Riding shotgun with us ...
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Iceland – here we come …

Veröffentlicht: 04.07.2024

Nach zwei Tagen ohne Land in Sicht wurde es wieder Zeit, ruhigen Boden unter den Füßen zu spüren.

Mit den zwei Stunden Verspätung aus Warnemünde legen wir gegen 12 Uhr Ortszeit (2 Stunden nach deutscher Zeit) in Akureyri an. Zuvor hatten wir an Bord zwei Stunden Zeit, die Einfahrt in den Eyjafjördur-Fjord zu genießen, der in Akureyri endet. Auch wenn ein kühler Wind vorherrschte und die Temperatur nicht über 8 Grad aufs Thermometer brachte, war die Durchfahrt ein echtes Erlebnis. Zwar hingen die Wolken tief, dennoch konnte man Schneefelder auf den Hängen gut erkennen.

Da man in diesem Fjord auch Walbeobachtungen buchen konnte und einige Touristen mit den Booten unterwegs waren, können wir auch – unentgeltlich – einen Wal gut erkennen.

Im Hafen angekommen, führte uns der Weg direkt zum nahegelegenen Europcar-Container, in dem wir unser gebuchtes Fahrzeug abholen wollten. Wir wurden erwartet und man überließ uns einen Toyota Aygo, ein Auto nur aus Blech, das man beim Türzuschlagen hören konnte. Selten habe ich das so deutlich in den letzten Jahrzehnten gehört. Dafür hatte unser Wagen, den wir freundliche „Aygo-Power“ nannten (weil er beim Anfahren immer so aufheulte, denn das Kupplungsspiel verursachte das 😊 …) eine ganze Menge an elektronischem Schnick-Schnack, der mehr nervte als hilfreich war, und der immer irgendein Geräusch von sich gab. Egal ob man zu schnell, im zu niedrigen oder zu hohem Gang fuhr oder sonst wie außer der voreingestellten Norm den Motor bewegte …)

Egal, er fuhr und brachte uns dorthin, wohin wir wollten. Zunächst führte uns der Weg zum Godafoss, einem bekannten Wasserfall, der wie die allerkleinste kleine Schwester von den Niagara-Fällen aussah. Dennoch imposant. Wir spazierten um den Wasserfall und besuchten am Ende den großen Souvenir-Laden am Platz. Die hatten dort alles, was man nicht brauchte. Auch eine gigantische Menge Magnete, jedoch nicht einen einzigen vom Godafoss?!?! Fassungslos verließen wir den Laden in der Hoffnung, noch an anderer Stelle einen Magneten, wenigstens von Akureyri erhalten zu können (auch der war dort nicht zu bekommen …).

Weiter fuhren wir zum Lake Myvatn/Skutustadagigar. Hier gibt es sehr viele erloschene Krater. Bei viel kaltem Wind und zeitweise einsetzendem Regen liefen wir über das Gebiet mit schönen Aussichtspunkten. Wir waren aber auch wieder froh, als wir im wärmenden Auto saßen und wir mit Heizung weiterfahren konnten.

Besonderes Highlight war dann der Vulkankegel Hverfell, den man auf über 450 Meter hoch erlaufen konnte. Ein Blick in den auch hier erloschenen Kegel, der einen Durchmesser von etwa 1000 Meter hat, ließ erahnen, welche Wucht davon ausgehen kann, wenn ein Vulkan in dieser Größe ausbricht.

Letzte Station auf unserer zeitlich auch begrenzten Tour, da wir eine Rundfahrt von etwa 230 Kilometern hatten und wieder pünktlich auf dem Schiff sein mussten, war das größte Geothermalgebiet auf Island, das Hverir. Ein Gebiet mit vielen Thermalquellen, die alle fröhlich vor sich hin sprudelten, jedoch vereinzelt einen Geruch verteilten, der nach Kloake roch. Also angenehm war und ist anders … zudem waren die Quellen richtige Schlammlöcher. Unsere bisherige Erfahrung aus dem Yellowstone Park war eine ganz andere, farbenprächtige, regenbogenfarbige Quellenlandschaft mit klarem Wasser, das maximal ein wenig nach Schwefel roch … also erträglicher … aber wir sind jetzt nicht in den USA!

Unser Weg zurück zeigte uns wieder die Unterschiedlichkeit der Wetterverhältnisse auf der Island. Eben noch tiefe Wolken und Regen und kurz darauf in der Nähe zum Fjord, hörte der Regen auf und die Temperatur stieg, wenn auch nur um zwei, drei Grad, und es lichteten sich die Wolken ein wenig.

Überhaupt können wir uns nur schwer vorstellen, hier ganzjährige zu leben. Im „Sommer“ ist es hier 21 bis 22 Stunden hell. Die Sonne geht um kurz nach 2 Uhr nachts oder auch morgens auf und nachts um 00.24 wieder unter. 6 Monate fast nur Helligkeit. Und dagegen im Winter gerade das Kontrastprogramm, mit gleicher Intensität wir die Helligkeit im Sommer, die Dunkelheit in den Wintermonaten. Und dazu die Abgeschiedenheit, die Kälte und wenig Abwechslung (meinen wir zumindest …)

Da wundert man sich nicht wirklich über verstärkte Depression und/oder Alkoholabhängigkeit, zumindest hört man das oft aus Finnland, dem es ja ähnlich geht wie Island.

So, Thorsten sagt mir gerade, dass es 00:30 Uhr ist und ich mal aufhören sollte mit dem Blog. Ein Blick aus dem Kabinenfenster sagt etwas anderes. Es ist normal Taghell und es verschwindet hier Zeit und Raum …

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