Riding shotgun with us ...
Riding shotgun with us ...
vakantio.de/riding-shotgun-with-us

Unser Ausflug nach Los Angeles – kürzer als gedacht …

Veröffentlicht: 16.06.2023

Nach einigen Tagen ohne Pkw hatten wir zuvor schon geplant, ein Auto zu mieten, damit wir ein wenig aus der Idylle von Palm Springs herauskommen. Plan war, die verschiedenen „Beaches“ südlich von Los Angeles entlang zu fahren und kennen zu lernen. Von Newport Beach über Huntington Beach nach Long Beach.

Die Fahrerei war schon etwas „langweilig“ – nicht, weil der Weg zu weit gewesen wäre – sondern weil es nicht viel zu sehen gab. Man fährt gefühlt stundenlang durch Ortschaften entlang des Highways, die alle gleich trostlos aussehen. Man weiß nicht, wo fängt denn Los Angeles an? Alles geht ineinander über und man verliert schnell die Orientierung

Unsere erste Station war Newport Beach. Hier machten wir unseren ersten Stopp und betrachteten das Treiben am Strand und auf dem Pier.

Weiter an der Küste entlang nach Huntington Beach. Auf dem Weg dorthin fuhren wir an unzähligen Industrieanlagen vorbei. Hier wurde Öl gefördert und in den angrenzenden Raffinerien auch gleich weiterverarbeitet. Vor der Küste warteten große Pötte darauf, abgefertigt zu werden. Also alles in Allem kein Anblick, den man schön finden könnte. Wer geht hier ins Wasser? Wer weiß, was da alles so „eingeleitet“ wird … 

Ein paar Meilen weiter kamen wir dann nach in das Städtchen, dass einen so „berühmten“ Namen hat. Huntington Beach selbst ist ein sehr schönes Städtchen. Sehr gepflegt, mit schönem Strand , Hotels und Wohnanlagen. Aber dennoch ... 

Nächster und damit letzter Stopp für den Tag war dann Long Beach, wo wir auch eine Unterkunft gebucht hatten. Eingecheckt und runter zum Hafen, in dem die Queen Mary seit den 60er Jahren als Hotel vertäut liegt. Netter Anblick, wir fragen uns nur, er wohnt denn da? Außer dem „Luxus-Liner“ mit dem klangvollen Namen, der inmitten des Containerhafens liegt, kann man hier nicht viel erleben. Aber auch für uns war hier nicht viel zu sehen. Eher Vorsicht beim Durchqueren der Straßen. In unserer Straße direkt war es noch einigermaßen friedlich. Ein paar Straßen weiter, so wurde uns gesagt, muss man schon mehr aufpassen. Die vielen Obdachlosen, von denen wir noch mehr sehen würden im Laufe der Zeit in LA, machten schon ein wenig „nachdenklich …“

Am nächsten Morgen ging es dann weiter Richtung LA.

Ach ja, hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass das Wetter in LA ziemlich bedeckt und kühl war? Nein, dann ist das hiermit nachgeholt. Und man erkennt es auch an den "farbenfrohen, strahlenden Bildern ☹"

In LA angekommen wurden wir erneut, wie so manches Mal auf dem Weg in die Millionen-Stadt, mit der immensen Anzahl an Obdachlosen konfrontiert. In LA schien sich das noch einmal zu potenzieren. Wir haben gelesen, dass etwa 30 % der Obdachlosen in den USA, in Kalifornien leben. Das ist so schrecklich anzusehen, wie diese Menschen dort leben. Am Straßenrand in der Stadt und an Highways haben diese Menschen ihr Lager aufgeschlagen. Mit riesengroßen Planen werden provisorische Zelte aufgebaut, um sich vor der Sonne und neugierigen Blicken zu schützen.

Seit etwa vier bis fünf Jahren wird das Problem immer größer. Immer mehr Menschen werden Arbeitslos und dadurch auch Wohnungslos. Covid hat das noch mal verstärkt. Aber auch die neue synthetische Droge, Fentanyl, ist ein Problem. Fentanyl ist 50 bis 100 Mal wirksamer als Heroin. In Verbindung mit anderen Drogen oder Medikamenten ist Fentanyl in der Regel tödlich.

In den letzten sechs Wochen wurden in San Francisco z.B. 4,2 kg Fentanyl beschlagnahmt. Diese Menge hätte ausgereicht, um die gesamte Bevölkerung von San Francisco von ca. 800 000 dreimal zu töten …

Wir wollen nichts beschönigen, auch in Palm Springs gibt es Obdachlose, die am Straßenrand leben, aber bei Weitem nicht so viele – auch proportional – wie in LA.

Wenn auch das Wetter nicht so mitspielte, so mussten wir ja etwas unternehmen. Bei grauem Wetter wirkt nichts wirklich schön. Bilder zu machen kann man vergessen, wenn man nicht gerade im Roller-Park am Venice Beach den „Profis“ zuschauen kann. Apropos Venice Beach: das frühere Aushängeschild von LA ist inzwischen ein noch weiter heruntergekommener Ort. Hier liegen nur noch Obdachlose und Drogenabhängige rum. Hier wird gepöbelt, wild um sich geschrien und der ganze Straßenzug ist vollkommen verkommen. Die Häuser werden nicht renoviert, sind von Obdachlosen besetzt und hier konsumiert man seine Drogen. Polizei sieht man hier gar nicht. Die haben wohl aufgegeben und lassen sozusagen laufen ... 

„Pflicht“, weil wir in Chicago den Anfang der Route 66 besucht hatten, war auch der Gang zum Santa Monica Pier, um hier das Ende der legendären Route 66 noch fotografisch festhalten

Wir hatten zwar noch eine Nacht in LA gebucht, aber angesichts des schlechten Wetters, das auch für den darauffolgenden Tag gemeldet war, beschlossen wir auf die Punkte „Nah ans Hollywood-Sign“ und eine Fahrt über den legendären Mulholland Drive zu verzichten und stattdessen zurück in unser schönes Palm Springs zu fahren und hier die ständige Sonne und den Pool weiter zu genießen.

Wer braucht schon LA, wenn in Palm Springs die Sonne immer scheint.

Jetzt machen wir mal wieder eine Reiseblog-Pause bis zum 28.06.2023. Dann geht es auf den letzten der drei Abschnitte unserer USA-Reise.

Antworten (1)

Thorsten
Das trostlose Wetter hat die Atmosphäre LAs 1:1 widergespiegelt... Schön, dass wir wieder in Palm Springs sind...🌞🌴🌞🌴🌞

USA
Reiseberichte USA