Veröffentlicht: 16.05.2017
Die Erwartung an den Tag: Viel sitzen, viel warten, spät in der Unterkunft ankommen.
Nach dem Frühstück verlassen wir im Taxi das Ibludan Hotel in Richtung Bangsal. In Bangsal angekommen suchen wir das Häuschen am Hafen, in dem die Tickets für das public boat verkauft werden. Wir werden fündig, kaufen uns zwei Tickets für je 1 € für die Überfahrt nach Lombok.
Das public boat wird nicht nur von Touristen und Einheimischen genutzt, um zwischen den Gilis und dem Festland zu pendeln, sondern dient auch als „Transportboot“, um Lebensmittel auf die Inseln zu bringen. Vor einer Woche bei unserer Anreise nach Lombok haben wir die Fahrt mit dem kleinen Holzboot als entspannt empfunden. Dieses Mal könnte man „entspannt“ durch „spannend“ ersetzen.
Wie üblich warten wir vor den Booten, bis 35-40 Leute ein Ticket gekauft haben. Vorher legt das public boat nämlich nicht ab. Während wir warten, schauen wir zu, wie einige Einheimischen Reissäcke, Tüten voll Obst, Gemüse, Fisch und weitere Lebensmittel auf ein Boot laden. Als das Essen eingeladen ist, können wir an Bord gehen.
35 Menschen, gleichermaßen Touristen und Einheimische (und wir mitten drin) sitzen auf den Holzbänken. Der komplette Rest des Bootes ist mit Essen gefüllt. Wir lehnen unsere Rucksäcke an einen Sack Bananen und einen Sack Zwiebeln, versuchen mit den Füßen nicht auf die Schwanzflossen der Fische zu treten, die aus der Plastiktüte hervorlugen und sind gespannt, ob unser Boot so voll beladen, überhaupt von der Stelle kommt. Ungefähr 100 Meter von Strand entfernt, fällt der Motor aus. Wild gestikulierend und diskutierend wird versucht, ihn wieder ans Laufen zu bringen. Der Mann am Motor lässt sich die Laune nicht verderben und fragt mit einem Augenzwinkern, wer sich dazu bereit erklären würde das Boot mit ihm zusammen nach Gili Air zu paddeln.
Gut, dass wir erst Stunden später von Geschichten sinkender public boats hören. Anscheinend ist ein kenterndes public boat aufgrund von zu viel Gewicht keine Seltenheit.
Nachdem der Motor repariert ist, erreichen wir Gili Air ohne weitere Zwischenfälle. Da wir bis zu unserer Fahrt mit dem fast boat noch 3 Stunden Zeit haben, gehen wir in ein Restaurant, bestellen etwas zu trinken und zu essen, quatschen und lesen.
Als wir wieder am Hafen sind, kommen wir mit einem Deutschen ins Gespräch, der vor 8 Jahren nach Bali ausgewandert ist und einen Ticketshop in Ubud betreibt. Welch schöner Zufall, haben wir uns für unseren zweiten Aufenthalt in Ubud doch die Besteigung des Mount Batur vorgenommen.
Bevor wir allerdings die Küste Balis betreten können, steht die Fahrt mit dem fast boat an. Dieses Mal ist es deutlich windiger, was sich natürlich im Seegang wiederspiegelt. Zwei Stunden lang haben wir das Gefühl Achterbahn zu fahren. Das Boot jagt durch die Wellen, wird hin und hergeworfen, sodass die Fensterscheiben wackeln und wir sind sehr sehr sehr froh, als das Boot in einem Stück den Hafen von Padang Bai an der Ostküste Balis erreicht. Auch bei den Speedbooten soll es ab und zu mal zu unerfreulichen Zwischenfällen kommen (z.B. durch zerberstende Frontscheiben). Nach der Fahrt, können wir uns das gut vorstellen.
Ein Mitarbeiter des Blue Water Express‘ fährt uns nach Ubud und wir sind froh, als wir im Bett liegen. Auch wenn der Tag nur aus Autofahren, Bootfahren und Warten bestand, war es irgendwie doch anstrengend.
Am nächsten Morgen frühstücken wir in unserer Unterkunft und nutzen dann den Shuttleservice des Hotels, der uns in das Zentrum Ubuds bringt. Wir wollen eine Wandertour auf den Mount Batur buchen. Da wir uns im Internet informiert haben, wo sich der Ticketshop unserer Bekanntschaft vom Vortag befindet, statten wir Bali OM Tours einen Besuch ab. Der auf diversen Internetplattformen hoch gelobte Laden befindet sich in einer kleinen Seitenstraße in Ubud.
Nach kurzer und netter Beratung buchen wir die „sunrise- trekking tour“ auf den Mount Batur für den morgigen Tag. Nach einem leckeren Mittagessen im Melting Wok Warung und einem gemütlichen restlichen Tag mit einem guten Buch in der Unterkunft, gehen wir so früh wie möglich schlafen. Der Wecker klingelt am nächsten „Morgen“ nämlich um 1.20 Uhr.