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2023 - September - Greenwich und der Thames Path

Veröffentlicht: 17.09.2023

Greenwich kennt doch jeder. Wir alle haben im Englischunterricht von diesem Ort gehört oder als es im Geografieunterricht um die Meridiane ging. Denn seit der Festlegung des Nullmeridians im Jahr 1884 verläuft diese gedachte Linie hier entlang.

Aber was ich persönlich überhaupt nicht wusste ist, dass hier auch ehemalige königliche Paläste und der 73 Hektar große Greenwich Park liegen.

Wir waren deshalb bei unserem Ausflug sehr überrascht und regelrecht begeistert von den tollen Anlagen, die hier direkt an der Themse liegen. Ganz entspannt haben wir diese deshalb zunächst einmal angeschaut.

Direkt hinter den Palästen, ein Stückchen weiter am Fluß entlang, stößt man dann fast automatisch auf die Trafalgar Taverne. Sie lässt sich gar nicht übersehen, denn sie ist über und über mit Fähnchen geschmückt. Hier einzukehren ist unbedingt eine Empfehlung von uns, sie ist ein echte Attraktion. Selbst die Toiletten haben einen hohen Schauwert und sind dazu noch blitzsauber!

Nach diesem Highlight jetzt ein weiterer Tipp: Gleich neben der Taverne verläuft der Thames Path (Themse Weg). Wir haben ihn zufällig entdeckt und uns verleiten lassen, ihn ein ganzes Stück zu gehen. Er ist Teil des National Trails, also des nationalen englischen Wanderwegnetzes. 

An dieser Stelle verläuft er durch städtisches Gebiet, auch wenn man hier zeitweise ganz alleine ist. Immer am Fluss entlang, bietet sich einem eine tolle Aussicht zum anderen Ufer mit den vielen hohen Bank- und Bürogebäuden. Der Wanderweg ist wirklich abwechslungsreich, teilweise geht es durch dichte Bepflanzung, ein anderes Mal hat man (aufgrund einer Baustelle) den Eindruck, an einer mit Stacheldraht geschützten Staatsgrenze entlangzugehen. Gern hätten wir ihn länger verfolgt, aber irgendwann mussten wir abbrechen.

Dafür hatten wir rechts vom Weg in einiger Entfernung eine Seilbahn entdeckt. Die IFS Cloud Cable Car verbindet Greenwich mit den Docklands und wurde erst 2012 für die Olympischen Sommerspiele eröffnet. Sie bietet eine gute Sicht von oben und ihr könnt für die Benutzung der Bahn eure Oyster-Card einsetzen, wie in anderen öffentlichen Verkehrsmitteln auch. Wer keine besitzt, muss sich vorher am Schalter ein Ticket kaufen.

Gleich in der Nähe der Seilbahn befindet sich übrigens auch die Londoner O2-Arena. Sie hat mit ihrem auffälligen, kuppelförmigen Dach und den vielen gelben Streben einen hohen Schauwert. Außerdem  kann man das Dach tatsächlich besteigen, was wir wirklich gerne einmal machen würden. 

Weil wir aber absolut keine Zeit mehr hatten, mussten wir unseren Fußmarsch an dieser Stelle leider abbrechen und mit dem Bus zurück zum Greenwich Park fahren. Denn unser eigentliches Ziel war ja der Besuch des Royal Greenwich Observatory mit dem Nullmeridian.

Leider kamen wir aber für den Einlass etwas zu spät.

Zwar wird die Öffnungszeit bis 17 Uhr angegeben, aber letzter Eintritt ist dann doch bereits um16:30 Uhr.

So konnten wir den Nullmeridian nur an der Außenseite des Observatoriums betrachten. Diesen findet man, wenn man dem Pulk von Touristen folgt und dann durch eine Art Klappzaun geht. In der engen Gasse staut es sich eigentlich immer, weil jeder sein Foto mit dem berühmten Strich machen will. 

Was viele aber gar nicht wissen ist, dass es inzwischen eine korrigierte Lage des Nullmeridians gibt, die ca. 102,5 m entfernt im Greenwich Park liegt. 

Vielleicht wird es also irgendwann einmal eine neue Linie geben, auf die wir uns dann alle stellen wollen. Bis dahin können wir aber auch den hervorragenden Blick von hier oben auf dem Hügel des Royal Observatory genießen und über die Stadt schauen. 

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