Veröffentlicht: 25.05.2023
Eigentlich stand heute auf dem ursprünglichen Reiseplan das Wandern im Kasha-Katuwe Tent Rocks National Monument. Gelegen auf unserem Weg von Albuquerque nach Santa Fe. Es schützt ein Wüstental mit bizarren Erosionsformen in vulkanischem Gestein. Eigentlich wieder mal was für uns. Aber leider ist das Monument „aufgrund von Covid 19 geschlossen“, so lautet die offizielle Information von Besuchern, die vor einigen Tagen dort ebenfalls wandern wollten. Irgendwie merkwürdig. Es gibt keinen Platz auf der Welt der sich im Freien befindet, der wegen Covid geschlossen ist … das muss andere Gründe haben, die uns nicht bekannt wurden.
Na dann, fahren wir ohne Halt durch und lassen den „vermeintlichen Covid-19-Hotspot“ links liegen.
Wir erreichen Santa Fe um die Mittagszeit. Ein kleines Städtchen, wenngleich auch mit etwa 90.000 Einwohnern viertgrößte Stadt von New Mexiko und Hauptstadt des Bundesstaates. Was uns direkt auffällt, ist der Baustil in der Stadt. Sehr mexikanisch mit indianischem Einfluss. Die Häuser sind alle in einer Erdfarbe gehalten und haben „irgendwie keine Ecken“. Die Häuser haben abgerundete Kanten und das macht sie sehr ansehnlich und besonders.
Beim Schlendern durch die kleinen Straßen im Stadtkern fallen die vielen Kunstgalerien und Schmuckläden auf, die vielerlei indianische/mexikanische Einflüsse haben. Hauptsächlich türkisfarbener Schmuck wird in den Geschäften angeboten. Man erkennt auch schnell, dass es sich hier um höherwertige Gegenstände handelt, als man es von anderen Städten kennt. Auch das Publikum scheint wohlsituiert und man findet zumindest im Stadtkern keine Bettler oder Obdachlose.
Wir besuchen verschiedene Gebäude und werfen hier und da mal einen Blick in die Geschäfte. Allerdings will uns nichts wirklich fangen. Unseren Geschmack trifft der Indianerschmuck oder das bunte mexikanische Folklore“gedöns“ nicht wirklich. Wir haben tatsächlich etwas Mühe, die für uns wichtigen Magnete zu finden. In einem kleinen Laden abseits der Hauptstraßen haben wir sie dann aber doch noch ergattert.
In Mitten der Altstadt von Santa Fe liegt die schöne Santa Fe Plaza, die zum Verweilen auf den pittoresken Bänken dort einlädt. Hier haben wir uns ein lecker Eis gegönnt und etwas dem dortigen Treiben hingegeben. Eine First-Nation-Combo führte dort in traditionellem Outfit einen Stammestanz auf, welchem wir gerne in Ruhe zugeschaut hätten, wäre diese Darbietung nicht in Konkurrenz zu einer wirklich nervtötenden Violinistin und einer ebenso nervtötenden, wie verrückten Gitarre-Spielerin getreten, die sich gegenseitig in der Lautstärke um die Gunst des Publikums überboten. Man konnte den Beiden den Frust deutlich anmerken, dass die ganze Aufmerksamkeit des kompletten Publikums den 3 First-Nations gehörte. Wir haben das Spektakel aus der Ferne kopfschüttelnd verfolgt und uns dann lieber ganz auf unser Häagen Dazs Eis konzentriert…
Sana Fe liegt am Fuß eines Bergmassivs, das über viele Monate im Jahr ein Skigebiet ist. Der höchste Berg dort ist etwa 3.600 Meter hoch. Auf den Kuppen konnte man auch jetzt noch Schnee sehen. Da unsere Wanderung „wegen Covid-19“ ausfallen musste, hatten wir noch etwas Zeit und sind den Berg hochgefahren um zu sehen, wie nah wir an den Schnee kommen könnten. Auf der Fahrt zur Liftstation sind wir an vielen, sehr schön in die Landschaft eingebetteten „Gated Communities“ vorbeigekommen. Die Häuser/Villen, alle im gleichen Stil gebaut, haben uns richtig gut gefallen.
Schlussendlich sind wir bis zum Skilift auf 3.150 Meter gekommen und hatten sogar auch dort noch Gelegenheit, uns mit etwas Schnee am Waldesrand zu fotografieren. Bei 14 Grad C war das schon ein Unterschied zu den für uns bislang verwöhnten 35 Grad C. Und man merkte doch recht schnell, wie dünn die Luft auch auf dieser Höhe ist. Das Atmen fiel uns Flachländern bereits merklich schwer…und der Kopf begann bereits zu schmerzen… Somit ging es nach einem herrlichen Weitblick ins Tal bis zum rund 60 Meilen entfernten Sandia Crest bei Albuquerque wohlverdient ins Hotel…