Veröffentlicht: 24.05.2023
Nach unserem kurzen Abstecher nach El Paso und damit verbundenen kurzen Besuch im Bundesstaat Texas (böse Zungen behaupten, wir wären nur dorthin gefahren, um auf unserer Weltkarte zuhause auch diesen Bundesstaat freirubbeln zu können – böse, böse …) brachte uns unser Kaktus-Mobil sicheren Rades zu den weißesten Dünen überhaupt.
Der White Sands National Park liegt nahe der Stadt Alamogordo in New Mexiko. In diesem Park befindet sich ein 710 Quadratkilometer großes Feld aus weißen Sanddünen, die aus Gipskristallen bestehen. Dieses weiße Dünengebiet ist das größte seiner Art auf der Erde. Hier stehen Dünen von bis zu 18 Meter Höhe. Das gesamte Feld soll aus 4,1 Milliarden Tonnen Gipssand bestehen. (wer hat das jemals gewogen?).
Aber wo kommt der ganze weiße, feinkörnige Sand her? Vor etwa 12.000 Jahren gab es im Tularosa-Becken große Seen, Bäche, Grasland und eiszeitliche Säugetiere. Als sich das Klima erwärmte, lösten Regen und Schneeschmelze Gips aus den umliegenden Bergen und trugen ihn in das Becken. Durch weitere Erwärmung und Austrocknung verdunsteten die Seen und es bildeten sich Selenitkristalle. Starke Winde zerbrachen dann die Kristalle und transportierten sie nach Osten. Ein ähnlicher Prozess stellt auch heute noch Gipssand her.
Genug der klugen Infos aus dem Netz.
Zunächst sah der Eingang des Dünengebietes für uns recht unspektakulär aus. Wer schon mal auf Sylt oder auf Gran Canaria war und die Wanderdünen dort oder auch woanders schon gesehen hat, hätte hier nichts Aufregendes vermutet. Aber, wie wir schon manches Mal bei nach dem Besuch eines Nationalparks festgestellt haben, ist der Eingang immer nur für das erste „Wow“ gut. Besser geht es nämlich inmitten des Parks oftmals weiter. Hier war es ebenso. Je weiter wir in das Gebiet hinkamen, umso länger blieb unser Mund offen. Eine Landschaft wie in einem Skigebiet. Hätten wir nicht über 35 Grad gehabt, hätte man annehmen können, wir wären auf einer Alpenhochstraße, die gerade vom Schnee freigeräumt wurde. So sah es auch tatsächlich am Straßenrand und auf den Parkplätzen aus.
Ein Gang durch die Dünenlandschaft brachte fantastische Bilder zum Vorschein. In Kombination mit dem blauen Himmel, den weißen Wolken und dem weißen Sand waren wir in ständiger Überlegung, was sieht denn jetzt besser aus? Dieses Motiv oder diese Blickrichtung …??? Eine Entscheidung für das schönste Bild gab es eigentlich nicht.
Was aber auch – mal wieder – erstaunlich war, dass es diese Dünen nur hier gibt und sonst nirgendwo. Selbst auf dem großen Gebiet, in dem der National Park liegt, gibt es „nur“ diesen Bereich mit dem Sand. Ringsherum ist alles wie gehabt: karge Steppe mit Bergkulisse.
Was uns noch aufgefallen ist, dass es viele Parkplätze entlang des Scenic Drive gibt, die das Ausmaß von Fußballfelder haben. Neben den Picnic-Häuschen, die aussehen wie Skiliftgondeln steht auch immer noch ein Grill, den man nutzen kann. Auf einem Grill lagen sogar noch zwei fertig gegrillte Würstchen, die wir dann aber doch liegen gelassen haben ... :)
Mal wieder waren wir vollkommen begeistert von dem, was die USA an wunderschönen Landschaften und Besonderheiten zu bieten hat. Ein Land der unerschöpflichen „Naturwunder“.