Veröffentlicht: 23.03.2024
Der Vesuv zählt sicher zu den bekanntesten Vulkanen der Welt und das hat vor allem mit seinem verheerenden Ausbruch im Jahre 79 n. Chr. zu tun, bei dem unter anderem die Stadt Pompeji völlig durch seine Asche begraben wurde.
Auch heute könnte der, nahe an der Großstadt Neapel gelegene und weiterhin aktive Vulkan, jederzeit wieder für Unheil sorgen. Statistisch gesehen ist der nächste Ausbruch sogar längst überfällig. Trotzdem wohnen in seiner Nähe mehrere 100.000 Menschen und auch wir Touristen reisen jährlich zu Tausenden an.
Da sich Vulkanausbrüche normalerweise aber über Wochen vorher ankündigen, haben auch wir unsere Reise hierher sehr entspannt angetreten. Tatsächlich war die Wanderung zum Gipfel des Vesuv sogar mit der Hauptgrund für unsere diesjährige Italienreise.
Aktuell ist der Berg übrigens 1.281 m hoch. Das war nicht immer so. Beim verheerenden Ausbruch im Jahr 79 n. Chr., stürzte die Spitze des bis dahin deutlich höheren Berges aber ein und hinterließ einen Krater.
Heute kann jeder den Berg besteigen und das sogar relativ bequem, denn es gibt einen hochgelegenen Parkplatz. Ab diesem dauert der Aufstieg dann nur noch ca. 30 Minuten, je nach Lauftempo.
Wer kein Auto vor Ort hat, kann den Bus bis zum Parkplatz nehmen. Ab Bahnhof Pompeji fahren diese regelmäßig für 3,80 Euro pro Fahrt und Person. Private Anbieter verlangen deutlich mehr, dafür ist das Ticket dann oft schon inklusive.
Apropos Ticket, wer bisher dachte, der Anstieg zum Berg wäre die größte Herausforderung, der könnte sich geirrt haben. Inzwischen hat nämlich moderne Technik am Berg Einzug gehalten. Ohne Handy ist der Kauf eines Tickets oben am Berg nun gar nicht mehr möglich. Aber selbst mit einem Mobiltelefon verspreche ich euch, auch ihr werdet verzweifelt sein!
Deshalb grundlegende Tipps von mir an dieser Stelle:
Da oben am Eingang zum Vesuv-Nationalpark kein Handyempfang möglich ist, wurde ein WiFi eingerichtet. Auf den großen Schildern deshalb zuerst den grünen QR-Code für das WiFi scannen. Die Einrichtung dauert dann eine Weile und muss umständlich bestätigt werden, aber dann kann es doch nun endlich losgehen.
Moment, nicht so schnell. Jetzt kommt der schwarze QR-Code zum Einsatz. Diesen dann bitte scannen, er führt zum eigentlichen Ticketkauf. Vorsicht, die Internetseite ist schlecht gemacht, es warten Fallen. Zunächst müßt ihr auf "Last minute" klicken und ein Datum + eine Uhrzeit auswählen.
Dann muss man einen Account erstellen, die E-Mail-Adresse bestätigen, eine SMS abwarten und danach hängt man mit zig anderen parallel im Bezahlvorgang fest. Auch ist eine italienische Steuernummer einzugeben. Da man ohne diese nicht weiterkommt, einfach irgendwelche Zahlen eingeben.
Der ganze Vorgang war tatsächlich so zermürbend, dass einige Wanderer abgebrochen haben, ohne auf den Berg zu steigen. Uns hat der Prozess auch locker 30 Minuten beschäftigt.
Wenn ihr also ungefähr wisst, wann ihr zum Vesuv wollt, kauft das Ticket am besten vorher zu Hause. Ihr spart Zeit und Nerven.
Aber dann ruft der Berg wirklich. Natürlich werdet ihr beim Aufstieg ins Schnaufen kommen, aber am Ende werdet ihr mit einem tollen Blick ins Umland belohnt und könnt auch in den Krater selbst schauen.
Für Verpflegung (Snacks und Getränke) ist am Kraterrand dann erstaunlicherweise auch gesorgt, es gibt drei Berghütten. Wir haben alle drei (!) getestet und können die letzten beiden sehr empfehlen.
Aber Ladys, eine Sache gibt es wirklich noch zu beachten: Es gibt keine Toilette weit und breit und der Berg ist baumlos...
Übrigens können die Ausflüge nach Pompeji und zum Vesuv gut kombiniert werden. Wir haben aber für beide einzeln einen ganzen Tag eingeplant, um ohne Zeitdruck alles anschauen zu können.