Veröffentlicht: 27.11.2024
Die Wettervorhersage sprach am Vortag noch von „Bad-Weather-Conditions“ für die Gletscher-Region, für die beiden nahe beieinander liegenden Gletscher Franz-Josef- und Fox-Gletscher. Unser Plan war daher, weiter zu fahren. Denn bei schlechtem Wetter sieht man auch den Gletscher schlecht …
Als wir dann aber am Morgen wach wurden, war der Himmel durchwachsen Blau mit vereinzelten Wolken. Wir nahmen den Wink gerne auf und starteten dann doch zum Fox-Glacier. Der Wunsch einen Blick darauf werfen zu können war halt doch zu groß.
Wir fuhren also von unserem Wohn-Dorf Fox Glacier zum nah gelegenen Parkplatz für Fox Glacier-Wanderer. Die beiden Gletscher Fox und Franz Josef zählen zu den am leichtesten zugänglichen Gletscher der Welt. Für uns also wie gemacht …
Vom Parkplatz waren es etwa 3 km Wanderung zum Blick auf den Gletscher, Erneut wieder durch die unbeschreiblich schöne Natur, mit leichter Steigung zu verschiedenen Lookouts. Zunächst auf den Gletscherfluss, der wie sollte es anders sein, das klarste Wasser mit sich trug. Nach rund einer Stunde gelangten wir zum freien Blick auf den Gletscher. Perfekter Blick auf die teilweise schneebedeckten Gipfel des hohen Bergmassivs der Neuseeländischen Alpen im Hintergrund.
Der Gletscher schiebt sich auf etwa 13 km durch die Schlucht im Westland Nationalpark und sieht gewaltig aus. Vor allem auch durch die gewaltigen Felsbrocken und das dazugehörige Geröll, dass vor uns liegt. Wir stehen und staunen fast ganz alleine. Es ist ja auch noch früh am Tag. Unser Start am Parkplatz war so gegen halb neun. Wir lesen, dass – weil der Gletscher so leicht erreichbar ist – hier in der Saison bis zu 1.000 Menschen täglich zum Gletscher laufen … Wir sind froh, dass uns das erspart bleibt …
Auf unserem Weg zurück kommen uns dann doch mehr Menschen entgegen als herunter gehen (eigentlich sind nur wir das …). Außerdem, so haben wir festgestellt, sind nachdem wir unsere Bilder gemacht hatten und dem Gletscher den Rücken zugedreht hatten, die Wolken aufgezogen. Das ging so schnell, wir konnten praktisch zusehen, wie ein Wolkenband die Sicht auf den Gletscher versperrte. Das passierte innerhalb von zwei Minuten … Wieder einmal haben wir für uns alles richtig gemacht. Für einige Zeit war alles Wolkendicht. Schade für all die anderen, die aus welchem Grund auch immer, den frühen Aufstieg verpasst hatten.
Nach dem Fox-Gletscher lockte uns wieder die Straße. Wir wollten nach Queenstown, und der Weg führte entlang der Westküste für viele, viele Kilometer nach Haast. Wir amüsieren uns, dass Haast auf allen Straßenentfernungsschildern steht, gemeinsam mit Queenstown, wobei Haast 2023 ganze 90 Einwohner hatte. Wir glauben, dass sich da 2024 nicht viel geändert hat. Eher sind es weniger geworden. Auch hier ist festzustellen, dass eine Fülle von Häusern leer stehen bzw. zum Verkauf angeboten werden.
Wir schauen uns den Haast-River an und den Thunder Creek Fall „am Straßenrand“ an. Mit wenigen Schritten zu erreichen.
Der weitere Weg bis Queenstown führt uns am Lake Wanaka und Lake Hawea vorbei. Die beiden Seen liegen quasi nebeneinander. Die Fahrt über den Highway 6 führt zunächst am Ostufer des Lake Wanaka vorbei um später am westlichen Ufer das Lake Hawea weiter nach Queenstown zu leiten. Beide Seen tragen eine schöne blaue Farbe und mit den Bergen im Hintergrund wirkt jedes Foto – fast – wie ein Gemälde …
Am südlichen Ende des Lake Wanaka in Wanaka müssen wir unbedingt noch zu einem Fotopunkt. Dort steht eine Weide alleine im Wasser und wächst dort vor sich hin. Wir wundern uns, wie das geht, weil der Fuß der Weide, also auch die Wurzel ständig im Wasser steht. Man kann also nicht zur Weide gehen, sondern sie nur vom Ufer aus betrachten. Und fotografieren. Apropos: diese Weide ist ein Insta-Hot-Spot und versammelt wieder eine Menge junger sowohl männlich als auch weiblich gelesener Asiaten, um DAS Foto für Instagram zu schießen, dass dann auf alle Fälle das Beste der inzwischen bestimmt drölfmilliarden Fotos von der Weide im Netz ist.
Na gut, ein oder zwei Fotos haben wir auch gemacht. Aber ohne Duck-Face oder Bein-nach-vorne-Pose …
Wanaka war dann noch etwa 70 km von Queenstown entfern. Auf dem Sattel eines Passes, auf dem der Wind orkanartig blies, konnten wir noch ein par Fotos auf die Endstation unseren Tagesritts machen. In der Stadt selbst war noch Einkaufen angesagt für die nächsten drei Tage die wir im „Sherwood“ verbringen werden.