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#133 Jüngste Hauptstadt Europas

Veröffentlicht: 02.06.2022

24. -25. Mai 2022: Prishtina, Mitrovica


F. Prishtina ist die jüngste Hauptstadt Europas. Die Stadt ist mit ihren 150.000 Einwohnern überschaubar groß und so waren wir nach knapp 4 Stunden wieder raus aus der Stadt. Der Verkehr ist nicht viel chaotischer als in anderen großen Städten im Balkan und ein wenig daran gewöhnt habe ich mich auch schon.

Einfahrt nach Prishtina

Wir sind vorbei an den zwei großen Moscheen, die von den Türken nach dem Krieg wiederaufgebaut wurden, hin zum Ethnographischen Museum gegangen. Dies besteht aus zwei alten osmanischen Häusern, die noch bis zur Mitte des 20. Jahrhundert bewohnt waren. In ihnen wird einem die Lebensweise der Menschen zur damaligen Zeit nahegebracht. Wir hatten in Nordgriechenland schon ein solches Museum besucht (#117) und so gab es nicht wirklich Neues zu entdecken – zumal das zweite Haus gerade renoviert wurde und zur Besichtigung nicht zur Verfügung stand. Eine Sache habe ich dennoch als neue Erkenntnis mitgenommen. In der Kultur der Kosovaren ist es die höchste Ehre, wenn man einem Gast mit einer guten Gastfreundschaft dienen kann.

eine der vielen Moscheen
Esszimmer und Küche
Gäste- und Herrenzimmer
Niedriege Türen lassen einen immer verbeugend den Raum betreten.

Nach einem Einkauf auf einem riesigen Gemüse- und Obstmarkt neben dem Museum ging es noch weiter durch die Innenstadt. Die Fußgängerzone ist modern, groß und bietet viele Möglichkeiten zum Shoppen. Wir haben uns bei über 30 Grad im Schatten ein Eis gegönnt und bei 50ct die Kugel schmeckte das auch gleich noch doppelt so gut. Auf dem Rückweg zum Auto ging es noch zum Newborn Monument. Dies ist im Zuge der formalen unabhängig des Kosovos von Serbien im Jahr 2008 errichtet worden. Zu Beginn waren die riesigen Buchstaben nur gelb, dann wurden die Länderflaggen von den Ländern aufgemalt, die den Kosovo als unabhängiges Land anerkennen, und seit ein paar Jahren werden die Buchstaben jedes Jahr neu angemalt. Die Enthüllung des neuen Anstrichs findet immer am 17. Februar, dem Unabhängigkeitstag, statt.

sehr großer Obst- und Gemüsemarkt
Fußgängerzone

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich in die Auffangstation für Braunbären (östlich von Prishtina), haben uns aber am nächsten Morgen spontan für eine Teilnahme an einer Free-Walking-Tour in Prishtina umentschieden. Am vereinbarten Treffpunkt der Tour tauchte außer ein weiteres deutsches Pärchen keiner auf und so waren wir ein wenig enttäuscht, dass wir doch nicht zu den Bären gegangen sind.

Findest du den Bären? Fotografiert von unserem Stellplatz aus. Die Bären waren nachts sehr gut zu hören.
Dorfmoschee mit Reifenladen auf dem Weg nach Mitrovica

Wir entschlossen uns stattdessen nach Mitrovica zu fahren. Die Stadt liegt im Norden vom Kosovo und wird durch den Fluss Ibar in ein vorwiegend serbischsprachigen Teil und einen vorwiegend albanischsprachigen Teil geteilt. Die neue Brücke über den Fluss, die von der EU finanziert wurde, ist für den Autoverkehr geschlossen und auf ihr stehen mehrere Fahrzeuge der KFOR. Zuletzt kam es 2004 und 2008 zu gewalttätigen Ausschreitungen zwischen Serben, Albanern und der KFOR. Bei unserem Besuch konnten wir keine aktuellen Spannungen erkennen, wobei der Konflikt zwischen Serbien und Kosovo hier immer mal wieder aufflammt.

Fußgängerzone im albanischen Teil
Ja, ich spreche deutsch. Und nun?
Die Brücke wird aktuell von den Italienern (KFOR) bewacht.
Fußgängerzone im serbischen Teil


Tag 221 – Gesamttour 16.556 km


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