Veröffentlicht: 29.03.2020
Liebes Reisetagebuch,
heute fuhren wir mit der Fähre auf die Insel Itaparica. Unsere Rezeptionistin war so freundlich für uns in Erfahrung zu bringen wann, wo und zu welchem Preis die Fähre fährt.
Kaum war das übliche Uber gebucht, kam der Fahrer auch schon um die Ecke gebrettert. Ein alter klappriger Golf hielt genau vor unseren Füßen. Zugegeben, das Auto an sich machte nicht den besten Eindruck, aber wir stiegen trotzdem ein. Während der Fahrt wurde es dann wirklich abenteuerlich. Zunächst führen wir durch das extrem ärmliche Hafengebiet, das uns zugleich beängstigte und auch traurig stimmte. Die Strecke führte uns vorbei an zahlreichen Obdachlosen. einer der Männer hatte weder Arme noch Beine. Die Konfrontation mit dieser grausamen Realität ließ mir die Tränen in die Augen steigen.
Noch überweltigt von den schweren Schicksalen dieser Menschen, schoss uns plötzlich ein beißender Geruch von altem Fisch in die Nase. Da das Beifahrerfenster unseres Autos defekt war, konnte der Geruch auch nicht ausgesperrt werden. Ein richtiger Uber Fahrer hat aber natürlich auch für solche Situationen eine Lösung parat und so lehnt er sich zur Seite, öffnete das Handschuhfach und holte eine Dose Veilchenraumduft hervor und versprühte dieses großzügig im Innenraum des Autos...das machte es aber alles nur noch schlimmer.
Am Hafen angekommen kauften wir uns zwei Tickets und ließen uns den Weg zur Fähre weisen. Neben Personen wurden auf der Fähre auch jede Menge Lebensmittel, Möbelstücke und natürlich Fahrzeuge transportiert.
Info: Am Hafen haben wir lieber mit Bargeld bezahlt, da wir hier die Kreditkarte nicht aus der Hand geben wollten. Um das Ticket zu kaufen suchten wir uns vorher ein paar Vokabeln raus. Mit den Worten "Ferry para Itaparica" und " Dois tickets, por favor" hat das auch ganz gut geklappt.
Auf der Insel selbst kann man nicht viel machen, also spazierten wir etwas am Strand entlang und sprangen das ein oder andere Mal in das warme Meer.
Nach etwa 1,5 Kilometern drehte Thorsten sich um und traute seinen Augen kaum. Der Strand, an dem wir eben noch entlang gegangen waren, war fast komplett verschwunden. Auf Itaparica gibt es nämlich Ebbe und Flut. In Windeseile machten wir uns auf den Rückweg und bekamen ganz schön nasse Füße. Zum Glück ist der Tidenhub nicht so stark wie wir es von der heimischen Nordsee kennen. Das Wasser steigt zwar und es verschluckt zeitweilig auch nahezu den gesamten Strand aber es steigt nur ein paar Zentimeter.
Auf der Rückfahrt mit der Fähre ist uns das erste Mal aufgefallen wir groß Salvador ist und was für eine beeindruckende Skyline die Stadt doch hat.
Da wir morgen schon wieder weiter zu den Wasserfällen von Iguazu fliegen, wünsche ich dir jetzt schon mal eine gute Nacht und bis morgen. Für uns heißt es jetzt mal wieder "Rücksäcke packen".