Veröffentlicht: 04.06.2023
Nach unseren zwei Nächten, und natürlich auch Tagen, in Sedona bei Sandra und Allen machten wir uns wieder auf den Weg. Diesmal war wieder Phoenix das Ziel, aber nicht um dort zu bleiben, sondern um weiter zu reisen. Mit dieser Tour schlossen wir das erste Drittel der Reise ab. Jetzt ging es, und darauf haben wir uns mächtig gefreut, nach Palm Springs im Coachella Valley. Wir sind hier schon ein paar Mal gewesen und der Ort hat etwas ganz Besonderes für uns.
Aber mal der Reihe nach: Von Phoenix ging es mit Southwest-Airline, der ältesten Billigfluglinie in USA, nach Palm Springs. Schon das Buchungsverfahren war für uns ungewöhnlich. Man bekam keine Möglichkeit, sich einen Platz im Flieger auszusuchen. Man wurde in eine Kategorie eingestuft und in dieser Kategorie (was nichts mit dem Preis zu tun hat) konnte man das Flugzeug betreten. Man hat sich dort hingesetzt, wo etwas frei war. Wir hatten uns schon gewundert, dass ein Airbus 300 diese kurze Strecke von 45 Minuten fliegt. Wir hatten im Vorfeld angenommen, dass wir mit einer kleinen Maschine für vielleicht 30 Personen, transportiert würden. Aber nein, wir hatten Platz, und das mehr als genug.
Nicht nur das Boarding war ungewöhnlich, auch das Flugpersonal war ungewöhnlich. Keine Uniform, keine „Steifheit“, wie man es von anderen Fluggesellschaften kennt. Hier hatten die beiden Flugbegleiter nicht nur kurze Hosen an und das Oberteil war individuell bestimmt, sondern auch einer der beiden Herren hatte uns spontan an Harald Glööckler erinnert. Aufgespritzte Lippen wie ein Schlauchboot und auch sonst einige Reparaturarbeiten im Gesicht waren zu erkennen.
Aber lustig waren sie drauf und das war ja auch das Wichtigste.
Der Flug verlief sehr ruhig und da wir keine lange Strecke zu bewältigen hatten, ging der Flieger nur auf etwa 10 000 Fuß. Man konnte wunderbar die Wüste sehen und beim Anflug auf Palm Springs die perfekte Anordnung der Straßen und Häuser. Ich denke, hier hatte man sich was gedacht …
In Palm Springs gelandet, kam die „nächste Überraschung“: der Flughafen befindet sich nicht hermetisch abgeriegelt und überdacht auf dem Gelände, sondern man stand direkt im Freien und konnte den ersten Blick auf die Berge erhalten, während man auf die Koffer wartete ...
Für die ersten beiden Tage unseres vierwöchigen Aufenthaltes hatten wir uns ein Auto gemietet. Wir wollten uns ja selbst versorgen und da war es ratsam, so viel Proviant mit dem Auto einzukaufen, wie möglich. Denn wer will bei 35 bis 40 Grad schweres Gerät schleppen?
Die Fahrt ging dann zu unserem Haus im Mid-Century-Modern-Style in der Anlage Park Imperial South. Von diesen Häusern gibt es einige hier in Palm Springs, wobei diese meist im Privatbesitz sind von gut betuchten Amerikanern. Wir hatten Glück und bekamen ein Haus in diesem Stil mit einem sogenannten Folded-Roof-Top in einer Anlage, in der alle Häuser so gehalten waren. Etwas pathetisch und nicht für jeden Nachvollziehbar, aber ein Traum wurde für uns wahr.
Nicht nur der Baustil erinnert an die 50er/60er Jahre, sondern auch die Inneneinrichtung hatte viel Bezug zu dem Einrichtungsstil dieses Jahrzehnts. Das war die Zeit, als die ganz Großen aus der Film- und Musikbranche das Tal als „Wärmespender“ für die kühle Pazifikküste in Los Angeles erkannten. Größen wie Frank Sinatra, Marilyn Monroe, Clark Gable, Rock Hudson Sammy Davies Jr. und Barbra Streisand hatten und haben (Barbra Streisand) hier ein Domizil.
In den späten 1980er Jahren war Sonny Bono (Sonny & Cher) für vier Jahre hier Bürgermeister.
In dieser wunderschönen Anlage werden wir jetzt bis zum 28. Juni bleiben und nicht viel tun außer den Blog hier ab und an zu vervollständigen und ein wenig die Umgebung zu erkunden. Nachmittags in den Pool und am Abend in den Jacuzzi – relaxing life at its best …