie ein Film, nur ohne Drehbuch. Man lauscht, ob man ein Knacken hört und wenn man Glück hat, sieht man das Eis noch fallen. Der Gletscher kalbt an der langen Abbruchkante recht häufig. Meist sind es nur kleine Eisklumpen, die mit großem Getöse in den See fallen. Doch wir hatten Glück. Es fielen mehrere große Blöcke direkt vor unseren Augen herab! Auf den Fotos kann man das nicht so gut erkennen, aber wir wollten lieber zuschauen, als uns mit den Fotos zu beschäftigen. Es war absolut eindrucksvoll. 

Wenn man genau hinschaut, dann sieht man, dass die Abbruchkante auf unserem ersten Foto anders aussieht als auf dem Letzten  ❄️❄️❄️