Riding shotgun with us ...
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Raus aus Warenmünde – rein ins Abenteuer

Veröffentlicht: 03.07.2024

Unser zweiter Aufenthalt in Warnemünde war ebenso (un)spannend, wie unser Erster 😉. Wir verbringen diesen Tag an Bord und verlassen das Schiff schon alleine wegen des schlechten Wetters nicht. Wir sorgen vor und gehen ins Gym und schauen ansonsten dem Treiben beim Bunkern von Lebensmitteln und Getränken zu. Unglaublich, wie viel Lkw hier vorfahren und unzählige Paletten mit allerhand lebensnotwendigen Dingen abladen und danach im Schiffsbauch verschwinden. Aber über 2.500 Passagiere wollen rundum verköstigt werden und dazu braucht es viel Material …

Mit über zwei Stunden Verspätung legen wir in Warnemünde ab. Jetzt liegen zwei Seetage vor uns, bevor wir wieder Land unter den Füßen spüren werden. Wir sind beide sehr gespannt, wie uns diese lange Zeit auf See gefallen wird.

Am ersten Tag auf See ist alles wie gewohnt. Der Ablauf praktisch wie immer: Aufstehen, frühstücken und ab in Gym. Danach duschen und ausruhen, danach lockt das Mittagsbuffet. Hier lernen wir als Tischnachbarn ein nettes und älteres Ehepaar aus Österreich kennen, die auf Kreuzfahrten quasi zuhause sind. Hier sitzen wir über zwei Stunden zusammen und tauschen uns aus. Zunächst über die diversen Reisen, die wir alle gemacht haben und später dann auch über die politische Stimmung und Verhältnisse im Land. Den Österreichern geht es ähnlich wie uns in Deutschland, wobei uns versichert wird, dass wir bzw. „unsere Regierung“ in Deutschland „noch krasser drauf sind“ …

Was uns schon zuvor aufgefallen ist, weil man Gespräche am Nachbartisch von Deutschen unweigerlich mithören kann, ist, dass es selten allzu lange dauert, bis die Gespräche auf die politischen Gegebenheiten kommen und man immer wieder hört, was man selbst denkt …

Am Nachmittag besuchen wir noch einen Vortrag über die Flora und Fauna Islands. Der Vortragende ist in seiner Power-Point-Präsentation schlecht vorbereitet, kein roter Faden erkennbar, wechselt die Themen und kann nicht wirklich begeistern. NA gut, war halt für umme …

In der kommenden Nacht wird die See unruhiger und frischer Wind kommt auf. Wir durchqueren das Skagerak und Kattegat, fahren an der norwegischen „Nase des skandinavischen Löwen“ raus auf das große Meer in Richtung der Shetland-Inseln.

Am nächsten Morgen werden wir von der Auf- und Ab-Bewegung des Schiffes geweckt und die Wellen werden immer höher und die Wellentäler immer tiefer. Es ist jetzt nicht so, dass wir deswegen nicht hätten schlafen können, aber jetzt, wo man ausgeschlafen ist und man die ganzen Bewegungen sehen und spüren kann, wird uns doch ein wenig mulmig … zudem knarren die Wände, irgendwie bewegt sich alles …

Nichtsdestotrotz wagen wir uns aus der Kabine und wollen mal schauen, wie es sich im Freien anfühlt.

Der Wind ist heftig, man kann kaum vorwärts gehen und die Bewegungen des Schiffes lassen uns mit O-Promille übers Deck schwanken. Die schwankenden Bewegungen des Schiffes kann man am besten am Pool erkennen. Hier läuft das Wasser aus dem Pool und wieder hinein.

Ein paar eingemummelte Passagiere haben sich ebenfalls nach draußen gewagt. Aber lange hält das Wetter niemanden draußen. Auch wir entschließen uns, zu frühstücken.

Am Vormittag finden wir uns zum zweiten Vortrag des „spannenden“ Vortragenden im Theater ein. Diesmal geht es um die Städte Akureyri und Isafjödur, die unsere nächsten beiden Ziele sind. Auch hier ist der Vortragende nicht gut vorbereitet und bleibt seinem Ablauf treu …

Auch heute, am zweiten Seetag finden wir uns wieder im Gym ein. Nicht nur das Kuchenbuffet fordert seinen Tribut. Allerdings wird es heute etwas spannender werden, da wir die Bewegungen des Schiffes „auffangen“ müssen. Thorsten hat sich für das Fahrrad entscheiden, weil er sich am Tag zuvor eine leichte Zerrung im linken Bein zugezogen hat und nicht riskieren möchte, dass er sich in Akureyri nicht bewegen kann. Für mich ist das Laufband wieder angesagt, wobei die heftigen Wellen es nicht einfach machen, ohne sich festzuhalten, das gewohnte Tempo einzuhalten. Zu sehr schaukelt man hin und her und das macht unsicher … Zunächst sich festhaltend an den Griffen werden 20 Minuten überstanden, danach entschied ich mich, für ein geringeres Tempo, um etwas freier laufen zu können.

Am Mittag erfahren wir vom Kapitän, dass wir durch das verspätete Ablegen in Warnemünde und den starken Wind die Ankunft in Akureyri nicht halten werden können. Wir werden wohl zwei Stunden später, gegen 12 Uhr, erst unsere erste Station auf Island erreichen können. Das ist grundsätzlich kein Problem, jedoch haben wir für 10:30 Uhr ein Auto gebucht. Jetzt hoffen wir, dass der Vermieter uns auch zwei Stunden später ein Auto überlassen kann. Zudem hoffen wir, dass wir, da das Büro um 17 Uhr schließt, den Autoschlüssel auch danach in einen Briefkasten werfen kann. Denn wir verlassen den Hafen nicht wie geplant um 19 Uhr, sondern um 21 Uhr. Wir erhalten die zwei Stunden Verspätung am Ende zurück.

Na wir werden sehen. Nicht nur die Autofrage bleibt offen, auch das Wetter scheint sich morgen nicht von seiner besten Seite zeigen zu wollen. Bewölkt und eine Temperatur von etwa 8 Grad …

Wie es ausgegangen ist, ob wir mit dem Auto fahren konnten oder uns zu Fuß in Akureyri vergnügen mussten, das und noch mehr könnt Ihr morgen oder noch heute am Abend hier lesen. Dieser Pot wird am Morgen des 3.7. abgesetzt werden, wenn wir wieder Internet auf dem Schiff haben. 

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