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2024 - März - Bologna

Veröffentlicht: 19.03.2024

Dieser Reisebericht hätte eigentlich eine extra Überschrift verdient: Bologna - Unterwegs in der Unendlichkeit der Arkaden.

Tatsächlich war es nämlich so, dass wir bei unserem Besuch in Bologna leider sehr trübes Wetter hatten und somit gar nicht so richtig die Attraktionen der historischen Altstadt anschauen, geschweige denn Fotos schießen konnten.

Wie gut, dass die Stadt aber über ein riesiges Netz aus Arkaden verfügt. Hier kann man, ohne von schlechtem Wetter betroffen zu sein, jederzeit lange Spaziergänge führen. Allein in der historischen Innenstadt gibt es über 40 km von mit Arkaden überdachten Wegen. Insgesamt soll das Stadtgebiet sogar über 60 km davon haben!

Meine Bilder zeugen deshalb vielfach genau von dieser architektonischen Besonderheit im Stadtbild. Dabei macht es natürlich Spaß, sowohl die geschäftigen Adressen, als auch die Nebenstraßen zu erkunden.

Mit seinen über 388.000 Einwohnern leistet sich Bologna dabei sogar richtig teure Einkaufsmeilen für die oberen 10.000. Erfreulicherweise findet man aber auch viele kleine Läden und die üblichen großen Ketten gibt es nur vereinzelt.

Für mich als Tourist ebenso sehr positiv: Es gab nur wenige weitere von meiner Sorte. Die Stadt ist zwar angenehm lebendig, aber nicht überlaufen.

Selbstverständlich gibt es hier aber trotzdem touristische Hotspots, an denen es vor allem um die Kulinarik geht. Denn Bologna ist ja die Geburtsstätte der Tortellini. Im Palazzo della Mercanzia wird das Orginalrezept für die echte Füllung dieser Teiglinge aufbewahrt. Natürlich lagert hier auch das Rezept des originalen Bolognese-Ragùs.

Da ist es nur logisch, dass die Tortellini auch als Souvenir herhalten müssen und natürlich in allen Varianten in den Gaststätten angeboten werden. Ich mochte sie vor allem ganz schlicht in Brühe und mit Parmesan bestreut.

Aber auch die Mortadella sollte man hier unbedingt probieren. Sie stammt ebenfalls von hier und es gibt genug Gelegenheiten, sie zu genießen.

So gestärkt habe ich nun noch weitere Tipps für schlechtes Wetter: Besucht doch mal das Kreuzgewölbe Voltone del Podestà mitten im Zentrum. Hier sieht man quasi immer Menschen in den Ecken stehen. Mit dem Gesicht zur Wand schauend, machen sie den Eindruck, als müssten sie sich schämen. Tatsächlich aber geht es um ein erstaunliches Phänomen: Wer sich diagonal gegenüber steht, wird genau hören was die andere Person zu flüstern hat!

Gar nicht weit weg vom Flüstergewölbe, findet ihr dann die öffentliche Stadtbibliothek in der Sala Borsa im Palazzo Comunale. Auch wenn die Bücherei erst 2001 hier eingezogen ist, lohnt der Blick in die historischen Hallen. Aktuell wird im Eingangsbereich in einer beeindruckenden Installation der vielen Covid 19-Toten gedacht, von denen Italien ja leider sehr viele hatte.

Die Schilder, mit den vielen Namen der Verstorbenen, standen übrigens bei einer Gedenkfeier auf dem großen Hauptplatz der Stadt, dem Piazza Maggiore, vor der Basilika San Petronio. Diese Kirche und die diversen anderen der Stadt, sind nun mein letzter Tipp für heute für eine Besichtigung von Bologna bei schlechtem Wetter.

Wer mit Recht nun anmerkt, dass ich hier leider viel zu viele top Sehenswürdigkeiten unerwähnt gelassen habe, dem muss ich Recht geben. Ein Wiederkommen ist deshalb versprochen!

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