Veröffentlicht: 25.09.2016
Eigentlich wollten wir heute früh noch eine Erdmännchen-Safari machen. Leider fiel sie aus, weil die Erdmännchen bei Wolken und erst recht bei Regen ihren Bau nicht verlassen. Schade,hatte extra mein Erdmännchenshirt angezigen!
Dann – nur eine Stunde später- kam die Sonne raus. Da saßen wir bereits beim Frühstück. Der Koch war schon wieder wach und stand mit zwei Hausdamen breit, uns zu umsorgen.
Unser Tisch war liebevoll gedeckt, das reichhaltige Büfett aufgebaut. Es gab alles, was das Herz begehrt und der Koch bereitet die Eierspeisen nach Wunsch zu.
Dann fuhren wir los nach Hermanus. 360 Kilometer lagen vor uns, die längste Tour der Reise. Wir starteten um 9 Uhr und kamen gegen 16 Uhr ins Ziel. Nicht, dass ihr denkt, das wäre ein verlorener Tag gewesen, nein! Wir sind durch so unterschiedliche Regionen, Vegetationen und über die berühmte Route 62 gefahren- es war grandios und sehr schön für die Augen und die Seele!
Diese Route ist vergleichbar mit der Route 66 in den USA, sagt man. "See the Karoo on Route 62!" Wobei die Karoo eine sehr trockene Gegend ist. Wenn man aus der satt grünen und in unserem Fall verregneten Küstenregion kommt, dann staunt man über die ausgetrockneten Flussbetten und kargen Berge. Karoo ist eine Halbwüste, etwas größer als Deutschland und ihr Name bedeutet "Land des Durstes!"
Auf unseren Fotos kann man es sehen und doch kaum glauben, dass diese Bilder an nur einer Route geschossen wurden.
Wir machten einen Zwischenstopp in Calitzdorp, dem Portwein -Zentrum Südafrikas. Das ist ein kleines Kaff und JC kaufte dort etwas Wasser für uns. Weil gerade Zahltag war und Wochenende, wuselten unheimlich viele Schwarze vor dem Supermarkt rum. Sie sahen nach unseren Maßstäben eher ärmlich aus. Viele waren betrunken, vom Portwein natürlich.
Nächster Halt: Ladismith am Fuße eines sehr hohen Berges namens Toorkop. Dort gefiel es uns viel besser und die vielen Menschen auf den Plätzen und Straßen waren besser gekleidet und fröhlicher als im Likör-Dorf.
Letzte Station auf der 62 war Ronnies Sex Shop. Das ist ein kleines weißes Häuschen im Nirgendwo. Man muss aufpassen, dass man es nicht übersieht. Es ist ein Imbiss, ganz originell gemacht und man behauptet, Ronnie hätte dort einen Shop ausbauen wollen und seine Kumpels hätten einfach das Wort SEX zwischen „Ronnies“ und „Shop“ geschrieben. Ronnie ist mittlerweile ein alter Mann mit grauem Bart und grauen langen Haaren, die zum Pferdeschwanz geflochten sind. Er scheißert ab und zu griesgrämig rum und lässt seine Angestellten arbeiten. Die Einrichtung des Sexshops ist einfach. An den Wänden haben Tausende Touristen ihre Passbilder und Visitenkarten an die Wände geklebt. Wir genossen einen Bananenshake und JC hielt einen kruzen Talk mit einer Gruppe Südafrikaner.
Dann verließen wir über den Tradouw Pass die Route 62. Tradouw bedeutet so viel wie „Weg der Frauen!" Er wurde um 1870 gebaut und 1980 asphaltiert und neu eröffnet.14 km pure Schönheit. Berge in grün, rot und gelb, jede Menge Wasserfälle- fast wie in Norwegen.
Gegen 15.30 Uhr kamen wir in der Hermanus an. Der Ort steht für Weiße Villen, Strand, Meer und Wale!
Übrigens hatte ich in meinen gestrigen Bericht einen Fehler eingebaut, um eure Aufmerksamkeit zu prüfen und mich beim Schreiben halb kaputt gelacht.
Na, wisst ihr, was von meinen Ausführungen Unsinn war?
Okay: ich sag' s euch:
Es gibt keine Besen aus Wildschwein-Barthaaren (ich glaube, hier gibt es gar keine Wildschweine) und es gibt keine transgender Strauße. ;)
Aber jetzt geht´s mit der Reisebeschreibung weiter:
Bis bald...
Tatjana
Übrigens, ich schreibe auch auf: https://www.facebook.com/rucksackfrei/