Veröffentlicht: 09.04.2023
Auf dem Bauernhof hat mit uns noch ein Paar aus der französischen Schweiz übernachtet (sie sind seit Dezember 2022 in Marokko unterwegs) und von ihnen haben wir einen guten Tipp bekommen, wo wir - mitten in Fes - übernachten können.
Wir fahren die 150 km in 2 1/2 Stunden über teils sehr schlechte Straßen, durch schöne hügelige Landschaften, sehr einfache Dörfer, überholen diverse Maultier- und Esels-Karren, die das Wasser noch vom Brunnen holen und schauen vielfach staunend aus dem Fenster.
Je näher wir Fes kommen, desto mehr Müll wird an den Straßenrändern sichtbar, an manchen Orten hat der starke Wind den Müll über riesige Flächen verteilt.
Wir kommen mittags bei knapp 30Grad in Fes an und fahren direkt zu unserem Parkplatztipp, unmittelbar neben einem sehr schönen Park. Wir machen uns zu Fuß auf in die berühmte Altstadt und werden von den vielen, kleinen Gassen ‚absorbiert‘ - absolut spannend, dort einfach nur herum zu laufen, ohne echten Plan.
Irgendwann brauchen wir eine Pause von der Wärme und den Menschenmengen und setzen uns mit etwas zu Essen vom Markt in den schönen Park, nahe unserem Auto. Wir wollen allerdings noch die berühmten Ledergerbereien sehen und entscheiden uns, den guten Stellplatz nicht aufzugeben und mit dem Taxi ans andere Ende der Altstadt zu fahren.
Eine gute Entscheidung, denn unser einäugiger Taxifahrer Abdullah fährt uns schnell und sicher durch den verrückten Nachmittagsverkehr.
Im Färber- und Gerberviertel stinkt es ordentlich nach Chemikalien und wir machen - natürlich gegen entsprechendes ‚Kleingeld‘ (wie bei allem hier) eine spontane Mini-Führung direkt an die unterschiedlichen Becken.
Kurz vor Sonnenuntergang wird es ungewohnt hektisch in der Altstadt, alle Läden schließen und die Menschen flitzen zum Essen nach Hause.
Aufgrund des Ramadan ist es auch nicht so einfach, ein offenes Restaurant zu finden, aber wir haben Glück und ergattern einen letzten Platz in einem sehr kleinen und leckeren Restaurant.
Danach geht es zur Kabine und die ruhige Nacht wird dann - vermutlich weil Samstag Abend ist - doch nicht so ruhig, aber Mia pennt trotz der Geräusche wie ein Stein und wir mit Ohrenstöpseln dann auch 🤣.
Sonntag morgen werden wir dann aber von Vogelgezwitscher geweckt und machen noch eine letzte Runde mit Auto durch und um die noch verschlafene Stadt.
Fes war echt sehenswert, aber wir haben nun Lust auf Natur und Ruhe und haben im Reiseführer vom unterschätzten Nationalpark Djebel Tazzeka gelesen, schön gelegen im Mittleren Atlas und kaum touristisch.
Wir brauchen für die 120km gute 2 1/2 Stunden und landen in einer sehr schönen Landschaft, die uns an Sardinien erinnert und finden auf 1.600m und einen völlig einsamen Schlafplatz mit tollem Panorama und absoluter Ruhe - natürlich nicht, bevor wir im kaum besuchten Nationalpark tatsächlich einen tollen Spielplatz mit Mia‘s Lieblings-Spielgerät, dem Flying-Fox, aufgetan haben.
Der Osterhase hat es verrückterweise auch in diese einsame Gegend geschafft und Mia findet in der Botanik ihren - natürlich rosafarbenen - Schokohasen und heiß geliebte Smarties…der Osterhase hat es halt einfach logistisch voll drauf 😘.