Veröffentlicht: 03.02.2017
Wir hatten in Mexiko zwei Ziele, zum einen Huatulco und zum anderen Cabo San Lucas. Beide Orte unterscheiden sich in ihrem Entwicklungsstand, denn während Huatulco bisher eigentlich nur den Hafen mit Pier für Kreuzfahrtschiffe und eine kleine Infrastruktur von Straßen mit Geschäften und Restaurants darum herum aufgebaut hat, ist Cabo San Lucas schon vor 25 Jahren von einem kleinen Fischerdorf zu einem der neuen, bewusst elegant gehaltenen Beach-Resorts ausgebaut worden. Es ist schon viel bekannter und hat einem Flughafen in der Nähe. Nachdem Acapulco inzwischen nicht mehr aus Sicherheitsgründen für Touristen zu empfehlen ist, weil es zu den kriminellsten Städten der Welt gehört, hat die mexikanische Regierung nach Cancun nun die pazifische Landzunge vor Kalifornien auserkoren, hier Hotels zu bauen, um Touristen anzulocken, die das Land als Einnahmequelle dringend braucht. Vor allem bemüht man sich, dem negativen Image Mexikos in den USA, nun bei Trump noch viel stärker werdend, entgegenzuwirken. Alles ist super sauber, neu und ordentlich, viel Polizei, keine Bettler, zurückhaltende Straßenhändler und für Mexiko überall ein hoher Standard von Infrastruktur mit breiten Straßen, alles schön mit Palmen und Kakteen bepflanzt. Unser Tour guide bat uns am Schluss sogar, zu Hause zu erzählen, dass Mexiko nicht so schrecklich sei, wie in den Medien oft dargestellt. Ich hatte schon den Eindruck, dass die Mexikaner wegen der amerikanischen Haltung gegenüber ihrem Land sehr angefasst sind und daher nun sehr in Sorge für ihre Zukunft.
In Huatulco bin ich ins Landesinnere gefahren, da sieht es noch so ärmlich und einfach aus wie früher, als ich schon einmal in Mexiko war. Ich besuchte eine Tanzshow, daher die Fotos, die hoffentlich etwas von der Lebendigkeit und dem Frohsinn der Menschen vermitteln.
In Cabo San Lucas begeisterte mich gleich morgens nach dem Aufstehen, als ich aus dem Fenster schaute, der Blick auf die schöne Felsformation, vor der unser Schiff ankerte. Das sieht doch aus wie in Portugal! Wir mussten dann mit den Tenderbooten an Land, was bei der Menge der Leute ziemlich aufwändig war.
Der Hafen von Cabo war dann sehr touristisch erschlossen und erinnerte an Spanien, Balearen, der Yachthafen fast an Puerto Banus/Marbella in Andalusien. Man hofft aus Gäste aus L.A. und aus Kanada. Die kleineren Städte, etwas weiter im Landesinneren, wie San José, waren dagegen sehr ruhig und ebenfalls sauber herausgeputzt, aber beschaulich, besonders um die Jesuiten-Mission aus dem 18.Jh. herum. Sie strahlten eine schöne Atmosphäre aus.
In den Geschäften gibt vielfach die bunt bemalten Schädel oder Gerippe zu kaufen, die die Mexikaner am 1. November für ihr Fest mit ihren Verstorbenen brauchen. Sie dekorieren ihr Haus damit, verkleiden sich auch so und essen im Familienclan, wobei für die Verstorbenen mitgedeckt und gekocht wird. Jeder Familienangehörige stiftet Geld für die Ausstattung des Festes. Also eine fröhliche Form eines Totengedenktages, die uns natürlich fremd erscheint. Wer den James Bond-Film „Spektre“ gesehen hat, erinnert sich vielleicht an die Eingangsszene mit diesem Fest in Mexiko-Stadt und den getanzten Prozessionen der Skelette und Masken.
Auf jeden Fall ist Mexiko grundsätzlich bunt und farbenfroh, mit freundlichen Menschen und mit viel Musik, so dass der Kurzbesuch ganz schön war. Aber zum Urlaub machen, wäre mir der Flug von uns aus Europa aus, zu weit. Da sind wir mit unseren westlichen Mittelmeerländern wie Spanien, Portugal und Italien sehr gut bedient.
Zum Pazifik muss ich noch erzählen, dass das Meer unglaublich ruhig und glatt war, sah aus wie Samt. Der Name eines friedlichen Meeres stimmt insofern für diesen Bereich schon. Außerdem habe ich Schwärme von Delphinen mit bestimmt 50-70 Tieren gesehen, die fast ausgelassen und in guten Tempo ihre eleganten Sprünge hinlegten. Es gab auch viele Schildkröten zu sehen, also sehr interessant auch mal nur das Meer anzuschauen und dieses Naturschauspiel zu bewundern.
Jetzt fahren wir aber wieder nördlicher, die Temperaturen gehen rapide nach unten, wir sind jetzt schon bei nur 15 Grad mit leichtem Regen und werden die nächsten Tage in San Francisco im Hafen liegen. Nun sind wieder die Pullover herauszuholen und bequeme Laufschuhe, denn ab morgen heißt es dann wieder „volles Programm“.