Voll Bock auf bayrischen Wald
Voll Bock auf bayrischen Wald
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Alles ist relativ….

Veröffentlicht: 29.07.2021

Wir bekamen gestern keine richtige Tour für heute zusammen und waren uns dann einig, dass wir von hier aus starten und uns erst oben am Ortsende bei den Wegweisern ein Ziel festlegen. Tatsächlich fahren wir einfach am Wegweiser vorbei Richtung Brotjacklspitze. Vom Parkplatz geht ein Radwegschild weiter, dem wir erstmal folgen wollen. Durch den Wald und runter nach Schöfweg. Dort ist im Rathaus ein Touristikbüro unterbracht und wir hoffen geeignetes Kartenmaterial erwerben zu können. Die Dame ist sehr freundlich – doch es gibt hier für die Gegend nix. Keine Radwege und daher auch keine Karten. Dennoch gibt sie uns 2 Karten, auf denen Fernradwege und das BayernRadnetz verzeichnet ist. Vor dem Rathaus sitzen wir in der Sonne und inspizieren das Kartenmaterial. Wir fahren nach Regen. Über wenig befahrene Landstraßen geht es rauf und runter, es ist sehr schön zu fahren und kurz vor Regen entdecken wir noch wunderschöne Pferde auf einer. Koppel, die dringend fotografiert werden wollten. Pünktlich zur Mittagszeit kommen wir in Regen an. Beim Italiener direkt am Flussufer gibt es leckere Verpflegung und ich (Mario) studierte die Karten. Von Regen geht ein Flussradweg direkt nach Patersdorf. Von dort führt der WaldbahnRadweg nach Deggendorf und von dort dürfte es ja kein Problem sein, wieder zurück zufahren.

Mir (Petra) wird diese Streckenführung schmackhaft gemacht, indem Mario mit bei einer Rast in Deggendorf Spaghetti-Eis verspricht. Also sind wir uns einig, das soll die Route für heute werden. Der bayrische Wald ist unbeschreiblich toll, um Fahrrad zufahren. Unterwegs entdecken wir immer wieder irgendwelche besonderen Höfe, toll angelegte Gärten oder eine Firma, die lustige kleine Häuschen auf Anhängern baut. Es ist so abwechslungsreich, dass es immer wieder Spaß macht. Naja, so im Laufe eines langen Tages gibt es schon auch Phasen, in denen der Spaß nachlässt. Als wir Deggendorf erreichen, zeichnet sich ein kleines Drama ab, denn unsere Route Richtung Heimat führt definitiv eher an der Stadt vorbei, als mitten hinein ins Spaghetti-Eis-Paradies. Kurzerhand wird Eisessen also von der Liste „machen wir heute auf jeden Fall“ auf die Liste „andermal“ gesetzt. Es bleiben uns an dieser Stelle noch 27 Kilometer und allen Beteiligten ist klar, dass hierbei etliche Höhenmeter überwunden werden müssen.

Wir haben heute einiges über die Relativitätstheorie gelernt. E-Bike-Fahren ist. Relativ toll, Sonnenschein ist relativ toll, Bergwandern ist relativ toll. Wenn dir nach 96 gefahrenen Kilometern die Akkus 4 Kilometer vor der Heimat ausgehen und du deine schweren E-Bikes in der prallen Sonne den Berg hochschieben musst, ist alles relativ … naja, jetzt im Nachhinein betrachtet sind wir stolz auf uns. Auf dem Tacho ganze 99,97 km, davon 4 zu Fuß mit 300 Höhenmetern. Welch ein Workout! Da haben wir uns Schnitzel mit Pommes zum Abendessen verdient. Nachtisch können wir nicht essen, da wir beide so müde sind, dass wir Angst hatten, beim Nachtischessen einzuschlafen.

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