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Mt. Warning

Veröffentlicht: 12.03.2017

12. März 2017 - 2 Uhr nachts, oder wie man hier sagt: 2 a.m. - Die Reise kann beginnen!

Auch wenn es nun mittlerweile fast einen Monat her ist, kann ich mich noch sehr gut an unseren Trip nach Mount Warning erinnern. Der Wandertrip wurde von dem Outdoor Adventure Club organisiert. Damit wir rechtzeitig dort sind, trafen wir uns um die genannte Zeit an der Uni.

In kleinen Gruppen mit selbstorganisierten Autos (wir waren so um die 30 Leute) fuhren wir mitten in der Nacht Richtung NSW. Die Fahrt dauerte ca. 1,5h und führte größtenteils über die Autobahn. Der letztere Teil des weges führte durch den Wald und war um diese Uhrzeit doch ein wenig gruselig - zumindest, wenn man dann an Horrorfilme wie "Wrong Turn" denkt...

Nach kleinen verzweigten Wegen kamen wir dann an einem Parkplatz an, wo wir die anderen Mitglieder von unserem Club trafen. Hier mitten im Wald war es so stockdunkel, dass man ohne Taschenlampe aufgeschmissen wäre. Als wir uns auf den Weg machten, verteilte sich die große Gruppe, wie zu erwarten, schnell auf. Der Weg bergauf war schmal und man musste hier und da darauf achten wo man hintritt. Zwischendurch waren Stufen eingebaut, doch größtenteils war der Weg steinig. Aus den umliegenden Bäumen und Büschen kamen viele Tierlaute, es raschelte und zirpte hier und dort. Große Ameisen und eine Maus haben wir auch gesichtet. 

Je höher wir gingen desto anstrengender wurde der Weg, insbesondere durch den schlangenlinien Verlauf. Die Stufen waren mal mehr und mal weniger hoch. Man musste aufpassen wo man hintritt, da die Wege teilweise sehr steinig und wacklig waren. ...und nach einer Weile im Dunkeln schienen sie auch schierendlos zu verlaufen...

Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte ich die ersten Ausblicke auf die umgebende Landschaft. Nichts als Grün. Nur der Himmel verfärbte sich langsam aus dem nächtlichen schwarz in ein sanftes rosa. Ich beeilte mich, denn an der Spitze gab es eine Plattform von der der Sonnenaufgang besser zu betrachten war. Also ging ich die letzten 1,4 km (!!!) etwas schneller und glaubte mich am Ende zu befinden. Der Weg war zu Ende aber keine Menschen und keine Aussichtsplattform zu sehen. Ich fragte mich kurz, ob ich einen falschen Weg gegangen bin, doch entdeckte rechts neben mir einen steilen Aufstieg. Sehr steil. So steil, dass man das nicht als wandern, sondern als klettern bezeichnen musste! Wie schön, dass der Club uns darauf vorbereitet hatte... Da mir nichts anderes übrig blieb, kletterte ich mit leicht wackligen Beinen (von dem ganzen Wandern zuvor) das letzte Stück hinauf. Ich filmte den Weg mit meiner GoPro, insgesamt 12 min. Rechts beim Kletterstück befand sich eine Metallkette, an der man zusätzlichen Halt finden konnte. Ansonsten blieben einem nur die Hände und Füße mit denen man versuchen konnte Halt an den verschiedenen Felsvorsprüngen zu finden.

Nach 12 min Klettern hatte ich es geschafft. Verschwitzt und erledigt hat sich dennoch der ganze Aufstieg gelohnt. Der Sonnenaufgang war unglaublich. Einfach wunderschön. Um einen herum war nur der tropische Regenwald zu sehen. Nichts als Grün. Die Landschaft war durch mehrere Berge gekennzeichnet und es zog sich leichter Nebel durch die Hügel, wodurch der Sonnenaufgang noch malerischer aussah. Laut den Schildern soll man an guten Tagen sogar Byron Bay von dem Punkt aus sehen können! Es waren viele Menschen auf der Plattform und passend zu dem Ausblick spielten doch ein paar Touris das Anfangslied bei König der Löwen ;)

Nach einer Weile machten wir uns wieder auf den Rückweg. Wie zu erwarten, war der Kletterweg bergab schon etwas schwieriger, und durch die Masse an Menschen hat es auch länger gedauert.

Bergab durch den Regenwald konnte man nun die Natur sehen, die im Dunkeln verborgen blieb. Riesige Bäume, Lianen, Büsche und Sträucher - alles wie aus einer anderen Zeit oder einer anderen Welt. Es lag eine leichte Feuchte in der Luft, wodurch auch der Abstieg anstrengend wurde. Hier und da entdecken wir Vögel in den Ästen oder Truthähne im Gebüsch - wir konnten sogar ein Opossum im Baum klettern sehen :) 

Nach 2,5 Stunden Abstieg entdeckte ich dann am Eingang des Parks auch ein Schild, welches im Dunkeln nicht sichtbar war.

9 km hin und zurück: 5 Stunden! Kein Wunder, dass es so lange gedauert hat.

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