Veröffentlicht: 19.09.2020
Ihr seid verliebt? Bella Italia hat da was für euch. Die Stadt der Liebe in Italien heißt Verona. Hier hat nämlich Shakespeare Romeo und Julia angesiedelt. Dem berühmtesten Liebespaar der Weltliteratur ist deshalb sogar ein Balkon gebaut worden. Aber das von Touristen aus aller Welt besuchte Haus in Verona war mitnichten das der Familie Capulets, sondern früher eine Fremdenherberge. Der Balkon wurde später extra für die Touristen angebaut. Und damit das Haus nun auch alle finden, heißt es seitdem Casa di Giulietta.
Heutzutage gibt es hier auch eine Julia-Skulptur, die aber wegen Corona auf gar keinen Fall mehr angefasst werden darf. Für die Einhaltung dieser Auflage sorgen deshalb diverse Sicherheitsleute. Dafür klicken hier im Sekundentakt die Fotoapparate und Handys der Besucher. Und im Souvenirshop gibt es dann allerlei Herzen und Kitsch in Sachen ewige Liebe. Wir haben übrigens einen Beutel gekauft.
Draußen, vor Julias Haus, könntet ihr dann eure Liebe mit einem Schloss verewigen. Dort hängen allerdings schon so viele, dass sie mit Sicherheit immer mal welche entfernen müssen.
Soweit also die Romantik. Diesen Part haben wir also nunmehr erledigt.
Nur ein paar Schritte von Julias Haus entfernt, findet ihr die Piazza delle Erbe. Das Wort Piazza steht ja im Deutschen für Marktplatz und es gibt hier auch heute noch viele Stände mit allerlei Kaufbarem. Natürlich finden sich hier Lebensmittel, aber inzwischen hauptsächlich Souvenirbuden. Hier könnt ihr euch von der Karnevalsmaske bis zu Penis(!)nudeln mit allem eindecken, was ihr braucht und möchtet.
Gleich als nächstes habt ihr dann die Möglichkeit, beim Unterschreiten des Arco della Costa, eure Ehrlichkeit zu testen. An diesem Torbogen hängt nämlich ein Walknochen, der der Legende nach herunterfallen wird, sobald die erste ehrliche Person unter ihr entlang geht. Bei uns ist dabei nichts passiert, der Knochen hängt noch. Aber was hätte man als ehrliche Haut auch davon, wenn einen das Ding am Kopf trifft.
Wir wollten da lieber die schöne Aussicht vom Glockenturm aus genießen. Der Zugang zum Torre dei Lamberti findet sich direkt nach dem gerade erwähnten Durchgang. Aus über 80 m Höhe habt ihr dann von oben einen wunderschönen Rundumblick. Und zu eurer Sicherheit wurden sogar Netze angebracht, damit auch niemand hinunterfallen kann. Gott sei Dank hat aber auch jemand an die Fotografen gedacht und einige größere Löcher mit in das Netz ein- bzw. ausgearbeitet. Außerdem gibt es an diversen Stellen Hinweisschilder, dass direkt über den Köpfen der Besucher alle 30 Minuten die Glocken geläutert werden. Wir sind deshalb extra ein paar Minuten früher gegangen.
Der Eintritt zum Turm kostet übrigens 8 Euro, aber dafür gibt es auch einen Fahrstuhl nach oben und hinterher dürft ihr gleich das Museum besichtigen. Das ist im Preis inklusive und lohnt sich auch. Für meine Begriffe ist dieses aber eher eine Galerie. Es gibt hier mehrere Säle mit Gemälden und natürlich werdet ihr dort auch die Aushängeschilder von Verona wiederfinden: Romeo und Julia! Sie schmachten sich zwar auf jedem Bild an, aber das in diversen Kunststilen.
Neben den bereits erwähnten Gemälden, gibt es auch einen extra Raum, in dem nur Skulpturen zu bewundern sind. Und was soll ich sagen, Goethe war auch dabei!
Unser großer deutscher Dichter und Denker war ja während seiner Italienreise persönlich in Verona. Und ganz besonders begeistert war er dabei von seinem ersten Besuch einer römischen Arena. Nicht nur um es Goethe gleichzutun, haben wir diese natürlich auch besucht.
Die Arena wurde übrigens im Jahr 30 nach Christus erbaut und ist damit sogar älter als die in Rom und fast 2000 Jahre alt. Unglaublich!
Aber ähnlich wie es anderen Amphitheatern aus dieser Zeit auch erging, wurde es im Mittelalter zeitweise zugebaut oder auch als Steinbruch genutzt. Ab der Renaissance gab es dann allerdings Überlegungen, die Arena wieder in ihrem ursprünglichen Sinne zu nutzen. Aber erst ab 1913 gab es hier wieder regelmäßig Aufführungen.
Zum Schluss habe ich für euch noch einen weiteren Tipp, Verona von oben anzuschauen. Für kleines Geld (1 Euro) fährt euch ein Schrägaufzug zum Castel San Pietro. Wir haben eine Weile gesucht, ehe wir den Eingang gefunden haben. Damit euch das nicht passiert, hier die korrekte Bezeichnung, auf die ihr achten müsst: Funicolare di Castel San Pietro.
Die Fahrt nach oben dauert tatsächlich nur eine Minute. Von dort hat man dann einen tollen Blick über die Altstadt und den Fluss Etsch. Wer möchte kann hinab wieder die Bahn nehmen oder einfach laufen.
Hat Verona noch mehr zu bieten? Mit Sicherheit. Es gibt sehr viel zu sehen, was wir aber in der kurzen Zeit nicht geschafft haben. Es lohnt sich also, zum Beispiel als Zwischenstop von oder nach Venedig.