Riding shotgun with us ...
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Welcome to Sedona /Arizona

Veröffentlicht: 01.06.2023

Von Page ging die Reise weiter nach Sedona. Hier sind wir gestern angekommen und haben uns zunächst die Chapel of the Holy Cross angesehen. Eine Kapelle, die 1956 fertiggestellt wurde. Das Besondere an der 70 Meter hohen Kapelle bzw. deren Standort ist, dass sie auf einem 300 Meter hohen Fels steht. Von außen und von Weitem sichtbar ist ein großes Kreuz, das vor einer großen Fensterwand steht.

Von dort weiter ins Städtchen Sedona. Diese Stadt ist scheinbar ein Mekka für Menschen, die spirituell und/oder esoterisch „angelegt“ sind. Viele Läden bieten Kristalle, Kerzen, Düfte, Seifen und ähnliches Gut an, dass zur Reinigung der Seele und zur Findung des Inneren Gleichgewichts etc. beitragen soll. Aber auch „Normale“ Menschen wie wir sind herzlich willkommen…

Uns ist direkt aufgefallen, wie sauber und schön Sedona ist. Sehr gepflegte Haupt- und Einkaufsstraße mit vielen Geschäften, in denen einige Souvenirs nicht überteuert angeboten werden. Obwohl man den Eindruck hat, dass hier nur wohlhabende Menschen wohnen und ebensolche auch hier Urlaub machen, sind die Preise relativ moderat. Es gibt keine „Schicki-Micki-Läden“ wie Gucci, Louis Vuitton oder wie die alle heißen.

Wir sind für zwei Übernachtungen in Sedona und haben uns erstmalig auf der bisherigen Tour privat eingekauft. Wir wohnen bei Sandra und Allen und haben dort ein kleines Zimmer. Es ist ein schönes Holzhaus mit wunderbarem Blick auf die Felsformationen. Aber das heißt hier nicht viel, man ist irgendwie immer von Felsen umgeben.

Überhaupt ist die Bauweise hier in Sedona eine ganz Besondere. Die Häuser sind eingebettet in die Natur und heben sich kaum ab von der Umwelt. Flache Häuser mit zum größten Teil sehr schöner Architektur. Alle Häuser sind in Erdfarben gehalten und ragen nicht weiter als über die Baumzone hinaus.

Armut findet man hier keine. Keine abgewrackten Mobile-Homes, die irgendwo in der Pampa abgestellt wurden, weil man das üblicherweise so in den Staaten, die wir bisher besucht haben, machen kann. Alles sehr sauber und schön.

Am späten Nachmittag des ersten Tages hatten wir uns noch eine Wanderung zum Cathedral-Rock vorgenommen, weil dieser Weg in nicht allzu langer Zeit zu bewältigen ist. Um auf den Wanderweg zu gelangen, musste man allerdings einen Bach durchqueren, der jedoch schon ein wenig breiter und tiefer war, als dass man da so einfach durchwaten konnte. Mit vielen Kieselsteinen und Barfuß war das kein wirkliches Vergnügen, aber dennoch machbar (Angst um das Kamera-Equipment inklusive).

Der Weg zum Felsen-Gipfel, der zum Ende hin nur über eine schmale Felsspalte zu erklimmen war, war dann auch Endstation für mich. Zu hoch, zu glatt der Fels und zu viel Höhenangst machten dann für mich klar, „bis hier her und nicht weiter“ … Thorsten versuchte dann noch den Weg zu beenden, aber auch für ihn war dann die Luft raus und wir genossen den tollen Ausblick auf die Felsformationen und machten uns wieder auf den Rückweg.

Am nächsten Morgen stand der Fay Canyon auf dem Wanderplan. Eigentlich ein als moderater Weg von 4 km je Strecke ausgewiesener Wanderweg, der angeblich für Jeden machbar sein sollte. Nun gut, wir also los und anfangs war das alles auch kein Problem. Erst als wir am Ende des Trails angekommen waren und wir die Wahl hatten, noch weiter über das ausgetrocknete Flussbett mit großen Felsbrocken zu gehen, weiter nach oben „was ein großer Spaß bei Kindern sei“ (so die Beschreibung) wurde es für mich „ungemütlich“. Wir wanderten an steilen Felswänden vorbei, wobei der Abgrund mit Sträuchern und Büschen „etwas blickdicht“ war. Jedoch je höher und steiler die Felswand wurde, desto mulmiger wurde mir. Wieder einmal konnte ich den Weg nicht weiter gehen und Thorsten musste sich alleine „durchschlagen“, was dann für ihn aber auch keinen wirklichen Spaß machte und so sind wir - auch hier wieder nach einer kurzen Rast mit Blick auf die hängenden Gärten auf den Felsen und das unfassbare Panorama - zurück.

Beinahe hätte ich oder auch wir den Rückweg nicht lebend überstanden: An der Felswand wieder herab kletternd machte es plötzlich einen Schlag und irgendwas rauschte zwischen uns vorbei. Thorsten, der hinter mir lief rief noch „Pass auf“, und im gleichen Moment fiel ein fußball-großer Felsbrocken nach unten. Unmittelbar danach kam uns eine junge Frau entgegen, der wir direkt rieten, den Weg nicht weiter zu gehen, da es gerade den Steinschlag gegeben hatte. Sie war mit ihrem Freund/Mann hier und hatte das Geräusch des herabfallenden Steines auch gehört. Ihr Begleiter war auf einem anderen Weg oberhalb unseres Weges und sagte, dass der Fels wohl von anderen „Wanderern“ noch eine „Etage höher“ heruntergeschoben wurde. Idioten gibt es …

Um uns von diesem Schreck zu erholen und zur Abkühlung sind wir dann noch zum Grasshopper Point am Oak Creek gefahren. An felsigem Ufer waren hier vornehmlich junge Leute, die Spaß daran hatten, von den unterschiedlich hohen Felsvorsprüngen in den kleinen See, den der Gebirgsbach hier gebildet hat, zu springen. Manche waren forsch, andere eher vorsichtig. Ein etwa 12-jähriges Mädchen zierte sich die gesamte Dauer unseres Aufenthaltes an diesem See, aus der Höhe von 1,20 Meter in das Wasser zu springen. Dass man sich nicht traut konnten wir verstehen, nur dass man das so lange hinauszieht, war für uns nicht nachvollziehbar. Wer nicht springen will, geht halt wieder zurück …

Koffer packen und Abendessen auf der sonnigen Terrasse mit dem Besuch einer hier weit verbreiteten Javelina-Rotte, vom Aussehen ähnlich unserer Wildschweine, nur kleiner, so verbrachten wir die letzten Stunden in Sedona. Morgen geht es weiter nach Phoenix zum Flughafen und von dort nach Palm Springs.

Wir beenden damit unser erstes Drittel der USA-Reise und sind immer noch total begeistert von dem, was wir in den vergangenen zweieinhalb Wochen gesehen und erlebt haben. Aber wir sind ehrlich gesagt auch froh, dass wir jetzt eine „Reizüberflutungspause“ von vier Wochen haben. Wir werden sicher in Palm Springs auch einiges unternehmen, aber das „ständige Neue“ wird sich jetzt erst einmal in Grenzen halten. Ende Juni geht es dann auf das letzte Drittel der US-Reise. Nach einer Pause werden wir uns auch wieder darauf freuen – versprochen! 

Antworten (1)

Thorsten
Sedona... Gerne wieder 😍

USA
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