Veröffentlicht: 11.06.2022
01. – 02. Juni 2022: Curevac, Durmitor Nationalpark
J. Auf dem Weg vom Biogradska Gora Nationalpark zum Durmitor Nationalpark fuhren wir entlang des sehr beeindruckenden Tara-Canyons. Besonders zu dieser Jahreszeit ist die Tara voller Wasser und wird so zu einem reißenden Wildwasserfluss auf dem man Rafting kann und erst nachdem man einen Schein gemacht hat, mit dem Kajak aufs Wasser gelassen wird. Von der Ðurđevića-Tara-Brücke hat man einen besonders guten Blick entlang des Canyons. Hier wird außerdem alles für den Tourismus getan. Stände verschiedener Anbieter reihen sich hier aneinander. Neben dem Rafting und Kajakkursen, gibt es zahlreiche Ziplines über die Schlucht und im Sommer wird Canyoning angeboten. Wir haben uns aber mit der wunderschönen Aussicht zufriedengegeben, denn wir wollten weiter in den Durmitor National Park.
Vom Durmitor National Park wurde uns schon viel von anderen Reisenden vorgeschwärmt. Er besteht aus dicht bewaldeten Bergen mit einigen wunderschönen Gletscherseen (die auch „Bergaugen“ genannt werden). Er liegt allerdings auch in einem Ski Gebiet und so haben wir uns am ersten Tag auch gefühlt. Es liegt zwar kein Schnee mehr, auf dem Weg noch weiter hoch in die Berge wurde aber aus dem strömenden Regen Hagel mit riesigen Hagelkörnern. Da wir etwas Angst um unsere Solaranlage hatten, haben wir den Regen/Hagel lieber im Tal abgewartet. Anschließend sind wir durch ein Winterwunderland gefahren. Der Hagel hatte sich in einer weißen Schicht über die Erde gelegt und nicht nur alles wunderschön, sondern auch ziemlich rutschig gemacht. Wir sind aber wohlbehalten oben angekommen.
Auf unserer Wanderung zum Aussichtspunkt Curevac am nächsten Tag, haben wir immer noch einige Hagelhaufen gefunden. Vom Aussichtspunkt hatten wir eine wunderbare Aussicht über die Tara-Schlucht.
Zum Highlight des Nationalparks mussten wir aber natürlich auch noch: den Gletscherseen allen voran dem Schwarzen See. Wir machten eine Wanderung durch den dichten, dichten Nadelwald zum Schlangensee und dann zum Schwarzen See. Bei unserer Wanderung waren in alle Richtungen nur Baumstämme zu sehen. Der dunkle, dichte, kühle Wald umschloss uns und erstrecke sich weit. Hier muss es auch in der sengenden Sommerhitze angenehm sein zu wandern. Plötzlich entdeckte ich zwischen den vielen, dunklen Bäumen ein paar, etwas hellere Bäume, die auf dem Kopf standen. Erst waren es nur wenige, dann wurden es immer mehr. Wir waren angekommen. Der Schwarze See breitete sich vor uns aus und präsentierte uns die Umgebung in einem perfekten Spiegelbild. Der Schwarze See ist nämlich gar nicht schwarz, sondern schimmert in allen Farben, von dunklem tannengrün, zu himmelblau. Er ist so glatt, dass er eine beeindruckende Spiegelung der Umgebung trägt. Die dichten Nadelwälder sehen so noch viel schöner aus und die hohen schneebedeckten Berge, noch beeindruckender.
Zufälligerweise waren wir gerade zum Zeitpunkt der Čeline da. Ganz habe ich es nicht verstanden, aber anscheinend sammelt sich das Schmelzwasser in Höhlen bis sie im Juni vollgelaufen sind und sie explosionsartig das viele Wasser in Wasserfällen in den See spucken. Dieses Naturschauspiel ist nur für ein paar Wochen im Juni zu sehen. Auf unserer Wanderung um den Schwarzen See kamen wir daher bei drei wunderschönen Wasserfällen vorbei bzw. mussten durch sie durchgehen. Sie flossen nämlich über den Wanderweg. Es war ein Erlebnis so dicht an den hohen, wunderschönen Wasserfällen entlang zu gehen und über wackelige Steine durch den rauschenden Wasserfall zu balancieren. Durch das viele zusätzliche Wasser war der See auch völlig überflutet. Uns wurde gesagt, dass in etwa zwei Wochen die Wasserfälle austrocknen und das Wasser aus dem See abfließen wird, sodass er wieder seinen Normalzustand erreicht. Die vielen Reisenden, die uns bisher vom Schwarzen See vorgeschwärmt hatten, müssen ihn alle im „Normalzustand“ kennen gelernt haben. Aber jetzt ist er vermutlich noch viel schöner.
In nur vier Tagen haben wir die drei Highlights des montenegrischen Inlands, den Nationalpark Biogradska Gora, den Nationalpark Durmitor und die Taraschlucht, besucht, und ich würde sagen, vor allem letztere beide lohnen sich sehr. Nun geht es weiter Richtung Serbien. Die Hauptstadt und die Küste Montenegros bewahren wir uns für das nächste Mal auf.
Tag 229 – Gesamttour 17.054 km
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